Mit dem Fahrrad bis in den Bahnhof: Der Lückenschluss des Parkbogen Ost
Der Parkbogen Ost ist ein visionäres Projekt der Leipziger Stadtplanung, das bald schon zur Hälfte fertig sein wird. Die verwaiste Trasse des alten S-Bahnbogens wird dann zur Promenade des Leipziger Ostens, analog zur berühmten Highline in New York oder der Promenade plantée in Paris. An der Eisenbahnstraße ist jedoch Schluss, eine neue Brücke wird noch gebaut, aber die Strecke bis zum Hauptbahnhof bleibt erstmal unberührt.
Für eine Radverbindung zum Bahnhof sind gerade diese letzten Kilometer des Parkbogens der interessanteste Teil: der gesamte Leipziger Osten würde eine schnelle und bequeme Verbindung direkt bis zum Hauptbahnhof erhalten. Weil sich die Trasse von Norden in das große Gleisfeld einfädelt, braucht es hier eine Brücke, die einen kreuzungsfreien Radverkehr bis in die Bahnhofshalle ermöglicht. Gleichzeitig verschafft sie den Menschen in der Neustadt und dem Gelände des Freiladebahnhof Ost einen Zugang zum Mariannenpark und damit zum Grünzug an der Parthe, der weit bis ins Umland reicht.
Im Hauptbahnhof erhält der Parkbogen Ost einen würdigen Abschluss: hier endet der Radweg unter dem Dach der riesigen Gleishalle mit einer Fahrradgarage, die eigentlich schon da ist – auf dem obersten Ebenen des bestehenden Parkhauses stehen dann Fahrräder und nicht mehr Autos.
Die neue Brücke legt sich wie ein weißes Band über die Schienen, bietet spektakuläre Ausblicke über die Stadt und könnte, wie die Cykelslangen in Kopenhagen, zum Zeichen einer erfolgreichen Leipziger Verkehrspolitik werden, die Radfahren und zu Fuß gehen schon weit vorangebracht hat.
Linn Dohrenbusch, Gabriele Gagliardi, Steffen de Rudder – Bauhaus-Universität Weimar / Professur Städtebau