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Geschäftsmodellmuster

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Infos:

Ein Geschäftsmodell (engl. Business Model) beschreibt die grundlegende Funktionsweise eines Unternehmens. Das Business Model Canvas hilft dabei, alle wesentlichen Schlüsselfaktoren eures Geschäftsmodells zu identifizieren und in Beziehung zueinander zu setzen. Sehr hilfreich erscheint dabei ein Blick auf Geschäftsmodellmuster. Gassmann und sein Team fanden in einer Studie heraus, dass 90% aller Geschäftsmodellinnovation Rekombinationen von Elementen bereits bestehender Geschäftsmodelle sind. Auf Basis dieser Studie identifizierten Gassmann und Kolleg*innen 55 Geschäftsmodellmuster, die Inspiration für die Erstellung eines eigenen Geschäftsmodells bieten.

Dabei ist es ermöglich: 

  • ein existierendes Geschäftsmodell auf eine neue Branche zu übertragen,
  • zwei bis drei Muster miteinander zu kombinieren oder
  • ein erfolgreiches Geschäftsmodell in einem bereits etablierten Produktbereich auf einen weiteren Produktbereich zu übertragen. 

Beispielhaft haben wir drei dieser Muster für euch zusammengefasst:

  • Pay per Use - nutzungsabhängige Vergütung: Eine Leistung wird nicht pauschal, sondern nur nach effektiver Nutzung abgerechnet. Kund*innen zahlen nur für das, was sie tatäschlich verbrauchen. Dies ermöglich eine hohe Transparenz für Kund*innen. Für das Unternehmen ist der Umsatz jedoch schwer zu planen, weswegen das Muster daher oft mit Mindestabnahmemengen gekoppelt wird. Beispiel dafür sind u.a. Pay-per-View, Pay-per-Click (Online-Marketing) oder Pay-per-Risk (Versicherungen).
  • Self Service - die arbeitenden Kund*innen: Ein Teil der Wertschöpfungskette wird an die Kund*innen ausgelagert (bspw. Abholung und Aufbau der Ware, Durchführung von Planungsaktivitäten, Selbstbedienung). Die eingesparten Kosten ermöglichen es folglich, die Leistung günstiger anzubieten. Beispiele hierfür sind IKEA, Backwerk und Ibis Budget.
  • Razor and Blade - Haken und Köder: Bei diesem Geschäftsmodellmuster werden die Basisprodukte günstig oder umsonst angeboten. Die damit verbundenen Verbrauchsmaterialien sind hingegen teuer. Diese sind auch für den Hauptumsatz verantwortlich. Beispiele hierfür sind u.a. Gillette (Rasierer und Rasierklingen), Hewlett Packard (Drucker und Druckerpatronen), Nestle (Kaffeemaschine und Kaffeekapseln).

Die ausführliche Beschreibung aller Geschäftsmodellmuster findet ihr in der Publikation unter "Literatur und Links".

O. Gassmann, K. Frankenberger & M. Csik (2013): Geschäftsmodelle entwickeln: 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Model Navigator. Das Buch ist als Online-Version über die Bibliothek der Bauhaus-Universität Weimar abrufbar. Zudem könnt ihr euch das Buch als Hardcover in unserer neudeli-Bibliothek ausleihen.