Diese Präsentation untersucht, wie die planetarische Urbanisierung im Kapitalismus von riesigen »operational landscapes« der Rohstoffgewinnung, des Warenverkehrs und der Abfallentsorgung abhängig ist und diese gleichzeitig hervorbringt, die das städtische Leben aufrechterhalten, aber gleichzeitig die ökologische Zerstörung und eine ungleiche räumliche Entwicklung vorantreiben. Diese Landschaften, zu denen landwirtschaftliche Gebiete, Bergwerke, Wälder und logistische Infrastrukturen gehören, machen den größten Teil der planetarischen Fläche nutzbar und sind von zentraler Bedeutung für den sozio-materiellen Stoffwechsel des Kapitalozäns. Sie fungieren als »global hinterlands«, in denen sowohl menschliche als auch mehr-als-menschliche Arbeit ausgebeutet wird, um ökologischen Mehrwert zu generieren: unbezahlte Arbeit, die auf der Suche nach Profit angeeignet wird. Da »operational landscapes« so organisiert sind, dass sie diesen Mehrwert maximieren, hängt ihre Produktivität von der fortlaufenden Aneignung ökologischer Systeme ab, was letztendlich zu deren Erschöpfung führt. Der Prozess der Urbanisierung ist in diesem Licht nicht einfach die Transformation menschlicher Siedlungen, sondern eine umfassende lebendige Geografie der Gewinnung, Zirkulation und Ausbeutung. Da Ballungsräume Bevölkerung und Kapital konzentrieren, verlagern sie ihren metabolischen Bedarf auf immer weiter entfernte und spezialisierte Landschaften, wodurch diese innerhalb globaler Wertschöpfungsketten austauschbar und entbehrlich werden. Diese räumliche Logik führt zu Mustern ungleicher Entwicklung, ökologischen Schäden und territorialer Prekarität. Die Beziehung zwischen Urbanisierung, »operational landscapes« und ökologischem Mehrwert in den Mittelpunkt zu stellen, bietet einen kritischen Blickwinkel auf die politische Ökologie des Urbanen. Die Präsentation schließt mit einer Auseinandersetzung mit den Paradigmen Ökoregionalismus, Kreislaufwirtschaft und Degrowth als potenzielle Rahmenkonzepte für die Gestaltung post-extraktiver, regenerativer und räumlich gerechter urbaner Metabolismen.
Geographies of Ecological Surplus
Vortrag von Nikos Katsikis
Mittwoch, 24. September 2025, 18 Uhr
Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Straße 8, Oberlichtsaal
Weitere Informationen zum Vortragenden: http://www.terraurbis.com/
Informationen zur IfEU-Jahrestagung: www.uni-weimar.de/ifeu/transformation
Kontakt: Hendrik Sander (IfEU), Email: hendrik.sander[at]uni-weimar.de
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