Wintersemester 2020/21

Bachelor Urbanistik

Vorlesung: Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

1. Fachsemester | Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 09:15 - 10:45 Uhr | Beginn: 2.11.2020 
| Ort: tba

Die Vorlesung bietet einen ersten strukturierten Überblick über Genese, gesellschaftliche Funktion, aktuelle Herausforderungen und institutionelle Organisation der Stadtplanung. Sie beinhaltet die Darstellung und Diskussion ausgewählter aktueller Themen der Stadtentwicklung und Stadtplanung, und führt so an das thematische Feld sowie das Aufgaben- und Kompetenzspektrum der Stadtplanung heran, das zukünftige Stadtplaner/innen erwartet. Anhand ausgewählter Beispiele und der Diskussion aktueller Herausforderungen von Stadtentwicklung werden die Besonderheiten planerischer Problemstellungen und die daraus resultierenden methodischen Herausforderungen an Stadtplanung als Disziplin herausgearbeitet.

Vorlesung: Bau- und Planungsrecht

3. Fachsemester | Dogan Yurdakul (Lehrauftrag) | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 13:30 - 16:45 Uhr | Beginn: 6.11.2020 | Ort: tba

Die Vorlesung „Bau- und Planungsrecht“ behandelt das 1. Kapitel des Baugesetzbuches, das sogenannte Allgemeine Städtebaurecht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung (Flächennutzungsplan und Bebauungsplan). Die Studierenden werden sich in diesem Zusammenhang auch mit der Baunutzungsverordnung (BauNVO) beschäftigen und lernen ausgewählte Fachgesetze kennen (Bundesnaturschutzgesetz, Energiefachrecht, Bundesimmissionsschutzgesetz), die Einfluss auf die Bauleitplanung haben. Neben dem Bauplanungsrecht werden wesentliche Grundlagen des Bauordnungsrechts gelehrt.

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung gelehrten Stoffs.

Planungsprojekt: Stadtlabor fürs Klima. Von grünen Oasen zu klimawandelgerechten Quartieren? Das Beispiel Jena

1. Fachsemester | Dipl.-Ing. Uta Merkle, Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 8 SWS, 12 ECTS
Di. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: tba 
| Ort: tba

Die Stadt Jena wurde im Jahr 2009 eine von bundesweit neun Modellkommunen des Forschungsprogrammes Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) „Urbane Strategien zum Klimawandel – Kommunale Strategien und Potenziale“. Dieses Programm ist Ausdruck dafür, dass der so essentielle Schutz des Klimas angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel, bzw. die Klimakrise, für die Stadtentwicklung durch Maßnahmen der Klimaanpassung ergänzt werden muss.

Jena setzte sich dabei das Ziel, diese Herausforderungen in ihren lokalen Ausprägungen besser zu verstehen und wissenschaftlich begleitet Strategien zu entwickeln, welche die Stadt und ihre Entwicklung den klimatischen Veränderungen durch Maßnahmen zur Vorsorge, Vermeidung oder zumindest verträglicher Bewältigung derer besser anzupassen. JenKAS - die Jenaer Klimaanpassungsstrategie aus dem Jahr 2013 ist ein Ergebnis dieses Forschungsprogrammes. Seitdem richtete die Stadt eine Arbeitsgemeinschaft Klimaanpassung ein, nutzte unter anderem das Bund-Länderprogramm der Städtebauförderung „Zukunft Stadtgrün“ zur Weiterentwicklung zweier Stadtgebiete und nimmt seit 2018 am ExWoSt „Green Urban Labs“ mit ihrem Projekt „Grüne Klimaoasen im urbanen Stadtraum Jenas“ teil.

Das Planungsprojekt des ersten Semesters im Bachelorstudiengang Urbanistik im Wintersemester 2020/21 stellt sich nun die Frage, wie sich aufbauend auf diesen gesamtstädtischen bzw. exemplarischen Vorarbeiten, Strategien für eine klimaresiliente Quartiersentwicklung erarbeiten und umsetzen lassen. Es befasst sich mit der Frage, welchen Herausforderungen Städte dabei ganz konkret gegenüberstehen und analysiert, welche Handlungsfelder und Akteure auf lokaler Ebene in welcher Form betroffen sind und aktiv werden (können).

Planungsprojekt: Der gemeinschaftliche Wohnungsbau am Beispiel von München

7. Fachsemester | Dipl.-Soz. M.A. Carsten Praum, Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 8 SWS, 12 ECTS
Do. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 5.11.2020 
| Ort: tba

„Viel geleistet, teuer geblieben“, mit diesen äußerst prägnanten Worten kontrastiert der langjährige Stadtdirektor, Stephan Reiß-Schmidt, die wohnungspolitischen Maßnahmen der Stadt München mit den realen Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt der bayerischen Landeshauptstadt. Zu den wohnungspolitischen Maßnahmen zählt auch, gemeinschaftliche Wohnprojekte als bedeutende Akteure auf dem Wohnungsmarkt gesondert zu fördern.

Doch um was für Akteure handelt es sich hierbei? Mit der Aufhebung der Wohnungsgemeinnützigkeit im Jahr 1989 wurde auch die klassische gemeinnützige Wohnungswirtschaft samt ihren steuerlichen Privilegien und gesetzlichen Verpflichtungen abgeschafft. Während sich die ehemals gemeinnützigen Wohnungsunternehmen in den darauffolgenden Jahrzehnten auf vielfältige, oftmals profitorientierte Weise transformierten, bildete sich parallel dazu – so eine erste These – ein neues Phänomen heraus: der gemeinschaftliche Wohnungsbau. Dieses Phänomen rückte spätestens mit der mal wieder wiedergekehrten Wohnungsfrage in den 2010er Jahren endgültig in den Fokus des öffentlichen Interesses, da gemeinschaftliche Wohnprojekte auch in der Phase der Nach-Wohnungsgemeinnützigkeit häufig für gemeinnützige beziehungsweise gemeinwohlorientierte Ansätze standen und stehen.

Vor diesem Hintergrund zielt das primär forschungsorientierte Planungsprojekt darauf, die Herausbildung des gemeinschaftlichen Wohnungsbaus am Beispiel von München erklärend zu verstehen. Dabei sollen sowohl seine gesellschaftliche Funktion als auch seine institutionelle und baulich-räumliche Form untersucht werden. Dies geschieht entlang derjenigen Akteur_innen, die ihn – so eine zweite These – als Phänomen konstituieren: von der Stadtpolitik und -verwaltung über die intermediären Akteur_innen bis hin zu den gemeinschaftlichen Wohnprojekten selbst.

Seminar: Bauleitplanung

3. Fachsemester | Dogan Yurdakul (Lehrauftrag) | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 13:30 - 16:45 Uhr | Beginn: 6.11.2020 | Ort: tba

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung "Allgemeines Bau- und Planungsrecht" gelehrten Stoffs.

Kolloquium: Bachelorkolloquium

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
drei Termine im Semester, weitere Informationen folgen

verpflichtend für alle, die im Wintersemester 2020/2021 eine Bachelorarbeit an der Professur Stadtplanung (Erstbetreuung) planen und anmelden

Das Bachelorkolloquium dient der vertieften gemeinsamen Diskussion von Forschungsfragen, Methoden und Forschungsansätzen von Abschlussarbeiten im Studiengang Urbanistik, die an der Professur Stadtplanung in Erst- oder Zweitbetreuung erarbeitet werden. Darüber hinaus werden konkrete Fragen des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreiben sowie Strategien der Arbeitsplanung und -organisation anhand der konkreten Abschlussarbeiten diskutiert. Das Kolloquium dient sowohl der individuellen Forschungssupervision als auch der gemeinsamen Diskussion spezifischer Fragen und Forschungsprobleme der Studierenden. Es integriert daher unterschiedliche Formate (Gruppenkonsultation sowie Vorträge und Diskussionen im Plenum). Am Kolloquium nehmen alle Studierenden teil, die im laufenden Semester ihre Abschlussarbeit anmelden.

Master Urbanistik

Seminar: Nachholende Modernisierung oder Sonderfall? Ostdeutschland als Gegenstand der vergleichenden Stadtforschung

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 13:30 - 15:00 Uhr | Beginn: 2.11.2020 
| Ort: tba

30 Jahre nach dem Beitritt der DDR zur BRD sind ostdeutsche Städte in vielerlei Weise in Stadtforschung und Planungswissenschaft präsent. Viel wurde geforscht und geschrieben über die tiefgreifenden Transformationen von Städten und Dörfern in Ostdeutschland in sozialer, ökonomischer und räumlicher Sicht. Nur wenig aber wurde konzeptionell darüber nachgedacht, inwieweit die spezifischen Rahmenbedingungen der durch die DDR-Geschichte einerseits und die postsozialistische Transformation anderseits geprägten Städte die Konstitutierung eines eigenständigen konzeptionellen Zugriffs der Stadtforschung erfordert und in welcher Weise diese im Kontext allgemeiner Transformationsprozesse auch in Westdeutschland und international vergleichend analysiert und interpretiert werden können. Anknüpfend an eine Diskussion in der Zeitschrift sub/urban widmet sich das Seminar dieser Frage.

Im Seminar werden die wesentlichen Linien der Transformation von Stadtentwicklung und Planung in Ostdeutschland seit 1990 rekonstruiert, im Kontext der gesellschaftlichen und politisch-institutionellen Transformationsprozesse diskutiert und als Gegenstand der vergleichenden Stadtforschung thematisiert. In diesem Sinne zielt das Seminar darauf, methodische Ansätze und Forschungsperspektiven zu entwickeln, wie die Transformation von Stadtentwicklung und Planung in Ostdeutschland international und national vergleichend erforscht werden kann.

Kolloquium: Master- und Doktorandenkolloquium

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 1 SWS
Blocktermine nach Vereinbarung

Masterkandidaten und Doktoranden der Professur Stadtplanung

Das Master- und Doktorandenkolloquium dient der Vertiefung methodischer Fragen und der Diskussion zentraler Fragestellungen sowie von Ergebnissen der Forschung und Qualifikationsarbeiten an der Professur Stadtplanung.

 

 

 

Master European Urban Studies

Lecture: Research in Urban Design and Planning

Urban Planning and Design in Germany

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig (Urban Planning), Dr. Steffen de Rudder (Urban Design I), Prof. Dr.-Ing. Sigrun Langner (Landscape Architecture and Planning) | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 15:15 - 16:45 | Start: 2.11.2020 
| Room: tba

The lecture focuses on recent debates in urban research deriving from the perspectives of urban planning, urban design and landscape planning and architecture. Starting from these debates, it discusses methodological questions applied in different fields and contexts of urban and planning research.

Due to Covid-19-related restrictions in participants per room, this course is open primarily to students enrolled in MSc European Urban Studies. Participants of all other eligible programs must get in touch via email with the chair of urban planning and can enroll only if room capacity allows.

Seminar: Urban and Agrarian Perspectives on the New Land Question(s)

M.Sc. Michael Schwind | 2 SWS, 3 ECTS
Do. 11:00 - 12:30 Uhr | Start: 5.11.2020 | Room: tba

Land is the basis of livelihood. As such, it is closely interwoven with social, economic as well as political and ecological interests, claims, and challenges. Land is a limited, immobile and non-reproducible resource that produces and reproduces social conditions. Although land in capitalist societies foremost functions as an economic asset, it remains inseparable from the various social and cultural meanings attached to it. 

We currently see a revival of the land question – a perspective to understand land’s historical role in social and political-economic transformations. In cities, land is primarily treated as a capitalist private property to be exploited for profitable and speculative use – a key reason for an intensifying European housing crisis. Operating at the level of property policy, planning law or tax policy, a variety of land reforms are increasingly promoted to tackle neoliberal housing policies. The land question is also posed in the context of agrarian change in order to look at the appropriation of land in the wake of economic development in which local and international social forces heavily influence how agrarian land is being acquired, used and valued. Such transformations not only force the (dispossessed) agrarian population into new livelihoods but also introduce new property relationships and accumulation strategies to agrarian localities. Here, too, multiple approaches exist to re-organize (agrarian) land along non-capitalist, ecological and communal lines. 

This seminar aims at placing urban and agrarian perspectives on land in relation to one-another to discuss the land question along the lines of a.) housing and b.) agriculture in the so-called Global North and South. In a second step, we draw from international case studies to discuss planning strategies that aim at decoupling land from capitalist logics of individual property, profitability, and speculation. 

Seminar: History of the built environment in the "Global South" in the 20th Century

Open for M.Sc. EUS, B.Sc. U, M.Sc. U and M.Sc. A | Dr. Monika Motylinska | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 11:00 - 17:45 Uhr | Start: 27.11.2020 (not weekly - 3 sessions: 27.11.2020, 15.01.2021 and 22.01.2021) | Room: tba

This seminar combines approaches from urban and architectural history and theory in order to investigate the complexity of the built environment in the long 20th century. Starting in the late colonial period, moving on to the ruptures of decolonisation and changing spatial orders of the Cold War, the seminar will also examine how the legacies of these governance regimes continue to shape cities today. Aiming to challenge the entrenched positionalities of Eurocentric research traditions, the regional focus is shifted to the so-called "Global South" (as contrasted with "Global North"). Over the course of three full-day meetings, several themes and topics shall be discussed with reference to different temporal frameworks and geographical scales, such as:

  • development and implementation of colonial urban policies/ processes of spatial segregation/decolonisation;
  • circulation of planning knowledge and practices;
  • globalisation of construction industries;
  • discourses on tropical architecture;
  • conflicts related to urban/architectural Heritage.

Thus, by investigating flows of ideas and know-how, labour or capital, the material history of globalisation shall be traced by the students. The main goal of the course is to develop a critical reflection on the processes shaping the built environment and to analyse them from different viewpoints (e.g. material culture studies, postcolonial theories).

In the first meeting students will choose the topics of their assignment (presentations of max. 20 minutes) which will be delivered and discussed in the meetings in January. Own suggestions for topics are encouraged. 

Because the number of participants is limited to 10 for this physical block seminar, if you are interested, please submit a short letter of motivation (max. 300 words in English or German) to monika.motylinska[at]leibniz-irs.de until 28 October 2020, 12 pm (noon), indicating your matriculation number. Should the pandemic situation worse, the seminar will take place online in given dates.