Pascal Cornips präsentierte in seinem Vortrag über die Gestaltung von Bahnstationen in den Niederlanden und darüber hinaus. Den Ausgangspunkt für die intensive Beschäftigung mit Bahnhofsprojekten bildete das niederländische Regierungsprogramm "Zukunft des Schienenverkehrs“, dass im Zuge der europäischen Hochgeschwindigkeits-Bahnentwicklung massive Investitionen in den Bahnausbau vorsah.
Das erste große Projekt war die Amsterdam Central Station, die eine besondere stadträumliche Herausforderung darstellte. Cornips' Team entwickelte eine Lösung mit sechs neuen Durchgängen zwischen Stadt und Wasserfront, zusätzlich eine barrierefreie Zone für Radfahrende, damit diese alle Verkehrsmittel ohne Kreuzung mit Fahrzeugen erreichen können. Das neue unterirdische Fahrradparkhaus für 10.000 Fahrräder trägt eine enorme Bedeutung für den Bahnhof als Mobilitätsknotenpunkt.
In Rotterdam war die alte Station schlichtweg zu klein, dunkel und unattraktiv. Benthem Crouwl plante deshalb eine großzügige Eingangshalle sowie lichtdurchflutete Bahnsteige, welche den Strom an Reisenden eine gute Orientierung durch viel Tageslicht verschafft. Die komplexe Stakeholder-Struktur mit zahlreichen politischen Ebenen, Behörden und Unternehmen erforderte geschickte Projektmanagement-Fähigkeiten.
In einem Architekturwettbewerb für die Umgestaltung des Hauptbahnhofs in Brno, der zweitgrößten Stadt Tschechiens, setzte sich Benthem Crouwel durch, indem sie auf aufwändig teure Brücken verzichteten und die Lasten der Bahnschienen über aufgeschüttetes Erdreich abtragen.
Aus diesen Projekterfahrungen lassen sich vier Prinzipien für die Gestaltung von Mobilitätshubs entnehmen. Erstens: einfach bleiben - Verkehrsknotenpunkte sind von Natur aus unübersichtlich genug, das Design solle diese Komplexität nicht noch verstärken. Zweitens: alle Verkehrsmittel müssen optimal funktionieren mit den besten Routen und allen notwendigen Einrichtungen. Drittens: die Menschen stehen im Mittelpunkt - sie sind der einzige gemeinsame Nenner aller verschiedenen Verkehrsmittel. Viertens: Bahnstationen sollen als urbane Konnektoren und Katalysatoren für Stadtentwicklung verstanden werden, nicht als Barrieren.
Auch für das Design von Bahnhöfen gibt es konkrete Designansätze: Die natürliche Orientierung erfolgt instinktiv durch Tageslicht statt komplizierter Beschilderung; Stationen sollen als überdachte öffentliche Plätze verstanden werden; und schließlich, die vertikale Trennung der Verkehrsmittel hilft bei der Entflechtung komplexer Infrastrukturströme.
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