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Prototyping

Modul

Prototyping & Testing

Material

Bunte Stifte,
Prototyping-Material

Teilnehmende

alle Teammitglieder

Infos:

"Prototypen zu gestalten,
bedeutet mit den Händen zu denken!"
David Kelley

Prototyping hilft euch, Ideen zu veranschaulichen und erlebbar zu machen. Zudem bieten Prototypen viele Lerneffekte bei ihrer Entwicklung und bei der Diskussion mit anderen Personen. Selbst mit ersten sehr grob gehaltenen Modellen erhaltet ihr in Tests mit potenziellen Nutzer*innen direktes Feedback und lernt, wie ihr eure Idee verfeinern und vorantreiben könnt. Für die Gestaltung der Prototypen könnt ihr unterschiedlichste analoge Materialen (z.B. Knete, Pappe, Holz, Lego), digitale Programme (z.B. Sketch, Adobe XD) und Ansätze (z.B. Rollenspiel, Erklärvideo) nutzen. Prototyping beginnt mit groben, schnellen und kostengünstigen Modellen in der frühen Phase des Innovationsprozesses und entwickelt sich in iterativen Schleifen hin zu Modellen mit immer höherer Genauigkeit, die komplexer, detaillierter und in der Regel teurer sind.

Welche Arten von Prototypen gibt es? (Auswahl)

Storyboard: Ein Storyboard erzählt mithilfe von Bildern, Zeichnungen und Collagen eine Abfolge von Ereignissen. Analoge oder digitale Storyboards können beispielsweise die Nutzererfahrung mit einer Dienstleistung oder einem Produkt abbilden (siehe auch User Story). Ein Storyboard bietet sich insbesondere in der frühen Prototyping-Phase an, um Lösungsansätze im jeweiligen Kontext darzustellen und für andere nachvollziehbar zu machen.

Rollenspiel: Bei Rollenspielen soll eine Situation simuliert werden. Eine*r oder mehrere Darsteller*innen stellen in festgelegten Charakteren die Interaktion mit einer Dienstleistung, einer Person oder einem Produkt dar. Durch das Rollenspiel sollen die Zuschauer*innen eine realistische Einsicht in die Nutzererfahrung mit einem Produkt oder einer Dienstleistung erhalten.

Wire Frames: Wire Frames sind Prototypen, die sich auf die strukturellen Aspekte der Benutzeroberfläche eines digitalen Produkts beziehen. Sie definieren die Position der verschiedenen Interaktionselemente und die funktionalen Abläufe einer Anwendung. Wire Frames sind das, was übrigbleibt, wenn man Farben, Grafiken und Designelemente entfernt. Für die Erstellung kann man Papier und Stifte oder Softwareprogramme (z.B. Sketch, Proto.io) verwenden.

Mock-ups: Mock-Ups sind Attrappen und simulieren die Benutzeroberfläche eines Programms bzw. einer App. Dies ermöglicht es potenziellen Nutzer*innen einen Eindruck über die Oberfläche bzw. die Erscheinung der Anwendung zu erhalten. Mock-Ups machen dann Sinn, wenn bereits aussichtsreiche Ideen weiterentwickelt wurden und diese ein überwiegend schlüssiges Konzept ergeben. Genau dann kann mit Mock-Ups getestet werden, ob diese Lösung visuell für die Nutzer*innen greifbar ist.

Wizard of Oz: Bei Wizard of Oz-Prototypen werden Funktionalitäten getestet, die noch gar nicht umgesetzt oder implementiert wurden. Nutzer*innen testet also nur eine Simulation der eigentlichen Funktionalität. Statt der Funktionalität zieht in Wahrheit der Wizard of Oz im Hintergrund die Fäden. Ziel der Methode ist es, unnötige zeitliche und finanzielle Aufwände zu sparen und stattdessen zuerst die Relevanz einzelner Funktionalitäten nachzuweisen.

Cardboard Prototyping: Zur Visualisierung physischer Produkte können Cardboard Prototypen nützlich sein. Mit Pappe, Holz oder anderen Materialien werden dreidimensionale Modelle des Produkts hergestellt. Die Methode erlaubt es, großzügig mit verschiedenen Formen bzw. Modellen zu experimentieren und hierzu direktes Feedback von den potenziellen Nutzer*innen einzuholen.

Erklärvideo: Mit einem Erklärvideo lässt sich ein Produkt bzw. eine Dienstleistung in einfachen Worten begreiflich machen und so einem breiten Publikum vorstellen. Vorteilhaft ist, dass das Produkt bzw. die Dienstleistung noch gar nicht in ihrer endgültigen Form existieren muss. Mit einem Erklärvideo kann bereits in einer sehr frühen Entwicklungsphase das grundlegende Interesse der potenziellen Nutzer*innen an der Idee überprüft werden.

 

 

Steps:

1) Verständnisprototyp entwickeln: Beginnt beim Prototyping mit einem schnellen und einfachen Verständnisprototyp. Er dient in erster Linie als Kommunikationsinstrument innerhalb eures Teams. In der Praxis handelt es sich meistens um ein kleines Papiermodell oder eine Zeichnung. Der Verständnisprototyp legt offen, über welche Aspekte eurer Idee ihr noch gar nicht nachgedacht habt. Diese werden Schritt für Schritt ergänzt, sodass der Prototyp zunehmend einen höheren Detailgrad erreicht.

2) Prototyp weiterentwickeln & testen: Der Verständnisprototyp bildet den Ausgangspunkt für die nun folgende Testing-Phase. Entwickelt auf Basis eures Verständnisprototypen eine weiterführende Prototypen-Versionen, die nur die Aspekte beinhaltet, die getestet werden sollen. Stellt euch daher vor der Erstellung des neuen Prototyps die Frage: "Welche Annahme möchten wir überprüfen?"! (z.B. Feedback zur Idee im Allgemeinen, Usability, Gewichtung von Aspekten, Features & Funktionen). In dieser Phase ist es möglich, auch nur einzelne Aspekte eurer Lösung zu prototypisieren, um sie im Anschluss zu vertesten.  

Weiterführende Infos und Materialien zu Testszenarien und Auswertungsmethoden erhaltet ihr im Tool "Testing".