
International Conference on Cultural Economics 2025
Die Bauhaus‑Universität Weimar war mit einem Beitrag aus dem Bereich Digitale Ökonomien auf der Konferenz vertreten. Jun.-Prof. Dr. Jürgen Rösch (Juniorprofessur Digitale Ökonomien, Fakultät Medien) präsentierte gemeinsam mit Stefan Klötzer Ergebnisse eines laufenden Forschungsprojekts zur Wirkung von Musik in digitalen Plattformkontexten.
Der Vortrag trug den Titel: Sounds of Trust, Sounds of Deception: Tempo, Harmony, Trust and Media Influence?
Die Studie kombiniert experimentelle ökonomische Verfahren mit musikpsychologischen und kommunikationswissenschaftlichen Ansätzen. Im Zentrum steht die Frage, wie musikalische Merkmale, insbesondere Tempo und Harmonie, Vertrauen und Reziprozität in digitalen Umgebungen beeinflussen. Die Datengrundlage bildete ein Behavioral Experiment mit über 700 Teilnehmenden. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass konsonante, langsame Musik Vertrauen und Rückübertragungen im ökonomischen Vertrauensspiel begünstigt – insbesondere dann, wenn die Musik nur peripher wahrgenommen wird, wie es in Social-Media-Umgebungen häufig der Fall ist.
Ergänzend wurden in einer explorativen Analyse mehrere Tausend TikTok-Videos politischer und journalistischer Accounts untersucht. Dabei zeigte sich, dass harmonische und rhythmische Unterschiede zwischen politischen Lagern bestehen könnten – was auf eine potenzielle strategische Nutzung von Musik zur Vertrauensbildung oder Mobilisierung hinweist.
Über die ACEI-Konferenz
Die International Conference on Cultural Economics ist die weltweit führende wissenschaftliche Tagung im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft. Sie findet alle zwei Jahre statt und feierte in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Die Konferenz bringt Forscher:innen aus Ökonomie, Soziologie, Kulturwissenschaft, Public Policy und angrenzenden Disziplinen zusammen, um die Entwicklungen und Herausforderungen im Kulturbereich interdisziplinär zu beleuchten.