Mineralogische Charakterisierung von betonartigen Materialien: Eine gemeinsame Schulung am Geologischer Dienst Finnland GTK Espoo
Vom 30. September bis zum 2. Oktober 2025 veranstaltete das GTK (Geologian tutkimuskeskus – Geologischer Dienst Finnland) eine Schulung mit dem Titel „Mineralogische Charakterisierung von betonartigen Materialien“. Die Schulung wurde von den Gast-Experten Dr. Holger Kletti und Dr. Christiane Rößler vom Finger-Institut der Bauhaus-Universität Weimar geleitet. Ihre Vorträge und praktischen Anleitungen vermittelten den GTK-Forschern praxisnahe Arbeitsabläufe und analytische Strategien, die auf betonartige Materialien zugeschnitten sind. Die Schulung wurde mit Mitteln aus der strategischen Kompetenzentwicklung organisiert.
Die Schulung wurde für eine kleine Gruppe von Teilnehmenden konzipiert, die persönlich an den Vorlesungen und Laborsitzungen teilnahmen. Darüber hinaus wurde eine hybride Form ermöglicht, die eine Fernteilnahme an den Vorlesungen erlaubte.
Ziel der Veranstaltung war es, das Verständnis zu vertiefen und die Fähigkeiten zur Charakterisierung von betonartigen Materialien, insbesondere solchen, die aus Bergwerks- und metallurgischen Nebenprodukten gewonnen werden, zu erweitern. Die Schulung ermöglichte es auch zwei Mineralogen des GTK Mintec, Espoo zu besuchen, wodurch die interne Zusammenarbeit gefördert und die Teilnehmenden aus erster Hand Erfahrungen in der Charakterisierung von betonartigen Materialien sammeln konnten.
Programm-Höhepunkte
Die Schulung begann mit einer allgemeinen Sitzung im Hybridformat, bei der Präsentationen der Science and Innovation Group des GTK und ein Vortrag über das F. A. Finger-Institut für Baustoffkunde auf dem Programm standen. Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in traditionelle Betone und Best Practices für deren Charakterisierung.
An den ersten beiden Tagen fanden detaillierte Vorlesungen und Diskussionen über mineralogische Methoden statt, darunter:
- Optische Mikroskopie
- Röntgenbeugung (XRD) und Röntgenfluoreszenz (XRF)
- Herausforderungen bei der Analyse von nanokristallinen und amorphen Materialien
- Bildgebung mit rückgestreuten Elektronen (BSE) vs. sekundären Elektronen (SE)
- Elektronenrückstreubeugung (EBSD) zur erweiterten Charakterisierung von Korngröße und Phasenkristallinität
Am Nachmittag des zweiten Tages wurde ein praktischer Teil im Labor am XRD und SEM durchgeführt. Der letzte Tag war der praktischen Laborarbeit, der Probenvorbereitung und der Ergebnisinterpretation gewidmet. Die Veranstaltung endete mit Diskussionen über die zukünftige Zusammenarbeit und das Potenzial für gemeinsame Veröffentlichungen.
Diese Schulung stellt einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der strategischen Kompetenz des GTK in der mineralogischen Charakterisierung dar, insbesondere zur Unterstützung der nachhaltigen Materialentwicklung. Durch die Kombination von internationalem Wissen mit lokaler Forschungsinfrastruktur ist das GTK gut aufgestellt, um durch zukünftige Projekte – wie das im September gestartete HIRAS-Projekt (HIRAS - Carbon Sequestering Building Materials from Finnish Side Streams ) – innovative Lösungen in der Kreislaufwirtschaft zu fördern.



