Otto-Borst-Wissenschaftspreis an Absolventin der Fakultät Architektur verliehen
Den diesjährigen Otto-Borst-Wissenschaftspreis erhält u.a. Kirsten Angermann für ihre Diplomarbeit »Die Platte in der Innenstadt. Wohnungsbau im Zentrum von Halle/Saale unter besonderer Betrachtung des Baugebietes ‚Am Domplatz’ (1985-1989)«.
Die Diplomarbeit von Kirsten Angermann untersucht die noch weitgehend unbeachtete Thematik des innerstädtischen Bauens in den 1980er Jahren in der DDR am Beispiel des Baugebietes »Am Domplatz« in Halle an der Saale. Ziel der Betrachtung ist die baugeschichtliche Einordnung und denkmalpflegerische Bewertung der in Plattenbauweise errichteten Gebäude dieses Gebietes. Ein wichtiges Ergebnis der Arbeit ist die These, dass sich die Denkmaleigenschaft der Gebäude belegen lässt, womit eine Unterschutzstellung geboten ist.
Mit dem Otto-Borst-Wissenschaftspreis werden in zweijährigem Turnus herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Fachgebieten Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtplanung prämiert. Ziel des Preises ist es, die Verantwortlichen von morgen für die historischen Städte und ihre Weiterentwicklung zu sensibilisieren.
Der diesjährige Preis wurde am 6. Juni 2013 im Rahmen der Internationalen Städtetagung des Forum Stadt e.V. in Nagold (Baden-Württemberg) feierlich übergeben.
Das »Forum Stadt – Netzwerk historischer Städte e.V.« ist ein Zusammenschluss von Städten mit historischer Bausubstanz und eine Plattform für den interdisziplinären Austausch in Fragen der Stadtgeschichte, Stadterneuerung und -entwicklung sowie Denkmalpflege und Stadtsoziologie. Es setzt sich seit seiner Gründung 1960 durch den Historiker Prof. Otto Borst für die Erhaltung und Weiterentwicklung der städtischen Lebensform und ihrer städtebaulichen Grundlagen ein. Ihm zu Ehren wurde der Otto-Borst-Preis ins Leben gerufen, der im im jährlichen Wechsel für wissenschaftliche Leistungen und für Stadterneuerung vergeben wird.
Kisten Angermann, eine von drei Preisträgerinnen 2013, ist mittlerweile als Thüringer Landesstipendiatin und Doktorandin an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre nun prämierte Diplomarbeit hat sie 2012 an der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Fakultät Architektur (Betreuung Prof. Dr. phil. habil. Hans-Rudolf Meier) abgeschlossen. Auch die anderen beiden diesjährigen Preisträgerinnen weisen Weimar-Bezüge auf: Juliane Jäger ist Absolventin der Fakultät Architektur der Bauhaus-Universität Weimar, während Daniela Zupan in Kürze ihre Promotion am Institut für Europäische Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar beginnen wird.