Mithilfe computergestützter Verfahren soll die Planung von Neubau- und Sanierungsmaßnahmen in Städten optimiert werden. Das fakultätsübergreifende Forschungsprojekt der Bauhaus-Universität Weimar setzt an der Schnittstelle zwischen den Ingenieurwissenschaften und der Medieninformatik an. Finanziert wird das Projekt bis Anfang 2019 aus Mitteln des Freistaates Thüringen und des Europäischen Sozialfonds (ESF).
Weltweit zieht es immer mehr Menschen in die Städte. Insbesondere die  Schaffung von zusätzlichem Wohnraum stellt Städteplaner und  Bauwirtschaft dabei vor enorme Herausforderungen, welche durch  Verdichtungs- und Umnutzungsprozesse gemeistert werden könnten. Die  Bundesregierung reagierte aktuell beispielsweise mit einer Neuregelung  im Städtebaurecht: Mit der Einführung der Baugebietskategorie »Urbane  Gebiete« soll die Bautätigkeit in Innenstadtlagen vereinfacht werden. 
Die  Urbanisierung führt so zu Planungsprozessen, welche unter komplexen  Randbedingungen möglichst schnelle Umsetzungen erfordern. Durch die  konsequente Anwendung von digitalen Methoden will die neu eingerichtete  Forschergruppe an der Bauhaus-Universität Weimar solche Prozesse  unterstützen. Projektleiter Prof. Guido Morgenthal, Professur  Modellierung und Simulation – Konstruktion an der Fakultät  Bauingenieurwesen, erläutert die Motivation der Forschergruppe: »Beim  Neubau ebenso wie bei Sanierungen treten Probleme immer dann auf, wenn  Planungsgrundlagen lückenhaft, Prozesse intransparent oder die  Kommunikation der Beteiligten ineffektiv ist.« Methoden des Digital  Engineering könnten hier einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung  leisten: Durch die automatisierte Erfassung, Speicherung, Auswertung und  Visualisierung von Bauwerksdaten könnten insbesondere komplexe Projekte  hocheffizient geplant und ausgeführt werden. 
Die Weimarer  Forscher setzen dabei auf einen interdisziplinären Ansatz und  fortschrittliche Technologien wie die drohnengestützte Erfassung der  Geometrie von Bestandsbauten, die Erkennung von Bauwerksschäden mittels  automatischer Bildanalyse (Computer Vision), die energetische Bewertung  von Gebäuden mit Hilfe von Thermographie, das sensorbasierte Monitoring  von Kennwerten und die konsistente Speicherung aller anfallenden Daten  in Building Information Modeling (BIM) sowie deren Visualisierung und  Interaktion mit Virtual Reality (VR).
Referenzobjekt in Weimar
Betreut durch die Antragsteller Prof. Guido Morgenthal, Prof. Volker  Rodehorst und Prof. Conrad Völker werden die Forscher neuartige Methoden  entwickeln und an einem Referenzobjekt in Weimar erproben. Dazu sollen  Daten zur Geometrie sowie zum energetischen und baulichen Zustand eines  geeigneten Bestandsgebäudes gesammelt und miteinander verknüpft werden. 
Ausgangspunkt  der Untersuchungen ist eine umfassende Analyse mithilfe unbemannter  Fluggeräte (Unmanned Aircraft Systems), welche das Bauwerk autonom  abfliegen und zugleich Bild- und Thermographiedaten generieren.  Anschließend erzeugen maßgeschneiderte Algorithmen dreidimensionale  Gebäude-, Quartier- und Geländemodelle, Kartierungen identifizierter  Schäden sowie energetische Auswertungen. Erstellte dreidimensionale  digitale Modelle können später durch 3D-Druck in physische Modelle  überführt werden. Durch den Einsatz moderner Sensorik können zusätzlich  Messdaten physikalischer Größen wie z.B. Windanströmungen,  Schadstoffkonzentrationen oder der Schallpegel gewonnen und in den  Datensatz integriert werden. 
Kooperationspartner
Unterstützt werden die Weimarer Forscher vom Fachbereich »System Design«  am Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme GmbH (IMMS),  der von Dr. Tino Hutschenreuther geleitet wird. Als An-Institut der TU  Ilmenau führt das IMMS Grundlagenforschung sowie wirtschaftsnahe  angewandte Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet komplexer  mechatronischer Systeme und Mikrosysteme, komplexer eingebetteter  Systeme, der Mikroelektronik und der industriellen Messtechnik durch.
Darüber  hinaus wird die Forschergruppe über die gesamte Projektlaufzeit von  einem Industriebeirat begleitet. Damit wird die Einbindung von Thüringer  Unternehmen in das Projekt und ein direkter Wissens- und  Technologietransfer von der Forschung in die Industrie gewährleistet.
Bei  dem Kick-off-Meeting im November wurden zunächst intern  Aufgabenbereiche abgesteckt und ein geeignetes Referenzobjekt  ausgewählt. Schon im Januar wollen die Forscher mit der volldigitalen  Erfassung und Analyse des Gebäudes beginnen.
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