Ausgehend vom Thüringer Wald wollte die Ausstellung neue Perspektiven auf eine Landschaft in Transformation eröffnen. Die Folgen von Klima- und Biodiversitätskrise sind hier bereits Teil alltäglicher Wahrnehmung und Erfahrung. Hitzestress und Borkenkäfer setzen den Fichtenmonokulturen zu und verändern die Landschaft in kurzer Zeit radikal und kontrastieren Vorstellungen und Imagination von Wald als grüne Idylle. Demografischer Wandel und die Überalterung der Dörfer verändern die Lebensrealitäten der Menschen. Der Thüringer Wald wird so zu einem Projektions- und Aushandlungsraum sozialer, ökologischer und kultureller Veränderungen.
Die Ausstellung basierte auf Seminar- und Projektarbeiten der Professur Landschaftsarchitektur und -planung, Kunst- und Kulturgeschichte sowie Gestaltung medialer Umgebungen und versteht sich als interdisziplinäre Annäherung an eine Landschaft im Anthropozän, die dazu anregen sollen, anthropogene Einflüsse auf Umwelten zu reflektieren, die sich im komplexen Beziehungsgefüge der Landschaft zwischen Imagination, Ressource und Realität, manifestieren.
Zur Eröffnung der Ausstellung diskutierten auf dem Podium Expert*innen aus unterschiedlichen Disziplinen über die vielschichtige Rolle von Landschaft im Spannungsfeld zwischen Imagination, Ressourcennutzung und Alltagsrealitäten.
Wie verändert sich unser Verständnis von und unsere Beziehung zu Natur und Landschaft unter den Bedingungen globaler Umweltkrisen? Welche Rolle spielen historische Narrative, politische Entscheidungen und gestalterische Praktiken in diesem Wandel? Welche Rolle nehmen wir als Planerinnen, Künstlerinnen und Wissenschaftler*innen bei der zukunftsfähigen Gestaltung komplexer Mensch-Natur-Beziehungen ein?
Undine Giseke eröffnete die Diskussion mit einem Impuls zum Thema »Landschaften im Anthropozän: weniger Distanz, mehr Intimität« und stellte die Frage, welches konkrete Handeln aus der Erkenntnis folgt, dass wir uns als Teil von dynamischen sozio-natürlichen Verknüpfungen verstehen müssen. Undine Giseke ist Landschaftsarchitektin, Mitbegründerin des Berliner Landschaftsarchitekturbüros BGMR und war bis 2022 Professorin für Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung an der TU Berlin.
Mit auf dem Podium diskutierten Silke Franz (ist Raumplanerin und Landschaftsökologin und arbeitet im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten), Sascha Lummitsch (ist Forstwissenschaftler und Ingenieur für Holztechnologie, arbeitet im Verbundprojekt Holz-21-regio und ist Vorsitzender des Landesbeirates Wald&Holz Thüringen e.V.), Jan van Brevern (ist Kunsthistoriker und Professor für Kunst- und Kulturgeschichte an der Bauhaus-Universität Weimar und beschäftigt sich u.a. mit der Kulturgeschichte des Waldes) sowie Wolfgang KiI (ist Architekturkritiker und Publizist und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den ökonomischen Auslösern und sozialen Wirkungen von Schrumpfungsprozessen).
Die Veranstaltung ist im Rahmen des Jahresthemas Beyond Now –– Umwelten der Bauhaus-Universität Weimar gefördert, welches sich mit Konstellationen aus Lebewesen und den sie umgebenden materiellen und immateriellen Umwelten und deren Gestaltung beschäftigt und fand in Kooperation mit der Thüringer Stiftung Baukultur statt.
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