Die Rolle der Jugendlichen in den Narrationen des Leitbildentwicklungsprozesses Eisenhüttenstadts
ENGERE WAHL
Projektinformationen
eingereicht von
Fabian Halfar
Betreuende Professur
Sozialwissenschaftliche Stadtforschung
Betreuende
Prof. Dr. Frank Eckardt, M.A. Anton Brokow-Loga
Studiengang:
Urbanistik (Bachelor of Science (B.Sc.))
Projektbeschreibung
Eisenhüttenstadt war als Planstadt ein Teil des politischen Projektes der DDR und unterlief mit den Wechseln in der Systemführung verschiedene Phasen der Begünstigung. Die Tatsache, dass der Aufbau und die Versorgung Eisenhüttenstadts in der DDR politisch priorisiert wurde, zieht sich jedoch als eine Konstante durch die gesamte DDR-Geschichte der Stadt. Durch die Wiedervereinigung erfuhr die Stadtbevölkerung einen Verlust des zuvor gültigen Normen- und Wertesystems. Der Wegbruch des Eisenhüttenkombinats Ost (EKO) als Hauptarbeitgeber sowie als sozialer und kultureller Bezugspunkt trug maßgeblich zu der Entwicklung von ausgeprägten Ressentiments gegenüber den neuen Werten und Normen der wiedervereinigten BRD bei. Die Aneignung des Wertesystems der BRD ist bis heute nicht abgeschlossen und Identifikationen mit den Systemen, Normen und Werten der DDR bestehen in großen Teilen der Bevölkerung. Diese Ausgangssituation birgt, gepaart mit der anhaltenden Abwanderung besonders junger Menschen, Konflikt- sowie Innovationspotenzial. Die durchgeführte Leitbildentwicklung versucht den pessmistischen Zukunftsperspektiven eine langfristige Visionen der Stadt entgegenzusetzen. Die Frage nach den Diskursen und Methoden dieser Leitbildentwicklung bildet eine Leitfrage dieser Arbeit. Durch die Anwendung der Methode der Narrationsanalyse wird ein kritisches Licht auf die Grenzen und Möglichkeiten von Innovationen in der Leitbildentwicklung geworfen.