Nullpunkt Ich. Zur Kritik des perspektivischen Subjekts

Seminar im Wintersemester 2013/2014

Screenshot aus dem Ego-Shooter-Spiel Terrorist Takedown 2 (2009)

Zeit:
Donnerstags, 15:15 bis 16:45 h. Die erste Sitzung findet am 24.10.2013 statt.

Ort:
Bauhausstraße 11 – Seminarraum 013

Modul:

Das Seminar ist Teil des Studienmoduls “Das eindimensionale Subjekt. Marxismus und Medientheorie” (mit Dr. Rüdiger Schmidt-Grépály)

Seminarmaterial:
Seminarprogramm (pdf)
Teilnehmerliste (pdf)
Seminartexte (Link)

Nullpunkt Ich. Zur Kritik des perspektivischen Subjekts

Parallel zu dem Seminar von Rüdiger Schmidt-Grépály, das sich mit der marxistischen Kritik der Verdinglichung befasst, verfolgt das “Nullpunkt”-Seminar eine andere, auf ihre Weise nicht weniger einflussreiche Strömung moderner Subjektkritik. Diese Tradition, deren Entwicklung sich von Panofsky über Husserl und Heidegger über die Apparatus-Theorie der 1970er Jahre bis zu den heutigen Visual Studies verfolgen lässt, geht davon aus, dass sich die neuzeitliche, das heißt „unsere“, „westliche“ Subjektivität anhand eines optischen Modells, nämlich der Zentralperspektive, geformt habe. Der Etablierung und Durchsetzung der perspektivischen Sehweise entspricht die Einrichtung eines punktförmigen, neutralen Betrachtersubjekts, eines sub-jectums, für das die Welt zum Bild, zur geometrisch konstruierten und berechenbaren Vor-Stellung geworden ist.

Die Debatte, die sich um diese These entwickelt hat, soll anhand von Schlüsseltexten nachgezeichnet werden. Zugleich soll verfolgt werden, wie sich die Diskussion um die “Ideologie” der Zentralperspektive in der Praxis der künstlerischen Avantgarden niedergeschlagen hat.

The Vanishing Point. On the Critique of the Perspectival Subject

The seminar focusses on a tradition of critical inquiry which can be traced from Panofsky via Heidegger and Apparatus Theory to today’s Visual Studies. The underlying idea is that “our” modern subjectivity has been formed according to an optical model, that is the renaissance system of central perspective. Reading the key texts of the debate we will be able to discuss the possible contribution of media theory to a critique of ideological subjectivation.