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Die Studierenden nach der erfolgreichen Abschlusspräsentation in Erfurt. (Foto: Josephine Zorn)
Erstellt: 05. September 2023

Bauhaus.Modul »Entrepreneurship & Innovation«: Mit einem Social Innovation Sprint zu neuen Lösungen für das Quartier Rieth

Im vergangenen Sommersemester stellten sich zehn Studierende im Bauhaus.Modul »Entrepreneurship & Innovation« gemeinsam mit den neudeli-Coaches Charlene Wündsch und Josephine Zorn einer ganz besonderen Challenge: Im Mittelpunkt stand das Erfurter Wohngebiet Rieth mit seinen sozialen Herausforderungen.

Der Stadtteil Rieth in Erfurt, geprägt von Plattenbauten mit über 6.000 Einwohner*innen, steht vor verschiedenen Herausforderungen. Dazu gehören soziale und demographische Veränderungen, Anonymität, wahrgenommene Unsicherheit und die Gefährdung des sozialen Zusammenhalts. Ziel des Projektes war es, Lösungsansätze für folgende zwei wichtige Fragen zu finden:»Wie kann das Zusammenleben in den großen Wohneinheiten im Quartier Rieth verbessert werden?« und »Wie können Engagierte vor Ort zusammenwirken und das soziale Miteinander stärken?« – Diese Fragen hatten die Praxispartner*innen, die Kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH Erfurt (KoWo) und der Plattform e.V., zum Semesterstart im April 2023 an die Teilnehmenden des Bauhaus.Moduls gerichtet. Zwei Teams mit Studierenden aus den Studiengängen Produktdesign, Medienmanagement, Management [Bau, Immobilien, Infrastruktur], Medienkultur, Human-Compute Interaction und European Urban Studies stellten sich der anspruchsvollen Aufgabe und entwickelten neuartige Lösungsansätze mithilfe verschiedener Innovationsmethoden.

Beobachten, nachfragen, entwickeln!

»Design Thinking ist ein großartiger Ansatz, um komplexe Probleme zu lösen. Es geht darum, im Team und gemeinsam mit den Nutzerinnen und Nutzern tragbare Ideen und Prototypen zu entwickeln und dabei natürlich auch Spaß zu haben«, erklärt Josephine Zorn von der Gründerwerkstatt. Gemeinsam mit Charlene Wündsch begleitete sie die Studierenden durch den Prozess: Von der Problemanalyse, die vor Ort und mit Hilfe von Beobachtungen und Interviews stattfand, über die Ideengenerierung bis hin zur Überführung in konkrete Prototypen und das Testen dieser Lösungen mit Menschen vor Ort. »Im Prozess ist es uns wichtig, dass die Studierenden die unterschiedlichen Methoden anhand ihrer Fragestellung direkt anwenden und so schnell ins Machen kommen. Dabei stehen immer die späteren Nutzerinnen und Nutzer im Mittelpunkt«, ergänzt Charlene Wündsch die Philosophie des Bauhaus.Moduls.

Impressionen aus dem Bauhaus.Modul »Entrepreneurship & Innovation«

Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber
Fotos: Josephine Zorn/Juliane Seeber

Gemeinsam entstehen die besten Lösungen

Am Ende der Vorlesungszeit präsentierten die Studierenden ihre Lösungen für ein besseres und vernetzteres Miteinander im Rieth vor mehr als 30 Interessierten im Erfurter Hauptsitz der KoWo. Entstanden sind ein Prototyp für eine Plattform, die die Kommunikation von engagierten Akteur*innen, wie Vereinen, Bürger*innen und Hochschulen vereinfachen und bündeln soll, sowie ein »Buntes Brett«, dass als digitaler sowie analoger Ort der Anonymität in großen Wohnblöcken entgegenwirkt.

Juliane Döschner, Martin Arnold-Schaarschmidt und Ann-Kathrin Funke vom Plattform e.V. sowie Robert Willecke und Frank Ruder von der KoWo zeigten sich begeistert. »Die besten Lösungen entstehen, wenn verschiedene Perspektiven zusammenfließen, insbesondere die der Nutzerinnen und Nutzer. Offene Innovationsprozesse haben das Potential, auch die Personen einzubeziehen, die selten mitgestalten dürfen. Das ist nicht immer leicht. Wir glauben aber, dass sich gesellschaftlich relevante Probleme nur so nachhaltig lösen lassen«, resümiert Juliane Döschner vom Plattform e.V. den zugrundeliegenden Ansatz des Bauhaus.Moduls. Robert Willecke ergänzt: »Es hat Spaß gemacht zu sehen, wie die Ideen entstanden sind und sich entwickelt haben. Getragen wurde dieser Prozess auch von der methodischen Expertise und der hervorragenden Vorbereitung durch die zwei neudeli-Coaches. Wir schauen nun, wie die guten Ideen voran getrieben bzw. umgesetzt werden können und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.«

Über das Bauhaus.Modul »Entrepreneurship & Innovation«:

Das Bauhaus.Modul »Entrepreneurship & Innovation« wird jedes Semester von der Gründerwerkstatt neudeli angeboten und richtet sich an Studierende aller Fachbereiche und Fakultäten. Anhand einer Innovation Challenge, also einer konkreten Fragestellung, die von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen oder universitären Akteur*innen formuliert wird, lernen die Studierenden Innovationsansätze wie Design Thinking oder Business Modelling kennen und wenden diese direkt an. In diesem Prozess setzen sich die interdisziplinären Teams mit unternehmerischen und strategischen Aspekten ihres eigenen Innovationsprojektes auseinander, erwerben so praxisrelevantes Wissen und stärken verschiedene Kompetenzen, wie z.B. die Kommunikations- und Teamfähigkeit.

Im Wintersemester 2023/24 sucht die Gründerwerkstatt neudeli zusammen mit der Klassik Stiftung Weimar als Praxispartner interessierte Studierende aller Studiengänge für eine »Future Museum Challenge« mit dem Ziel, immersive Museumserlebnisse weiterzuentwickeln und die Interaktion zwischen realer und virtueller Welt zu stärken.

Studierende können sich bis zum 12. Oktober 2023 via Online-Formular  für das  Bauhaus.Modul »Entrepreneurship & Innovation« anmelden!