Manuela Triggianese präsentiert ihre Forschung zu Bahnhöfen als komplexe urbane Infrastrukturen. Ihr Forschungsansatz basiert auf der Erkenntnis, dass Bahnhöfe weit mehr sind als reine Verkehrsknotenpunkte, sondern komplexe urbane Gebilde, die unterschiedliche Bedeutungsebenen und vielfältige Stakeholder-Gruppen involvieren. Allein die Definitionsfrage nach einer „Station“ hat praktische Auswirkungen auf Planungsprozesse, Zuständigkeiten und Gestaltungsmöglichkeiten.
Im Zentrum ihrer aktuellen Forschung steht das WALK-IN Projekt, das Design als Forschungsmethode einsetzt, um die verschiedenen Beteiligte an Bahnhofsprojekten zusammenzubringen. Anhand eines Stakeholder-Spiels werden reale Verhandlungsprozesse zwischen unterschiedlichen Interessengruppen simuliert. Die Teilnehmenden übernehmen Rollen von Mobilitätsanbieter:innen, Bürgervertreter:innen, Aktivist:innen, dem Privatsektor und Investor:innen und müssen gemeinsam Entscheidungen über die Gestaltung von Mobilitätshubs treffen. Dabei werden vier zentrale Werte verhandelt: Zugänglichkeit, Raumnutzung, Umweltqualität und Profit.
Für die systematische Analyse von Mobilitätshubs hat sie das 3P-Framework entwickelt, das drei wesentliche Dimensionen umfasst: Position, Place und People. Position bezieht sich auf die Rolle der Station im größeren Verkehrsnetzwerk, Place fokussiert auf die räumliche Qualität und Gestaltung als Ort für Menschen, während People die Nutzungserfahrungen und Wahrnehmung in den Mittelpunkt stellt.
Weiterhin befasst Manuela Triggianese sich mit dem Konzept der Transit-Zonen, das aus der Entwicklung zu autofreien Innenstädten resultiert. Wenn Autos zunehmend aus den Stadtzentren ausgeschlossen werden, entstehen in den Übergangsbereichen zwischen Stadt und Umland neue Mobilitätsknoten mit Park & Ride-Funktionen. Diese Orte drohen jedoch zu reinen Funktionsräumen zu verkommen, wenn sie nicht bewusst attraktiv und menschenzentriert gestaltet sind.
Für Projekte mit begrenzten Budgets identifiziert sie zwei Hauptstrategien. Erstens sollte der Fokus auf einfache, intuitive Verkehrsverknüpfungen gelegt werden, die reibungslose Modalwechsel ermöglichen. Zweitens können Bottom-up-Aktivitäten und Bürgerbeteiligung kostengünstig zu attraktiveren Orten führen.
Ihre Arbeit trägt dazu bei, Stationen nicht nur als technische Infrastruktur zu verstehen, sondern als lebendige urbane Orte, die eine zentrale Rolle für nachhaltige Mobilität und Stadtentwicklung übernimmt.
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