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Straßen und lineare öffentliche Räume

Straßen, Gassen, Promenaden und Boulevards bilden zusammen die Gruppe der linearen öffentlichen Räume. Da ihr Anteil an den öffentlichen Räumen 80 bis 90 % beträgt, prägen sie die Erscheinung der Städte wie kaum eine andere Freiraumtypologie. Im Gegensatz zu Parkanlagen und Plätzen, die aufgrund ihrer räumlichen Begrenztheit und Bündelungsfunktion zumeist Sonderräme darstellen, bilden Straßen das grundlegende Gerüst einer Stadt. Neben den generellen Eigenschaften von Straßen, Orte miteinander zu verbinden und den Transport von Menschen und Gütern zu gewährleisten, dienen sie vor allem dem Wohnen, dem Handel und der Arbeit. Aus diesem Grund beeinflussen sie die kulturelle, soziale, ökonomische und zunehmend auch ökologische Beschaffenheit von Städten und sind kontinuierlichen Veränderungsprozessen unterworfen.

Das Seminar befasst sich insbesondere mit den Gründen, Zielen und Ergebnissen dieser Transformation und versucht durch Dokumentation, Kategorisierung und Interpretation allgemeine Themen abzuleiten, die im gegenwärtigen Stadtdiskurs von Bedeutung sein könnten (Umbau der autogerechten Stadt, Entwicklung umweltverträglicher Mobilität, produktive Stadt und grüne Straßen-Infrastrukturen). Vor dem Hintergrund der historischen Gegebenheiten, der sozialen Umstände und der räumlichen Faktoren werden ausgewählte lineare öffentliche Räume analysiert und textlich, sowie zeichnerisch festgehalten und reflektiert.