Daniel Eschkötter (Graduiertenkolleg "Mediale Historiographien")
spricht mit Volker Pantenburg (IKKM / Bauhaus Universität) über dessen
neues Buch "Ränder des Kinos" (August Verlag 2010). Inwiefern lässt
sich heute noch von den Rändern und dem Zentrum des Kinos sprechen?
Sind bewegte Bilder inzwischen nicht überall und das Kino nur ein
möglicher Ort ihrer Präsentation? Was passiert, wenn sich
dokumentarische Blicke und Formen in das Innere des Erzählkinos
bewegen? Als filmischer Beitrag zu diesen Fragen wird im Anschluss an
das Gespräch der portugiesische Film "Aquele Querido Mês de Agosto"
(2008) gezeigt, der nach zahlreichen Festivalerfolgen nun in Weimar
die Sommerferien einleitet.

Der Film

Aquele Querido Mês de Agosto (Our Beloved Month of August)
Regie: Miguel Gomes, Portugal/Frankreich 2008
Original mit englischen Untertiteln.

August in der portugiesischen Provinz: An die Stelle von Arbeit treten
Rituale, Verrichtungen des Sommers: Eine Prozession durch ein Dorf,
Baden im Fluss, Sprünge von der Brücke, Wildschweinjagd und
Waldbrandgefahr, Gespräche mit den Einheimischen und Schlager, jeden
Abend Schlager. Wie aus diesen Stimmungen, aus kurzen Szenen und
Beobachtungen ein Film zu machen wäre, das ist nicht von vornherein
klar, und auch der Regisseur des Films im Film (Miguel Gomes) muss
sich seinem Produzenten gegenüber immer wieder rechtfertigen.

Ein Film der kleinen Formen, der schweifenden Bewegungen, der losen,
leichten, überraschenden Fügungen. Miguel Gomes überführt sie in eine
Anordnung, die weder Plan noch Zentrum braucht. Der Film ist, was
dabei passiert.

Eine Veranstaltung des Internationalen Kollegs für
Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) Weimar.
Dank an den August Verlag.

Zeit: Dienstag, 13. Juli 2010, 19:00 Uhr
Ort: Lichthauskino Weimar, Am Kirschberg 4