"Separations" ist ein autobiographischer Dokumentarfilm, in dem eine brasilianische Diaspora-Familie in São Paulo wieder vereint wird. Alle fünf Geschwister haben zum einen oder anderen Zeitpunkt Brasilien verlassen und entweder in Europa Familien gegründet oder für eine Weile im Ausland gelebt.
Um dem Grund für das Fernweh in ihrer Familie auf die Spur zu kommen, interviewt die in Amsterdam lebende Filmemacherin Andréa Seligmann Silva während der Zusammenkunft in São Paulo die Mitglieder ihrer Familie. Andréa sucht nach einem Zusammenhang zwischen der Auswanderung der fünf Geschwister und der Lebensgeschichte ihrer Mutter Edith, doch ihre Brüder rufen die psychotische Krise, die ihre Mutter vor fünf Jahren erlitten hatte, in Erinnerung. So beginnt Andréa den Fokus ihrer Untersuchung auf das zu legen, was damals geschah, die traumatischen Ereignisse der vorhergehenden Generation.
Ihre jüdische Mutter Edith floh 1939 im Alter von drei Jahren gemeinsam mit ihren Eltern aus Nazi-Deutschland. Die Frage nach den Gründen für die Migration dreht sich vorwärts und rückwärts, und verwandelt den Film über Migration in einen Film über den Holocaust. Gefahr wird ein ebenso starkes Motiv für Auswanderung wie die Faszination des Fremden.
Andréa Seligmann Silva produzierte den Film zusammen mit der Kulturtheoretikerin und -kritikerin Mieke Bal, die auch als Videokünstlerin aktiv ist und experimentelle Dokumentarfilme dreht.
Separations wurde für das Internationale Dokumentarfilmfestival Amsterdam 2009 (IDFA) und das Internationale Filmfestival Rotterdam 2010 (IFFR) ausgewählt.
Die Filmvorführung findet im Rahmen des internationalen Workshops "Du local au global, les imaginaires de l'Europe" der Fakultät Medien/Europäische Medienkultur statt.