Studiengang DTAD / Media Architecture

Sie interessieren sich für das Spannungsfeld zwischen Architektur, Gestaltung und digitalen Technologien? Sie haben eine Affinität zu digitalen Anwendungen und Methoden und möchten dabei innovative Ansätze umsetzen? Der fakultätsübergreifende Mastersttudiengang "Digital Technologies in Architecture and Design" bietet hierfür mit seinen experimentellen und praxisrelevanten Forschungsfeldern spannende Tätigkeitsfelder in einem projektorientierten Studium.

Kaum ein Bereich unserer Lebenswelt ist nicht von der Digitalisierung betroffen oder gar herausgefordert. Architektur und Design sind dadurch vor massive Herausforderungen gestellt, einerseits, da entwerferische Konzepte, Methoden und Praktiken zunehmend von neuen digitalen Technologien durchdrungen werden und diese von „innen heraus“ verändern, und andererseits, indem sich Fragen nach dem disziplinären Selbstverständnis, nach der gesellschaftlichen Dimension, und schlussendlich nach der Transformation der Lebenswelt insgesamt stellen.

Während der „Vorgänger“-Studiengang MediaArchitecture sich auf Medientechnologien und die Medialität der Architektur bezog, zielt „Digital Technologies in Architecture and Design“ (DTAD) unmittelbar auf den Einfluss digitaler Technologien auf die gestalterische Praxis. Der Studiengang ist entsprechend anwendungsorientiert und fakultätsübergreifend konzipiert und konzentriert sich auf die Durchdringung und Vermittlung innovativer digitaler Technologien sowie deren Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Entwicklungen, Diskursen und Bedarfen (kulturellen, politischen, ökonomischen, ökologischen usw.).

Die Absolvent*innen werden in die Lage versetzt, mit neuen digitalen Technologien umzugehen, diese zu durchdringen und interdisziplinär in Anwendung zu bringen. Dazu gehört es, digitale Innovationen in den Bereichen Bau, Planung, Medien und Gestaltung zu entwickeln sowie mit kuratorischen oder administrativen Bereichen zu verknüpfen. Die Lehre integriert dabei wissenschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven, die darauf abzielen, innovative digitale Konzepte bis zur Unternehmensgründung in den Bereichen Nachhaltigkeit und Transformation voranzutreiben.

Der 4-semestrige Vollzeit-Masterstudiengang ist englischsprachig und international ausgerichtet und startet jährlich zum Wintersemester. Auch deutschsprachige Lehrangebote werden angeboten. Kern ist die teambasierte und anwendungsorientierte Projektarbeit. Hierzu widmen sich die Studierenden wechselnden Themen zu neuen digitalen Technologien aus unterschiedlichen Forschungs- und Anwendungsbereichen für interdisziplinäre Entwurfs- und Umsetzungsprozesse. Dabei entwickeln sie grundlegende digitale und gestalterische Kompetenzen und Fertigkeiten, eigene Ausdrucksweisen und Gestaltungsansätze (digital literacy). Hinzu kommen weitere diskurspraktische und methodische Angebote zur kritischen Verortung der untersuchten Innovationen. Medialen, experimentellen, transformativen, nachhaltigen und sozialen Aspekten gilt ein besonderes Interesse. Hierbei spielen aktuelle Themen eine Rolle wie: (i) creative digital explorations, (ii) transformative technologies, (iii) collective experiences, (iv) intelligent sys- tems, oder (v) digital sustainability.

Der Studiengang ist an der Fakultät Architektur und Urbanistik am Institut für experimentelle Architektur (bauhaus.ifex) angesiedelt, dessen Profil sich insbesondere experimenteller und anwendungsorientierter Forschung widmet. Durch die wesentliche Beteiligung der Fakultät Kunst und Gestaltung, sowie der Fakultät Medien bietet der Studiengang eine hohe Interdisziplinarität. Entsprechend lehren Professuren aller drei Fakultäten, bringen ihre spezifischen fachlichen, methodischen und didaktischen Kompetenzen in den Studiengang ein und formen so eine offene, kollektive wie interdisziplinäre Studienkultur.

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Die Studieninhalte im Detail

Thematischer Umriss von Studienganginhalten

Theorie und Geschichte der modernen Architektur:

  • Allgemeine Anwendung des medientheoretischen Diskurses über Architektur
  • Architektur als Mischmedium: Wahrnehmungsmaschine, Körpertechnik, semiotisches Werkzeug, Physiologie und Performativität im Raum
  • Architektur in den Medien: Medialer Eindruck als prägende Kraft der Architektur
  • Immersionsräume: Metaphern, Sprache und Struktur zur Ordnung und Navigation von Wissen


Design und Bauformenlehre:

  • Das „Szenische“: Dramaturgie und Regie als Prozessbeispiele für den architektonischen Entwurfsprozess
  • Prozessorientierte Perspektiven im (architektonischen) Entwurf/ Funktionsprozesse im architektonischen Raum
  • Neue Freiheitsgrade für den Wahrnehmungsraum: Synchronisation des Ortsbezugs der Architektur und des Zeitbezugs des medialen Geschehens
  • Licht als Medium (sphärische Parameter der Architektur)
  • Physiologische Architektur

Methodik der Präsentation:

  • Projektive Synchronisation und Verbindung zwischen technisch unterschiedlich dargestellten realen und virtuellen, medialen und architektonischen Räumen (Zeichnung, Foto, Rendering etc.), geometrische Analyse und Konstruktionsprozess
  • Modellieren, Präsentieren, Simulieren
  • Bildbasierte virtuelle Welten (IVR und QTVR) - Einsatzbereiche, Typen, Produktion, Tools


Interface-Gestaltung:

  • Wahrnehmung, Wirkung und funktionale Aspekte von „intelligenten“ Räumen
  • Interaktionskonzepte im Raum
  • Verteilte, ortsabhängige Informations- und Unterhaltungsangebote
  • Konzeption, Produktion und Distribution von multimedialen interaktiven Inhalten
  • Dramaturgie der Interaktion im Raum
  • Gestaltungskonzepte der Medien in „realen“ Gebäuden (Architektur, temporäre Bauten, Theater)


Geschichte und Theorie der Kulturtechniken:

  • Geschichte der grafischen Verfahren
  • Medien der architektonischen Gestaltung, Medien der Planung
  • Korridore, Kanäle, Schwellen: Vom urbanen Raum bis zur Filmarchitektur
  • Topographie des Biopolitischen - Raum der menschlichen Existenz

Mensch-Computer-Interaktion (HCI):

  • Interdisziplinäre Teamarbeit zur Entwicklung eines funktionierenden Systems
  • technische Aspekte der MediaArchitecture mit Korrelation von Software, tangible und embodied interaction und Architektur
  • Prototypentwicklung von „Physical Computing“-Objekten, interaktiven Räumen oder Videomapping
  • öffentliche Präsentation von Projekten im urbanen Raum und sozialen Kontext mit Nutzerforschung

Studienplan Master in "Digital Technologies in Architecture and Design" (DTAD)

Studienplan, Studienordnungen und Prüfungsordungen des Studiengangs Media Architecture

Gültig für Studierende, die sich bis zum Wintersemester 2024/25 immatrikuliert haben