Hauptpunkt des Programms, das in nur wenigen Tagen vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und der Bauhaus-Universität Weimar auf die Beine gestellt wurde, war die Besichtigung des 2024 eingerichteten Schülerforschungszentrums. Zahlreiche Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und der Stadt Weimar hatten sich eingefunden, um sich persönlich einen Eindruck davon zu verschaffen, wie Wissenschaft, Forschung und Schulbildung sich immer stärker vernetzen, um Schüler*innen Wege in das Berufsleben und in die MINT-Studienfächer zu ebnen. Auf der Agenda standen weiterhin Präsentationen der Sieger des Bundeswettbewerbs »Jugend forscht« und des Gewinnerprojektes des »Deutschen Fachkräftetages«.
In ihrer Rede an der ersten Station, dem Schülerforschungszentrum, betonte Ministerin Prien, wie wichtig ihr die Wissenschaftsfreiheit sei, die – mit Blick auf die USA – »nicht von Moral oder Ideologie eingeschränkt werden dürfe«. Sie hob ebenfalls hervor, dass Thüringen bei der Förderung von MINT-Projekten bereits sehr weit sei, 17 Schülerforschungszentren erfolgreich etabliert hätte sowie immer wieder erste Plätze bei den »Jugend forscht«-Wettbewerben erlange. Sie ging auch darauf ein, dass Themen und Fachgebiete der Bauhaus-Universität Weimar wie unter anderem Bauen, Stadtplanung und Stadtentwicklung eine wichtige Rolle spielen – sowohl im Hinblick auf den Klimawandel als auch auf soziale Gerechtigkeit. Für Letztere sei besonders eine gute Stadtentwicklungsplanung bedeutend. Und genau für diese Gebiete und die damit zusammenhängende zukunftsweisende Forschung sehe sie die Chance, Begeisterung für Mathematik und Naturwissenschaften zu wecken: »Aber das ist eben kein Selbstgänger«.
Minister Tischner sprach ebenfalls ein Grußwort und anschließend unterstrich Uni-Präsident Benz, dass die Bauhaus-Universität Weimar sich einerseits als Ausbildungsstätte, aber vor allem als Bildungsstätte verstehe und damit einen sehr umfassenden Anspruch vertrete, nämlich »aufs Leben vorzubereiten«. Er hob zudem hervor, dass die Universität schon seit vielen Jahren eine technikorientierte Profilierung habe und sie 1967 sogar als erste Universität in der DDR einen Informatik-Lehrstuhl eingerichtet hatte sowie damals eine der führenden technischen Institutionen war. In dieser Tradition ständen auch aktuelle Forschungsbereiche wie Bauingenieurwesen, Materialforschung, Baustoffrecycling oder Stadtplanung, die an Problemen der globalen Gesellschaft forschten. Ein weiterer Wortbeitrag kam von MFPA-Direktor Prof. Carsten Könke, der die besondere Rolle der MFPA und der STIFT Thüringen bei der Einrichtung des Schülerforschungslabors hervorhob und STIFT-Direktor Dr. Sven Günther dankte.
Fotos: Matthias Eckert
Die beiden Leiterinnen des Zentrums Elisabeth Watts und Aletta Böcker führten kurz in die Arbeitsweise und die Zusammenarbeit mit den Schulen ein und danach gab es für Ministerin Prien die Gelegenheit, ins direkte Gespräch mit vier Schülerinnen des Lyonel-Feininger-Gymnasiums Mellingen zu kommen, die ein konkretes Projekt vorstellten. Die vier Oberstufenschülerinnen hatten für ihre Seminarfacharbeit in der 11. und 12. Klasse mit den beiden Umweltingenieurwissenschaftlerinnen Isabell Lange und Melanie Börmel Studien durchgeführt, die sich mit den Kreisläufen der Textilwirtschaft und möglichen Recycling- und Verwertungsmethoden gebrauchter Kleidung beschäftigten. Unter anderem waren Befragungen und eine Kleidertauschaktion Teil der gemeinsamen Untersuchungen. Trotz des engen Zeitplans an dem Nachmittag nahm sich Ministerin Prien die Zeit, mit den Schülerinnen über gewonnene Erkenntnisse zu sprechen sowie Nachfragen zu stellen. Prien zeigte sich sehr angetan von der engen Zusammenarbeit zwischen universitärer Forschung und dem Seminarfacharbeitsprojekt.
Im Anschluss besichtigte die etwa dreißigköpfige Delegation das Windkanal-Labor im gleichen Haus. Hier stellten die zwei Jenaer Schüler Oskar Rost und Marius Strauß ihr Programm »Autograde.AI – KI-basierte Bewertungssoftware für Schulprüfungen« vor, das als Siegerprojekt beim diesjährigen Bundeswettbewerb »Jugend forscht« erfolgreich war. Lehrkräfte können AutoGrade.AI zur automatisieren Fehlererkennung nutzen und somit Prüfungen schneller bewerten. Schüler*innen ermöglicht die Software eine klare Übersicht ihrer Leistungen und unterstützt durch individuelle Lernangebote. Wie praxisnahe Berufsorientierung zur Fachkräftesicherung beitragen kann, erläuterte Karsten Froböse von der Agentur für Arbeit in Thüringen Nord. Er stellte das Modellprojekt »Tag in der Praxis« vor, bei dem Schüler*innen regelmäßig in einem Betrieb ihrer Wahl Zeit verbringen und so schon ab Klasse 8 und 9 realistisch das Berufsleben und Berufsbilder kennenlernen.
Der Besuch von Ministerin Prien mündete in die Eröffnung des diesjährigen Kunstfestes. Das anschließende Fazit zum Besuch an der Bauhaus-Universität Weimar war von allen Seiten ausgesprochen positiv. Beide Ministerien – Bundesministerium und TMBWK – waren außerordentlich zufrieden mit dem Programm. Das Universitätspräsidium dankt ausdrücklich allen Kolleginnen und Kollegen für die engagierte und intensive Vorbereitung, durch die in kürzester Zeit ein attraktives Programm in anschaulicher Umgebung entstand.
Fotos: Matthias Eckert
Wechsel zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Ansicht
Kontrastansicht aktiv
Kontrastansicht nicht aktiv
Wechsel der Hintergrundfarbe von Weiß zu Schwarz
Darkmode aktiv
Darkmode nicht aktiv
Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
Feedback aktiv
Feedback nicht aktiv
Beendet Animationen auf der Website
Animationen aktiv
Animationen nicht aktiv