WiSe 2025/26

Körperrelationen in digitalen Kulturen (Jun.-Prof. Dr. Sabine Wirth)
Projektmodul: Verkörperungen: Relationen zwischen Popkultur, Kunst und Technologie

Das Projektmodul „Verkörperungen: Relationen zwischen Popkultur, Kunst und Technologie” befasst sich aus unterschiedlichen Perspektiven und Herangehensweisen mit Fragen der Verkörperung, des Körperwerdens und -habens in digitalen Medienumgebungen und künstlerischen Arbeiten. Im Fokus stehen Szenen und Prozesse des Interfacings zwischen Körpern und digitalen Technologien. Wie werden Körper durch Medien und Medienkunst prozessiert, hervorgebracht und normiert? Im Plenum erschließen wir uns theoretische Grundlagen, die in den beiden flankierenden Seminaren (eines mit theoretisch-analytischem Blick auf zeitgenössische Medienkunst und eines mit performativ-künstlerischem Ansatz) produktiv gemacht werden. Das Konzept der Verkörperung (embodiment) wird einerseits aus der phänomenologischen Denktradition (Merleau-Ponty) heraus erschlossen und im Rahmen technikphilosophischer (Ihde), medienästhetischer (Sobchack),  posthumanistischer (Braidotti) und techno-feministischer (Hayles, Haraway) sowie medientheoretischer (Hansen) Ansätze weitergedacht. Neben der Auseinandersetzung mit grundlegenden Theorien der Verkörperung in technisierten Umwelten steht die beispielhafte Erkundung und Diskussion von Körperrelationen in spezifischen medialen Situationen in digitalen Kulturen auf dem Programm. Hier beschäftigen wir uns mit Figurationen und Funktionen wie dem Avatar, der/die Cyborg oder Anwendungsszenarien des Embodied Computing und immersiven, ambienten oder VR-basierten Anwendungen, in denen sich Fragen der Verkörperung in besonderer Weise stellen.

 

Körperrelationen in der Medienkunst: Genealogien und aktuelle Tendenzen (M.A. Charlotte Bolwin) 
Projektmodul: Verkörperungen: Relationen zwischen Popkultur, Kunst und Technologie

Das Seminar versteht sich als eine Einführung ins Themenfeld zeitgenössischer Medienkunst aus kunst- und mediengeschichtlicher Perspektive. Es geht darum, entlang künstlerischer Werke, medialer Dokumente und theoretischer Lektüren die Genealogie rezenter, insbesondere digitaler Medienkunstformen nachzuzeichnen sowie thematische, konzeptuelle und technologische Fluchtpunkte dieses heterogenen Felds künstlerischer Praxis kennenzulernen. Ein besonderer Schwerpunkt des liegt dabei auf (performativen) Körperrelationen und materiell-organischen Existenzweisen, wie Medienkünstler:innen sie im Verbund mit medialen Agencies (etwa Kameras, Screens, Smartphones, aber auch Ausstellungsorten und virtuelle Gestaltungsräumen) reflektieren. Während wir uns in der Zeit bis zu den Winterferien vor allem mit der Theorie- und Formgeschichte der Medienkunst beschäftigen, steht Ende Januar 2026 eine gemeinsame Exkursion zur „transmediale” an, dem jährlich in Berlin stattfindenden Festival für digitale Kunst und Kultur.

 

Performing the Body Smart Suit and other AI-Tools (Yvon Chabrowski) 
Projektmodul: Verkörperungen: Relationen zwischen Popkultur, Kunst und Technologie

Gemeinsam erforschen wir experimentell den Charakter und die Funktionsweise des Body Smart Suit oder einer selbst gewählten KI-Technologie bzw. KI-Anwendung, die Körperbilder generiert oder Avatar-Angebote erstellt. Körper-Bild-Erfahrung sowie die Beziehung zwischen Körper und Bild und untersuchen die Mechanismen der Repräsentation werden reflektiert und im Kolloquium besprochen. Performative Strategien werden als Recherche-Tools angewandt und kritisch reflektiert: In welchem körperlichen Verhältnis stehen wir, wenn neue KI-Technologien Körper erkennen, übertragen oder darstellen? Wie wirken diese Technologien auf den Körper? Welche Sinne werden angesprochen oder irritiert?
In Einzel- oder Gruppenarbeit entwickeln und erproben die Teilnehmenden experimentelle Versuchsanordnungen mit dem Body Smart Suit oder KI-Technologien. Ziel ist es, eigenständige, performative Recherche-Settings zu entwickeln und die gewonnenen Erkenntnisse für eine konstruktive Reflexion über den Body Smart Suit und neue KI-Technologien nutzbar zu machen.

 

Propädeutikum/Textanalyse (Jun.-Prof. Dr. Sabine Wirth, M.A. Charlotte Bolwin)
Einführungsmodul: Einführung in die Medien- und Kulturtheorie

Im Seminar und der Übung werden Grundlagen zu den Inhalten, Methoden und Praktiken des medienkulturwissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Es geht um das Lesen wissenschaftlicher Texte, um das eigene wissenschaftliche Schreiben – von Mitschriften in Seminar und Vorlesung über Lektüreprotokolle und Exzerpte bis hin zu Hausarbeiten –, um das Recherchieren von Quellen und die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins für diese, und um das Reflektieren von wissenschaftlichen Theorien, Methoden und Konzepten sowie um die Entwicklung einer eigenständigen Pespektive auf verschiedene Konzepte und Gegenstände der Medienkultur. Ebenfalls findet das Präsentieren von Wissen und eigenen Gedanken Beachtung. Neben der Beschäftigung mit einschlägigen Texten und Methoden steht die gemeinsame Diskussion und das praktische Ausprobieren und Anwenden im Vordergrund. Inhaltlich fokussiert der Kurs auf die Grundlagen, die in der Vorlesung "Einführung in die Medientheorie" vermittelt werden.