Das Studierendenwohnheim am Jakobsplan am Nordrand der Altstadt, das im Volksmund auch Langer Jakob genannt wird, fällt auf in Weimar: elf-bzw. zwölfgeschossig überragt es alle anderen Gebäude in seiner Nachbarschaft. Das Gebäude wurde 1970 bis 1972 nach Entwürfen der Hochschulprofessorin und Architektin Anita Bach errichtet und wird bis heute vom Studierendenwerk Thüringen als Wohnheim genutzt. Zimmer werden dort für besonders günstige Mieten angeboten. Zurzeit wird das Bauwerk grundsaniert. Die Errichtung dieses im Wortsinne unübersehbaren Gebäudes kann vielfach gedeutet werden: als erster Schritt des Umbaus der Weimarer Innenstadt zur Zeit der DDR, als städtebaulicher, symbolischer Gegenpart zum benachbarten ehemaligen Gauforum oder als Ausdruck der Ausrichtung der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar auf industrielle Bauverfahren ab den 1960er-Jahren. Ein Gespräch über die Geschichte des Gebäudes mit einem Blick in die Zukunft, besonders hinsichtlich der Bedeutung für ein noch näher zu bestimmendes Quartier der Moderne.
Gespräch unter anderem mit Michael Siebenbrodt (ehem. Bauhaus-Kustode der Klassik Stiftung Weimar, Weimar), Ina Weise (Künstlerin, Bauhaus-Universität Weimar), Claus Bach (Fotograf, Weimar), Simon Scheithauer (Planungshistoriker, Köln) und Thorsten Büker (Redaktionsleiter OTZ und TLZ, Lokalredaktion Jena, Moderation).
Zur Veranstaltungsreihe »Bauhaus. Mythos und Ressource. Weimarer Kontroversen 2018«
Die Moderne steht für eine umfassende Neuorientierung der Lebenswelt, für Veränderungen in Produktion, Politik und Gestaltung seit der Hochindustrialisierung. Diese Veränderungen erfuhren in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts eine kräftige Beschleunigung und fanden unter dem Kaiserreich, der Weimarer Republik, der NS-Zeit, der DDR und der BRD jeweils einen eigenen Ausdruck. In unseren Nachbarschaften haben sie bemerkenswerte Spuren hinterlassen und teilweise Jahrhunderte alte Strukturen überschrieben, während woanders nur noch Erinnerungen und Geschichten von den Veränderungen zeugen. Die diesjährigen Gesprächsrunden im Rahmen der Veranstaltungsreihe Weimarer Kontroversen widmen sich an mehreren Abenden dem Erbe der Moderne an verschiedenen Stätten in Weimar. Beispielhaft werden diese mit zentralen Fragestellungen der Moderneentwicklung verbunden. Im Gespräch kommen Zeitzeugen, Wissenschaftler, Architekten und Künstler zusammen. Historische, biografische oder bauliche Perspektiven erlauben ein komplexes Verständnis der vorgestellten Plätze oder Gebäude. Dabei wird nicht nur Historisches rekonstruiert, sondern auch Fragen nach der aktuellen Bedeutung und der zukünftigen Nutzung dieser Orte gestellt. Nicht zuletzt wird es um ihre Einbettung in eine weiter zu diskutierende Topographie der Moderne und die Entwicklung eines Quartiers der Moderne in Weimar gehen.
Eine Gesprächsreihe von Klassik Stiftung Weimar und Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung in Zusammenarbeit mit Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora /Bauhaus.Weimar.Moderne.Die Kunstfreunde e.V.
Gefördert von der Staatskanzlei des Freistaates Thüringen, im Rahmen von Bauhaus100
Nähere Informationen: www.weimarer-kontroversen.de, info[at]weimarer-kontroversen.de
Flyer aller Veranstaltungen zwischen November 2018 bis Januar 2019
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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