Ausstellung »[] Ja [] nein [] Vielleicht«

Peter Krug

Öl auf Leinwand

Stadtflucht

Auf und Davon, mit dem Kanu durch Thüringen. Die Flucht aus dem Alltag und der leistungs-orientierten Gesellschaft wird zu einer Möglichkeit sich zu befreien.

Ich kehre Weimar den Rücken zu, und entdecke die ländliche Umgebung und ihre Natur. In der Landschaftsmalerei bin ich als Künstler wesentlich durch meine Gefühle beteiligt, das heißt, ich bin Teil der Landschaft. Die reine Landschaftsmalerei bietet mir so ein imaginatives Feld, einen Fluchtpunkt, Freiraum von sozialen Restriktionen.

Nina Schmidt

Öl auf Leinwand in Bewegung.

Live und in Farbe!

Raus aus dem Atelier, rein in Landschaften, egal ob natürlich oder geschaffen. Sich Eindrücken der Umgebung direkt und unmittelbar aussetzten und versuchen sie einzufangen.

Farbauftrag spontan und in Bewegung. Eine Kombination von Landschaftsmalerei und Actionpainting. Was ist alles mit dem traditionellen Medium Ölfarbe unter anderen Bedingungen möglich?

Ein Versuch.

Theresa Berger

Was hast du da?

Das zentrale Thema meiner Arbeit sind Hautkrankheiten – in der Medizin Dermatose genannt. Fragen wie: “Was ist das?“ oder “Ist das ansteckend?“ verunsichern und machen die ohnehin schon große Scham noch schlimmer.

Die Kratzspuren stehen nicht nur für die Verletzungen, die sich Hautkranke zufügen, um den Juckreiz zu bekämpfen. Sie sind stellvertretend für den Versuch, die Angst und Wut, die das Selbst aufzehren, herauszureißen.

Stefanie Kinast

Recognition and Misrecognition

My most recent work has been in response to reflections of how the functional becomes non-functional. These objects are tools to be utilized in order to reach an end, but their functionality is compromised.

While being immersed in a foreign language one may become overwhelmed in the recognition of language as a means to disassociate among people. In these works I attempt to manipulate the German language in order to communicate with English meaning.

Johannes Köcher

LKW-Friend

Ich bin der Freund, der dich einfach mal umarmen möchte.

Cindy Brumshagen

Another Day in Paradise

"..., mehr als ein halbes Leben habe ich mich darauf vorbereitet, habe eine solche Wucht an Wissen in mir angesammelt und aufgestaut, eines Tages werde ich mich mit meinen angehäuften Fähigkeiten und Einsichten und Kunstfertigkeiten ins Licht stellen und sagen, passt auf, jetzt zeige ich euch die Kunst, jetzt konfrontiere ich euch mit meinen Schlüssen, die alle eure Wissenschaften unmöglich machen, und ihr könnt eure Universitäten schließen, und als ich gerade anheben will mit der Verkündung meiner alles übertrumpfenden Erkenntnisse, da versagt mir die Stimme, und ich stehe stumm da. Ich stehe stumm da."

[Christoph Bauer, “Jetzt stillen wir unseren Hunger”]

Maíria Tula

People Anthology

People go by in each others lives / By our lives / Some are always there, but just are there / And this “there” sometimes suddenly makes sense, it is like a line, two lines / They need, they take time / But they find each other / And that moment… / And there are people that come up so quickly and become something for there whole life / They come like that and just like that they go, but they stay /

And when people have each other, when they belong, they are free / Because people were made for people/

Elke Jänicke und Nadja Hoppe

Putzaktion im öffentlichen Raum

 

Sauber macht glücklich. Sauber macht reich.

Am 12.05.2004 startet Weimar die Aktion “Sauber macht glücklich - Sauber macht reich”. An der Aktion sind neben dem Ordnungsamt auch der Innenstadtverein und die Grundstücks-besitzer beteiligt. Weimar lädt aber auch sämtliche Bürgerinnen und Bürger ein, bei der Arbeit für eine saubere Stadt mitzuwirken.

Am 03.06.2009 beginnen wir, den Bogen zu überspannen. Wir putzen mit Haushalts-reinigungsmitteln auf stark frequentierten Plätzen. Wir agieren aufdringlich und absurd. Niemand protestiert, wenn wir mit Raumspray die Luft vernebeln.

Niemand findet unsere 1-Euro-Jobs unglaubwürdig.

Grit Hammer

Aktenzeichen XY … ungelöst

Objekte aus der Asservatenkammer der Staatsanwaltschaft

Der Betrachter ist der Täter. Die Augen sind die Zeugen. Der Tatort ist der Kopf. Eine detektivische Spurensuche in die eigene Vorstellungskraft.

Ein Fall für Eduard Zimmermann.

Martin Köcher

"Denn die absolute Freiheit in der Kunst, stets noch einem Partikularen, gerät in Widerspruch zum perennierenden Stande von Unfreiheit im Ganzen. In diesem ist der Ort der Kunst ungewiss geworden."

"Durch unversöhnliche Absage an den Schein von Versöhnung hält Kunst Utopie fest inmitten des Unversöhnten, richtiges Bewusstsein einer Epoche, darin die reale Möglichkeit von Utopie - dass die Erde nach dem Stand der Produktivkräfte, jetzt, hier, unmittelbar das Paradies sein könnte - auf einer äußersten Spitze mit der Möglichkeit der totalen Katastrophe sich vereint."

[T.W. Adorno, "Ästhetische Theorie"]

Mathias und Kathrin Baumann

Für Arno L.

Wir erinnern uns. / Wir erinnern uns, und denken an die Opfer des Nationalsozialismus. / Wir erinnern uns, und denken an die Opfer des Nationalsozialismus, die nach Buchenwald deportiert wurden. / Wir erinnern uns, und denken an die Opfer des Nationalsozialismus, die nach Buchenwald deportiert wurden, und wir reisen in deren letzte Wohnorte. /... / Wir erinnern uns, und denken an die Opfer des Nationalsozialismus, die nach Buchenwald deportiert wurden, und wir reisen in deren letzte Wohnorte, und wir legen für jedes Opfer einen Stein in unsere Kiste, und es werden immer mehr werden, bis wir sie nicht mehr zählen können,und dann werden wir an ihrer Last zusammenbrechen.

Katharina Juncker

Drosophilas Geheimnis

Kann man sich zum Beispiel vorstellen, dass der Mensch noch eine Seele haben wird, sobald er sie biologisch und psychologisch völlig zu begreifen und behandeln gelernt hat? Trotzdem streben wir diesen Zustand an! Das ist es. Das Wissen ist ein Verhalten, eine Leidenschaft. [... ]

Es ist gar nicht richtig, dass der Forscher der Wahrheit nachstellt, sie stellt ihm nach. Er erleidet sie. Das Wahre ist wahr, und die Tatsache ist wirklich, ohne sich um ihn zu kümmern: er hat bloß die Leidenschaft dafür, die Trunksucht am Tatsächlichen, die seinen Charakter zeichnet, und schert sich den Teufel darum, ob ein Ganzes, Menschliches, Vollkommenes oder was überhaupt zu seinen Feststellungen wird. Das ist ein widerspruchsvolles, ein leidendes und dabei ungeheuer tatkräftiges Wesen!

[Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften]

Katelyn Reece Farstad

 

Beyonce's Moves Explained
Booty Control Must See!

In these two works I transformed found footage of "instructional" dance videos posted on youtube. I wanted to parody these displays of sexuality by transforming the conventional appearance of these women into mere shapes and vaginal imagery. 

I wanted to give the viewer a sense of longing for the original image by giving them glimpses of it but never the whole thing, and by keeping the original audio it roots the video back to its original intent. 

Sibylle Hager

Ad expromendum furorem
[um den Wahnsinn herauszuholen]

Die Beretta 92 FS, das Modell, das der Amok-läufer in Winnenden verwendet hat, und eine Gasmaske, die man nur im Falle einer Katastrophe verwenden würde. Was bewegt uns, solche Dinge in unserer scheinbar sicheren Zuflucht - unserem Zuhause - aufzubahren?

Und kann man ihnen ihren innewohnenden "furor" [Lat. furor, -oris: Raserei, Wüten, Toben, Kampfeslust, Zorn, Wut, Wahnsinn, Verblendung, Tobsucht] durch das filigrane, zerbrechliche, rein-weiße Porzellan nehmen?