Prof. Dr. phil. habil. Christof Windgätter

An der Professur beschäftigen wir uns lehrend und forschend mit der Geschichte, Theorie und Ästhetik materialer Kulturen. Auf der Grundlage ebenso diskursiver wie praktischer Kontexte erkunden wir dingliche, technische, künstlerisch-gestalterische und mediale Gegenstände, reflektieren ihre vielfältigen Genealogien, analysieren die Formierung ihrer Infrastrukturen und untersuchen deren Machtverhältnisse. Dabei verbindet die Professur ihren Blick auf materiale Kulturen immer auch mit der Frage nach subjektivierenden Praktiken sowie den Ermöglichungen und Begrenzungen aktueller Wissensproduktionen.

Jeder in Deutschland zugelassene PKW ruht durchschnittlich 94 Prozent des Tages. Was aber ist das Auto, wenn es nicht fährt? Diese Frage kann nur innerhalb einer fächerübergreifenden Debatte diskutiert und beantwortet werden. Deshalb veranstaltet die interdisziplinäre Forschungswerkstatt »Dimensionen des ruhenden Verkehrs« vom 26. bis 28. Juni 2025 eine Konferenz, in deren Rahmen der multiperspektivische Austausch im Vordergrund stehen wird.

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Ampeln regeln den Verkehr. Sie regulieren den Zugang zu Verkehrsknotenpunkten und stellen eine zeitliche Taktung des Verkehrsflusses her. Sie verhindern den ungeregelten Zugang und separieren Verkehrsströme, indem sie deren Fließen ein- oder ausschalten. Dies ist möglich, weil Ampeln Ströme unterbrechen, ausdifferenzieren und damit Kontinuität durch Diskontinuität gewährleisten. Als Gatekeeper teilen Ampeln Agency im Straßenverkehr auf unterschiedliche Akteure auf, die keinesfalls exklusiv dem fahrenden Subjekt zugesprochen werden kann. Ampeln sind daher Konfliktzonen, weil sie die "freie Fahrt für freie Bürger" und den Liberalismus des automobilen Subjekts nicht nur mit der Notwendigkeit der Regulation und Reglementierung vermeintlich freier Bewegung konfrontieren, sondern die Handlungsmacht, mit der diese Subjektivität aufgeladen wird, zerlegen. Anhand der Ampel kann daher die konfliktträchtige Neuaufteilung von Agency, Straßenraum und infrastruktureller Gewalt aufgeschlüsselt werden, die gegenwärtiger Verkehrspolitik zugrundeliegt.

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Vom 25. bis 26. Oktober 2024 lädt die Professur »Geschichte, Theorie und Ästhetik materialer Kulturen« zur Tagung »Working Matter – Aktivitätsmodelle und Geschichte der Arbeit« ein. Ab sofort und bis zum 26. Mai 2024 können Beiträge vorgeschlagen werden, die im Verhältnis von Aktivitätsdiskursen und Arbeitsgeschichte nach wechselseitigen Anschluss- oder Absetzbewegungen suchen. Der Call richtet sich an Nachwuchswissenschaftler*innen und etablierte Forscher*innen. Das Programm finden Sie hier:

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