Die unmittelbare Geschichte der Fakultät Bauingenieurwesen beginnt im Jahre 1954, während die Geschichte der Bauhaus-Universität Weimar bereits auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht. Ihr Anfang ist die Gründung der Großherzoglichen Kunstschule im Jahre 1860.
Die Kunstschule bildete Maler, ab 1905 auch Bildhauer aus und wurde 1910 zur Hochschule für Bildende Kunst erhoben. Der belgische Künstler Henry van der Velde wurde 1902 mit der Leitung einer Kunstgewerbeschule beauftragt. Für beide Schulen wurden zwischen 1904 und 1911 Gebäude errichtet, in denen sich auch heute ein Teil unserer Universität befindet und die seit 1996 in die Liste der Unesco-Kulturdenkmäler aufgenommen worden sind.
1919 erfolgte die Gründung des Staatlichen Bauhauses durch den Berliner Architekten Walter Gropius. Das Bauhaus verfolgte das Ziel, Kunst und Technik, Gestaltung und industrielleMassenproduktion zu vereinen. Es hat mit seiner Zielstellung und seinen Werken die Architektur dieses Jahrhunderts weltweit beeinflußt. 1925 wurde das Bauhaus aus politischen Gründen aus Weimar vertrieben. Danach erfolgten mehrere Umgestaltungen der Hochschule.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 die Hochschule für Baukunst und bildende Künste eröffnet, die nach Erweiterung um die Fakultäten Bauingenieurwesen und Baustoffingenieurwesen 1954 eine Rektoratsverfassung und den Namen Hochschule für Architektur und Bauwesen erhielt. 1969 ging die Fakultät Gebietsplanung und Städtebau aus den Fakultäten Bauingenieurwesen und Architektur hervor. Im gleichen Jahr wurde auch die Fakultät Rechentechnik und Datenverarbeitung gegründet. Damit war eine vorwiegend technisch orientierte Hochschule für Architektur und Bauwesen entstanden, die bis zu Anfang der 90er Jahre Architekten, Gebiets- und Städteplaner, Bauingenieure, Informatiker und Baustoffverfahrenstechniker ausbildete.
Durch diese Erweiterung der technischen Komponenten verfügte die Hochschule 1990/91 über die fünf Sektionen (Fakultäten) Architektur, Bauingenieurwesen, Baustoffverfahrenstechnik, Rechentechnik und Datenverarbeitung sowie Gebietsplanung und Städtebau.
Die Fakultät Bauingenieurwesen bildete in den Fachrichtungen Hochbau und Kommunaler Tiefbau aus. Im Mittelpunkt stand dabei der Konstruktive Ingenieurbau, diesem Schwerpunkt entsprach auch die Einrichtung eines Wissenschaftszentrums für Industrie- und Spezialbau.
Die Fakultät Baustoffverfahrenstechnik stellte in der deutschen Hochschullandschaft ein Unikat dar, ihre Absolventen waren besonders in der Zement- und Betonindustrie sehr gefragt. Neben Grobkeramik, Beton, Gips und Glas hatte sich die Fakultät auch speziellen, nicht direkt dem Bauwesen zuzuordnenden Feldern, wie z. B. der Feinstkeramik für die Elektronikindustrie, zugewandt.
Die Fakultät Rechentechnik und Datenverarbeitung hatte bereits 1965 mit der Ausbildung von angewandten Informatikern im Rahmen des Grundstudiums Bauingenieurwesen begonnen. Zur damaligen Zeit war auch diese Ausbildung eine Pionierleistung.
Im Ergebnis der umfangreichen Strukturveränderungen im Zeitraum von 1991 bis 1996 entstanden an der Bauhaus-Universität Weimar die Fakultäten Architektur, Stadt- und Regionalplanung, Bauingenieurwesen, Gestaltung und Medien.
Professuren der ehemaligen Fakultäten Baustoffverfahrenstechnik, Gebietsplanung und Städtebau sowie Rechentechnik und Datenverarbeitung wurden in die Fakultäten Bauingenieurwesen und Architektur/Stadt- und Regionalplanung integriert. An künstlerische Traditionen auch aus der Bauhaus-Zeit anknüpfend, wurden die Fakultäten Gestaltung (1993) und Medien (1996) gegründet.
Dieser speziellen Struktur der Bauhaus-Universität Rechnung tragend, umfaßt die heutige Fakultät Bauingenieurwesen neben dem klassischen Profil einer Bauingenieurfakultät auch Professuren auf den Gebieten der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Umwelttechnik, Verkehrsplanung und Verfahrenstechnik.
In der mehr als 60jährigen Geschichte der Fakultät Bauingenieurwesen wurde das Lehr- und Forschungsprofil durch eine Reihe herausragender Wissenschaftler und Hochschullehrer geprägt. Stellvertretend seien hier die Professoren Heinrich Zeidler (Gründungsdekan); Friedrich August Finger, Friedrich Hagedorn, Gustav Batereau, Horst Matzke, Hermann Reinicke, Wilhelm von Wölfel und Erhard Hampe genannt.
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