Wintersemester 2019/20

Bachelor Urbanistik

Vorlesung: Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

1. Fachsemester | Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 09:15 - 10:45 Uhr | Beginn: 28.10.2019 
| Ort: M 13, HS C

Die Vorlesung bietet einen ersten strukturierten Überblick über Genese, gesellschaftliche Funktion, aktuelle Herausforderungen und institutionelle Organisation der Stadtplanung. Sie beinhaltet die Darstellung und Diskussion ausgewählter aktueller Themen der Stadtentwicklung und Stadtplanung, und führt so an das thematische Feld sowie das Aufgaben- und Kompetenzspektrum der Stadtplanung heran, das zukünftige Stadtplaner/innen erwartet. Anhand ausgewählter Beispiele und der Diskussion aktueller Herausforderungen von Stadtentwicklung werden die Besonderheiten planerischer Problemstellungen und die daraus resultierenden methodischen Herausforderungen an Stadtplanung als Disziplin herausgearbeitet.

Vorlesung: Allgemeines Bau- und Planungsrecht

3. Fachsemester | Dogan Yurdakul (Lehrauftrag) | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 13:30 - 16:45 Uhr | Beginn: 18.10.2019 | Ort: TBA

Die Vorlesung „Bau- und Planungsrecht“ behandelt das 1. Kapitel des Baugesetzbuches, das sogenannte Allgemeine Städtebaurecht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung (Flächennutzungsplan und Bebauungsplan). Die Studierenden werden sich in diesem Zusammenhang auch mit der Baunutzungsverordnung (BauNVO) beschäftigen und lernen ausgewählte Fachgesetze kennen (Bundesnaturschutzgesetz, Energiefachrecht, Bundesimmissionsschutzgesetz), die Einfluss auf die Bauleitplanung haben. Neben dem Bauplanungsrecht werden wesentliche Grundlagen des Bauordnungsrechts gelehrt.

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung gelehrten Stoffs.

Planungsprojekt: Platte als Problem? Soziale Segregation in Weimar-West

1. Fachsemester | Dipl.-Soz. M.A. Carsten Praum | 8 SWS, 12 ECTS
Di. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 29.10.2019 
| Ort: BA 5, R 007

Einer aktuellen Studie zufolge nimmt die soziale Segregation vor allem in ostdeutschen Städten kontinuierlich zu. Einen der Gründe hierfür liefern die Autor_innen gleich mit: die Platte. Oder, um genau zu sein: die am Stadtrand gelegenen Großwohnsiedlungen aus dem Wohnungsbauprogramm der DDR. Und so landet auch die beschauliche Kulturstadt Weimar mit Blick auf das Ausmaß der sozialen Segregation auf einem der vorderen Plätze. Platte als Problem also?

Im Stadtentwicklungs- und im Wohnungsmarktkonzept Weimar jedenfalls wird das Ziel ausgegeben, die Großwohnsiedlungen Weimar-West, Weimar-Nord und Schöndorf "weiter aufzuwerten" und ihr "Image zu verbessern": "Durch gezielte Investitionen soll die Durchmischung in diesen Stadtteilen befördert werden." Hierzu wird seit nunmehr zwanzig Jahren unter anderem auf das Städtebauförderprogramm "Soziale Stadt" zurückgegriffen, das bauliche Maßnahmen zur Verbesserung von Wohnqualität, Wohnumfeld und Infrastruktur mit nicht-baulichen Maßnahmen zur Etablierung von ressortübergreifenden Verwaltungs- und Managementstrukturen verschränkt. Dreh- und Angelpunkt dieser Bestrebungen ist ein vor Ort eingesetztes Quartiersmanagement, das nicht nur die Maßnahmen koordinieren, sondern zugleich auch die Bewohner_innen aktivieren soll.

Vor diesem Hintergrund fragt das Planungsprojekt zunächst, was es mit der sozialen Segregation auf sich hat, warum sie als problematisch konnotiert wird und welche Instrumente ihr entgegenwirken sollen. Darüber hinaus erfolgt eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Stadtteil Weimar-West und dem Programm "Soziale Stadt" in Weimar-West. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen sollen schließlich inhaltliche und strategische Handlungsfelder identifiziert und -ansätze erarbeitet werden.

Planungsprojekt: Die Kraft des Performativen! Temporäre Interventionen im "öffentlichen Raum" als Grenzgänger in Planungsprozessen?

5.+7. Fachsemester | Dipl.-Ing. Uta Merkle | 8 SWS, 12 ECTS
Do. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 17.10.2019
| Ort: BA 5, R 007

Achtung: Treffpunkt erste Sitzung am 17.10.2019 um 09:20 Uhr: Stadtteilbüro Jena-Lobeda, Karl-Marx-Allee 28, 07747 Jena

Anfang Mai 2019 landete das Ufo „72 Hour Urban Action“ in Jena-Lobeda. Erklärte Ziele des Echtzeit-Architektur-Wettbewerbs zur Umgestaltung öffentlicher Räume waren und sind die Vernetzung lokaler Akteure und die Schaffung neuer Bezugspunkte für das nachbarschaftliche Zusammenleben im Rahmen einer „Stadtplanung zum Mitmachen“ im kreativen Kontrast zu den „sonst so statischen und langwierigen Prozessen“. Ihm ging ein fast zweijähriger Konzeptionierungs- und Planungsprozess voraus, im dem das internationale Format, welches bereits in Städten wie Bat-Yam, Stuttgart und Witten stattgefunden hatte, mit seinen Intentionen und Strategien auf die Besonderheiten Lobedas angepasst wurde.

Das Planungsprojekt des 7. Semesters der Professur Stadtplanung im Wintersemester 2019/2020 (offen für 5. Semester und Masterstudierende) zielt darauf, aktuelle Ansätze der „performativen“ Planung an der Schnittstelle von „Stadtplanung, Kunst- und Kulturproduktion“ aus stadtplanerischer Perspektive zu untersuchen und ihre Potentiale für Stadtentwicklung zu ergründen. Als Ausgangspunkt dient hierfür die Untersuchung der Ziele und Ansätze des Formates, der Vorbereitungsprozesse, der Durchführung sowie der Nachbereitungs- und potentiellen Institutionalisierungsphase des Projektes 72HUA Jena-Lobeda. Diese lokale Strategie temporärer Intervention mit nachhaltigen Aufwertungszielen wird dabei anderen Beispielen in Deutschland (wie Stuttgart oder Köln) gegenübergestellt, es wird sich konzeptionell planerischen Herangehensweisen und Ansätze der Stadtforschung gewidmet. Eine Exkursion nach Stuttgart wird uns hierbei zusätzliche Einblicke liefern. In der Vertiefung kann eine konzeptionelle Ausrichtung ebenso wie ein forschender Schwerpunkt gewählt werden.

Für interessierte Teilnehmer:innen wird es die Möglichkeit geben, aufbauend auf diesem Projekt an der Sommerschule (8.-15.05.2020) und dem Hochschultag (15.05.2020) der Nationalen Stadtentwicklungspolitik 2020 in Berlin teilzunehmen.

Planning Project / Senior Sequence: The Power of "Stadtplanung zum Mitmachen": from Temporary Interventions to Performative and Cultural Planning Methods?

Dipl.-Ing. Uta Merkle | 8 SWS, 12 ECTS

Examining 72 Hour Urban Action in Jena-Lobeda

Are temporary interventions, 'experiments' and performative methods inspired by and expressed through art able to give new momentum to participatory processes in planning? How do affected spaces and inhabitants benefit? How are such projects carried out in different planning cultural contexts and what determines the outcomes?

Starting with a deeper look at the 72 Hour Urban Action festival that took place in Jena-Lobeda in May 2019 this project will contemplate different types of temporary and performative planning and designing interventions. It will analyse seemingly similar processes in different cities and different countries and it will ask what planning and its participatory processes can learn from temporary interventions. While this project will focus on an international perspective, starting from Jena, there will be points of exchange with the project “Die Kraft des Performativen!” which focuses on German examples.

This project will be held in English and especially welcome international exchange students.

Seminar: Bauleitplanung

3. Fachsemester | Dogan Yurdakul (Lehrauftrag) | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 13:30 - 16:45 Uhr | Beginn: 18.10.2019 | Ort: TBA

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung "Allgemeines Bau- und Planungsrecht" gelehrten Stoffs.

Kolloquium: Bachelorkolloquium

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
drei Termine im Semester, weitere Informationen folgen

verpflichtend für alle, die im Wintersemester 2019/2020 eine Bachelorarbeit an der Professur Stadtplanung (Erstbetreuung) planen und anmelden

Das Bachelorkolloquium dient der vertieften gemeinsamen Diskussion von Forschungsfragen, Methoden und Forschungsansätzen von Abschlussarbeiten im Studiengang Urbanistik, die an der Professur Stadtplanung in Erst- oder Zweitbetreuung erarbeitet werden. Darüber hinaus werden konkrete Fragen des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreiben sowie Strategien der Arbeitsplanung und -organisation anhand der konkreten Abschlussarbeiten diskutiert. Das Kolloquium dient sowohl der individuellen Forschungssupervision als auch der gemeinsamen Diskussion spezifischer Fragen und Forschungsprobleme der Studierenden. Es integriert daher unterschiedliche Formate (Gruppenkonsultation sowie Vorträge und Diskussionen im Plenum). Am Kolloquium nehmen alle Studierenden teil, die im laufenden Semester ihre Abschlussarbeit anmelden.

Sonderveranstaltung: Sommerschule der Nationalen Stadtentwicklungspolitik

Dipl.-Ing. Uta Merkle
Sonderveranstaltung vom 8.05.-15.05.2020 in Berlin

Das Planungsprojekt "Die Kraft des Performativen! Temporäre Interventionen im "öffentlichen Raum" als Grenzgänger in Planungsprozessen?" dient als vorbereitende Lehrveranstaltung für die Sommerschule der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, die im Mai 2020 in Berlin stattfinden wird. Die Sommerschule ist Teil des Projekts „Fachlicher Nachwuchs entwirft Zukunft“. Es bietet Studierenden die Möglichkeit, in aufeinanderfolgenden Sommer- oder Winterschulen Planungsthemen der Zukunft zu bearbeiten. Hochschulübergreifend soll jungen, angehenden Stadtplaner/innen eine Plattform gegeben werden, in der sie ihre Ideen und Gedanken mit aktuellen Forschungsfeldern zusammenbringen können.

Der Aspekt von "Grenzüberschreitungen“, ob im übertragenen, planerischen oder administrativen Sinne, wird daher eine regelmäßige Thematisierung im Planungsprojekt erfahren, um dann in der Sommerschule der Nationalen Stadtentwicklungspolitik zum Thema "Borderline City“ im Austausch mit den Studierenden und Dozenten der teilnehmenden Hochschulen vertieft zu werden. 

Einzelne Studierende des Projekts werden daher an dieser Sommerschule im Mai 2020 in Berlin und am Hochschultag der Nationalen Stadtentwicklungspolitik am 15.05.2020 in Berlin teilnehmen (Auswahl der Teilnehmer/innen erfolgt im Planungsprojekt "Die Kraft des Performativen! Temporäre Interventionen im "öffentlichen Raum" als Grenzgänger in Planungsprozessen?“).

Master Urbanistik

Interdisziplinäres Forschungsprojekt: Internationale Bauausstellung Thüringen - eine raum- und planungstheoretische Einordnung

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig (Stadtplanung), Jun.-Prof. Dr.-Ing. Sigrun Langner (Landschaftsarchitektur und -planung) | 8 SWS, 12 ECTS
Di. 09:15 - 15:00 Uhr | Beginn: 15.10.2019
| Ort: BA 5, R 008

Mit dem Jahr 2019 begeht die Internationale Bauausstellung StadtLand ihr Zwischenpräsentationsjahr. Mit ihrem Thema StadtLand positioniert sie sich innerhalb eines aktuellen raum- und planungstheoretischen Diskurses um die Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Stadt und Land und überführt diesen in den regionalen Kontext des Landes Thüringen. Der projektorientierte Ansatz der IBA sucht durch die Förderung guter Beispiele zu einem produktiven "neuen gesellschaftlichen Stoffwechsel" zwischen Stadt und Land beizutragen (Arch+ 228/2017: 16). Als Instrument zur Diskussion aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen und der Entwicklung innovativer Planungsansätze haben Internationale Bauausstellungen eine über 100jährige Tradition. Derzeit sind mehrere IBAs gleichzeitig projektiert, auch im Ausland bzw. in grenzüberschreitenden Kooperationen.

Gleichwohl ist die IBA Thüringen eine besondere: Sie umspannt ein ganzes Bundesland, dessen räumliche und strukturelle Entwicklung ebenso polarisiert ist wie die Gebiets- und Planungskulisse fragmentiert. Und gerade dies sucht die IBA zu einer neuen Idee räumlicher Entwicklung, einem Integral von StadtLand zu synthetisieren. Dabei sind die Bedingungen dieser IBA eine Herausforderung: Sie operiert mit einem knappen Budget in einem Flächenbundesland. Und wo immer weniger Akteure und Ressourcen verbleiben, sucht sie langfristiger Akzente zu schaffen, die bleiben und mehr noch: ausstrahlen. Wie kann dieser Spagat gelingen? Auf welchen Ebenen kann die IBA Thüringen Impulse setzen, auch jenseits konkreter baulicher Projekte: in der Planungskultur, Fachdebatte, auf kommunaler Ebene, in einem internationalen Diskurs...? Welcher Strategien bedient sie sich? Mit welchen Schwierigkeiten ist sie konfrontiert? Das interdisziplinäre Projekt nähert sich ausgehend von diesen Fragen forschend der IBA Thüringen an. Ziel ist es, die IBA raum- und planungstheoretisch zu erfassen und zu skizzieren. Das Projekt findet statt in Kooperation mit der IBA Thüringen.

Seminar: Sozialer Wohnungsbau als Bild, Programm und Drohkulisse

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 13:30 - 15:00 Uhr, Blocktermine | Beginn: 14.10.2019
| Ort: BA 5, R 007

Sozialer Wohnungsbau ist heute wieder in aller Munde. Während die einen ihn als Strategie sehen, um die Wohnungsfrage zu lösen, assoziieren die anderen damit Betonburgen, in denen Tatort-Kommissare regelmäßig mit Selbstverständlichkeit auf Verdächtige und Opfer treffen, und die Apologeten neoklassischer Wohnungsmarkttheorien sehen darin die unzulässige Verzerrung ökonomisch funktionaler Marktgesetze.

Bei allen widerstreitenden Perspektiven auf sozialen Wohnungsbau als wohnungspolitisches Instrument und Element der Stadt: weder historisch noch aktuell ist er aus der bundesdeutschen Stadtentwicklungspolitik und Planung, aber auch der wohlfahrtstaatlichen Wohnraumversorgung wegzudenken. Umso notwendiger ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Bedeutung, institutioneller Organisation und stadträumlicher Gestaltung sozialen Wohnungsbaus im Bestand und Neubau - nicht zuletzt, um Wohnqualitäten in diesem Segment des Wohnungsmarkts zu sichern.

Das Seminar setzt sich vor diesem Hintergrund mit Begriffen und Bildern aber auch dem Umgang mit Bestand und (Neu-)Bau sozialen Wohnungsbaus auseinander. Es zielt darauf, methodische Ansätze und Forschungsperspektiven zu entwickeln, wie sozialer Wohnungsbau international und nationale vergleichend erforscht werden kann.

Kolloquium: Master- und Doktorandenkolloquium

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 1 SWS
Blocktermine nach Vereinbarung

Masterkandidaten und Doktoranden der Professur Stadtplanung

Das Master- und Doktorandenkolloquium dient der Vertiefung methodischer Fragen und der Diskussion zentraler Fragestellungen sowie von Ergebnissen der Forschung und Qualifikationsarbeiten an der Professur Stadtplanung.

 

 

 

Master European Urban Studies

Lecture: Research in Urban Design and Planning

Urban Planning and Design in Germany

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig (Urban Planning), Dr. Steffen de Rudder (Urban Design I), Jun.-Prof. Dr.-Ing. Sigrun Langner (Landscape Architecture and Planning) | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 15:15 - 16:45 | Start: 14.10.2019
| Room: M 13, HS C

The lecture focuses on recent debates in urban research deriving from the perspectives of urban planning, urban design and landscape planning and architecture. Starting from these debates, it discusses methodological questions applied in different fields and contexts of urban and planning research. 

Seminar: Social Housing Policy in Europe from a City Perspective

Angela Bertini Schuldt | 2 SWS, 3 ECTS
Do. 11:00 - 12:30 | Start: 17.10.2019 | Room: BA 5, R 008

The seminar will attempt to give a general overview of the different social housing models in Europe, as well as developments in terms of discussion related to the topic inside of the European Union. After the general overview, the discussion will focus on specific cities in order to understand the impact of the different models at local level, especially over housing supply and social mix. It will also look into ways in which the European Union influences the housing policies of its Member States, despite the fact that in reality there is no European housing policy. Does it contribute social and affordable housing provision or is it rather on the way? Emphasis will be given here to EU competition law, State aid regulation, and its influence over the Netherlands and Sweden, based on the State aid cases against these countries and what it meant to Amsterdam and Stockholm in terms of policy changes. Overall, the approach to social housing will be a multidisciplinary one, combining legal, economic, and governance issues.