Wintersemester 2016/17

Bachelor Urbanistik

Vorlesung: Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

1. Fachsemester | Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 09:15 - 10:45 Uhr | Beginn: 12.10.2016 (Sondertermin) 
| Ort: M13, Hörsaal

Die Vorlesung bietet einen ersten strukturierten Überblick über Genese, gesellschaftliche Funktion, aktuelle Herausforderungen und institutionelle Organisation der Stadtplanung. Sie beinhaltet die Darstellung und Diskussion ausgewählter aktueller Themen der Stadtentwicklung und Stadtplanung, und führt so an das thematische Feld sowie das Aufgaben- und Kompetenzspektrum der Stadtplanung heran, das zukünftige Stadtplaner_innen erwartet. Anhand ausgewählter Beispiele und der Diskussion aktueller Herausforderungen von Stadtentwicklung werden die Besonderheiten planerischer Problemstellungen und die daraus resultierenden methodischen Herausforderungen an Stadtplanung als Disziplin herausgearbeitet.

Planungsprojekt: "Suchet der Stadt Bestes!" Kirchen als Akteurinnen der Stadt- und Dorfentwicklung in und um Weimar

Kirchen als Akteure einer sozialen Stadtteil- und Gemeindeentwicklung

1. Fachsemester | Carsten Praum | 8 SWS, 12 ECTS
Di. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 18.10.2016
| Ort: HG, R 109

Kirchengebäude sind nicht nur liturgische Räume sondern auch architektonische und städtebauliche Kristallisationspunkte von Städten und Dörfern. Darüber hinaus wirken sie aber auch als Orte sozialer Netze. Kirchliche Gemeinden sind tief im Gemeinwesen verankert und sozial und kulturell aktiv. Wird dann auch noch die kirchlich-diakonische Perspektive mit einbezogen, geraten zusätzliche Träger_innen der sozialen Infrastruktur ins Blickfeld wie beispielsweise Kindertagesstätten und Schulen. Ihre immer stärker sozialräumlich ausgerichteten Aktivitäten firmieren seit einigen Jahren unter dem Begriff der Gemeinwesendiakonie.

Ausgehend von unterschiedlichen Fallbeispielen in und um Weimar soll im Rahmen des Planungsprojekts erforscht werden, inwiefern Kirchen - im weitesten Sinne - integrale Bestandteile des räumlichen und sozialen Gefüges von innerstädtischen Quartieren, Umlandkommunen und/oder ländlichen Gemeinden sind. Die Frage nach der Bedeutung von Kirchen als Akteurinnen der Stadt- und Dorfentwicklung steht somit im Zentrum des Interesses. Kirchliche, soziale und baukulturelle Aspekte werden in diesem Zusammenhang gleichermaßen berücksichtigt.

Die Analyse erfolgt vor dem Hintergrund des erheblichen Rückgangs der traditionellen kirchlich-religiösen Bindung, mit der sich die beiden großen Konfessionen in Deutschland konfrontiert sehen. Dies gilt nicht zuletzt für Ostdeutschland, da die politisch motivierte Entkirchlichung und Säkularisierung hier besonders starke Spuren hinterließ. Außerdem sollen die sozialräumlichen Bedingungen reflektiert werden, mit denen sich vor allem schrumpfende und/oder ländliche Regionen auseinandersetzen müssen. Die Neuausrichtung der kirchlich-diakonischen Aktivitäten kann schließlich im Zusammenhang mit der neoliberalen Transformation des Wohlfahrtsstaats gelesen werden, die u. a. eine stärkere Einbindung unterschiedlicher nicht-staatlicher Akteur_innen in die Stadt- und Dorfentwicklung nach sich zieht.

Aufbauend auf der analytischen Auseinandersetzung mit den ausgewählten Standorten zielt das Planungsprojekt konzeptionell darauf, von erweiterten Nutzungen von Kirchengebäuden bis hin zu Potenzialen zur Aktivierung von Kirchengemeinden und diakonischen Träger_innen alle denkbaren Anstöße für eine Stadt- und Dorfentwicklung mit einzubeziehen. Zentraler Ausgangspunkt werden dabei die je unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort sein.

Planungsprojekt: Kisten zu Blöcken! Die Transformation des sozialen Wohnungsbaus nach der Krise des Fordismus am Beispiel von Berlin

Die Transformation des sozialen Wohnungsbaus

5.+7. Fachsemester | Barbara Schönig, Lisa Vollmer | 8 SWS, 12 ECTS
Do. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 13.10.2016
| Ort: B7b, R 004

Berlin gilt seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert als Laboratorium des Wohnungsbaus. Hier wurden und werden vom bürgerlichen Reformwohnungsbau bis zu den zeitgenössischen Beispielen gemeinschaftlichen Bauens konzeptionelle und architektonische Modelle des sozialen Wohnungsbaus geschaffen, Paradigmenwechsel des Bauens und Wohnens eingeleitet. Am Beispiel von Berlin widmet sich das Projekt Projekten aus den 1980er und 1990er Jahren, mit denen der fordistische Massenwohnungsbau als architektonisches wie wohnungspolitisches Modell verabschiedet wird. Forschend fragt das Projekt danach, in welcher Weise Wohnungspolitik, Planung und Architektur zusammenwirken und ein neues Paradigma des sozialen Wohnungsbaus institutionell ebenso wie baulich etablieren. Konzeptionell widmet es sich der Frage, wie die Modellprojekte von damals heute genutzt und bewohnt werden, weiter entwickelt werden können und welche Bedeutung sie im Berliner Wohnungsmarkt haben.

Vorlesung: Allgemeines Bau- und Planungsrecht

3. Fachsemester | Bernhard Weyrauch | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 13:30 - 18:30 Uhr | Beginn: TBA | Ort:
C12b, Hörsaal 001

Die Vorlesung „Bau- und Planungsrecht“ behandelt das 1. Kapitel des Baugesetzbuches, das sogenannte Allgemeine Städtebaurecht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung (Flächennutzungsplan und Bebauungsplan). Die Studierenden werden sich in diesem Zusammenhang auch mit der Baunutzungsverordnung (BauNVO) beschäftigen und lernen ausgewählte Fachgesetze kennen (Bundesnaturschutzgesetz, Energiefachrecht, Bundesimmissionsschutzgesetz), die Einfluss auf die Bauleitplanung haben. Neben dem Bauplanungsrecht werden wesentliche Grundlagen des Bauordnungsrechts gelehrt.

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung gelehrten Stoffs. 

Block 1: 13:30 - 15:00 Uhr
Block 2: 15:10 - 16:40 Uhr
Block 3: 16:50 - 18:20 Uhr

Termine
TBA

Seminar: Bauleitplanung

3. Fachsemester | Bernhard Weyrauch | 4 SWS, 6 ECTS
Fr. 13:30 - 18:30 Uhr | Beginn: TBA
| Ort: C12b, Hörsaal 001

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung "Allgemeines Bau- und Planungsrecht" gelehrten Stoffs.  

Block 1: 13:30 - 15:00 Uhr
Block 2: 15:10 - 16:40 Uhr
Block 3: 16:50 - 18:20 Uhr

Termine
TBA

Selbstbestimmtes Projekt: Rolle und Handlungsmöglichkeiten von Kommunen im Kontext der Finanzialisierung des Wohnungsmarktes am Beispiel der Grund- und Grunderwerbssteuer

Barbara Schönig, Lisa Vollmer, Arvid Krüger, Carsten Praum | 8 SWS, 12 ECTS

Eine Untersuchung der Stadt Weimar im Vergleich mit den Städten Jena und Erfurt

Das selbstbestimmte Projekt widmet sich der Schnittstelle zwischen kommunalen Liberalisierungsansätzen und eines zusehends der Logik von Finanzmärkten gehorchenden und von diesen bestimmten Wohnungsmarktes.

Im Laufe des Projektes soll daher analytisch herausgearbeitet werden, ob und wie sich eine zunehmende Finanzialisierung am Beispiel der Stadt Weimar herauslesen lässt, welche Rolle die Kommune bei diesem Prozess einnimmt und welche Strategien die Stadt mit der Grundsteuer als Hauptinstrument verfolgen könnte, um eine möglichst gewinnbringende und gleichzeitig sozial gerechte Wohnungspolitik zu betreiben. Gleichzeitig soll auch das immer größer werdende Interesse von Investoren an Immobilien in ostdeutschen Großstädten, wie eben auch Jena und Erfurt, Beachtung finden, um mögliche Tendenzen des Überschwappens dieses Trends in Weimar festmachen zu können.

Eine Einschreibung des Projekts ist nicht mehr möglich. Selbstbestimmte Projekte werden von einer Gruppe Studierender beantragt und personenbezogen bewilligt.

Master Urbanistik

Seminar: Langweilige Variationen? Suburbane Räume im Vergleich

Suburbane Räume im Vergleich

Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 13:30 - 15:00 Uhr | Beginn: 20.10.2015
| Ort: BA5, R 005

Wer kennt es nicht, das Bild der glücklichen Familie vorm Einfamilienhäuschen im Grünen: Standardhäuschen für Standardfamilien in Standardsuburbia. Suburbane Räume aber sind weit mehr als das und beherbergen ebenso vielfältige Gebäudetypologien wie Nutzungen und Lebensformen. Ihre Organisationsformen, räumlich, planerisch und politisch sind vielfältiger und komplexer als das Bild der Stadtplanung und Stadtforschung es scheinen lassen mag. Insbesondere aber bergen Sie eine Vielzahl komplexer planerischer Herausforderungen angesichts von Schrumpfung und demografischer Alterung oder Wachstum und Wohnungsmangel, Ressourcenknappheit und sozialräumlichen Polarisierungsprozessen auch auf stadtregionaler Ebene. Doch gerade die Diversität suburbaner Räume und die Fragmentierung der Steuerung stadtregionaler Entwicklung erschweren es, hier Lösungsansätze zu entwickeln. Ausgehend von diesen Thesen widmet sich das Seminar der wissenschaftlichen Erkundung suburbaner Räume und vergleicht anhand von Fallstudien räumliche, gesellschaftliche und politische Strukturen suburbaner Räume und Stadtregionen.

Master Advanced Urban Studies / European Urban Studies

Lecture: Perspectives on Urban Planning and Design in Germany – an introduction and discussion of understanding, tasks and strategies

Urban Planning and Design in Germany

Barbara Schönig, Lisa Vollmer (Urban Planning), Steffen de Rudder (Urban Design) | 2 SWS, 3 ECTS
Monday 15.15 - 16.45 | Start: TBA
| Room: M13, Hörsaal

Coming to Weimar to many international students from cities and megacities around the world feels like a trip to Disneyland. Weimar seems to be the showcase example of a European City. But what are the assumptions and strategies that lie behind the idea of planning and containing a so-called “European City”? To what extent do German cities, as cities in Europe differ from other parts of the world and the challenges they are facing? How can urban development in Germany, how can planning and design strategies applied be interpreted in the context of urban developments in other parts of the world? And – last but not least – to what extent could these strategies help or be applied in international contexts?

The objective of this lecture is twofold: on the one hand it will give an insight and introduction into the German planning system, current tasks and challenges of urban development at stake in Germany and discuss planning and design strategies used to face those. Therefore, it provides an introduction into an understanding of planning and urban design in Germany especially to international students. On the other hand it will try to challenge the German view and position by confronting it with discourses and positions from the international students ‘countries. Doing so, the lecture will enable teaching staff and students to integrate their differing view on planning and learn from the others’ different national experiences and background. The lecture thus also can be understood international comparative studies in praxis in the field of urban design and planning.

The lecture can be combined with a research seminar but can also be attended exclusively. To receive credits for the integrated course in “Urban Planning/Urban Design” (MA AdUrb and EU) one of the seminars offered by the Chairs for Urban Planning or Urban Design I and the lecture series must be attended.

Lecture Series: Welcome to Weimar. Architecture and Urbanism in Weimar and beyond [Lecture series of the Institute for European Urban Studies]

Justin Kadi | 2 SWS, 3 ECTS
Monday 19.00 - 21.00 | Start: TBA
| Room: TBA

Welcome to Weimar! This lecture series will give international and German students insight into research at Bauhaus university’s faculty “Architecture and Urbanism”. Starting from Weimar the lecture series will provide an understanding of the latest developments in German scholarship concerning urban design, urban planning, and urban development as researched by the departments professors and staff. From landscape architecture, the historical Bauhaus and heritage conservation to sustainable mobility, the redevelopment of large housing estates and growing and shrinking cities – the topics of this lecture series will take you on a journey into the most important issues discussed in German cities and urban studies as seen by the university's teaching staff.

The lecture series will be given in English and is open to students of all departments. Each lecture will be held by another faculty member or invited guests. Students will have the opportunity to take part in an exam to acquire credit points and a grade.

Seminar: Urban Renewal in an international perspective: Dealing with the existent urban fabric

German Urban Renewal

Arvid Krüger | 2 SWS, 3 ECTS
TBA | Start: TBA
| Room: BA5, R 007

The development in Germany has become divergent; shrinking population areas are directly adjacent to growth poles. Towns and Regions have to cope with this divergent developments, sometimes even have to make U-turns like Leipzig and Berlin that have experienced the turn from shrinkage into growth within a short period of time. Elsewhere processes of de-industrialization and even de-economisation lead to shrinking population respectively socially challenged neighbourhoods. The Federal Renewal Funding Scheme of Germany, called “Städtebauförderung” is not only a monetary funding scheme, but serves also programmatic impacts for planning in Germany. Terms (literally translated) like “Social City”, “Actives Centres” and “Stadtumbau” (meant as the physical conversion of neighbourhoods with a lasting shrinking population) do not only refer to monetary funding, but also have a programmatic meaning. The Städtebauförderung has brought instrumental innovations like Neighbourhood Management, Integrated Urban Development Concepts and various means of participation.

The funding scheme is part of the logic of German Basic Law clause 104b which allows that the Federation “… may grant the states (Länder) financial assistance for particularly important investments by the states and municipalities … which are necessary to: (1) avert a disturbance of the overall economic equilibrium; (2) equalise differing economic capacities within the federal territory; or promote economic growth.”

A relevant substance of these German experiences has been implemented in the EU’s Leipzig Charter on Urban Development from 2007, which is also based on the European Funding Schemes URBAN I and URBAN II (1994-2007) as well as on similar renewal experiences throughout Europe. Also other areas in the world experience an urban development aside from building something new, but retrofitting the already built. The aim of the seminar is to mirror the worldwide experiences of the students with the research and practical expertise on Städtebauförderung of the lecturer. According to five general theme-fields of Germany’s urban renewal the students are expected to give presentations from their homeworld to find out differences and commons in dealing as planners with the existent urban fabric. Part of the seminar will be a one-day-trip to Leipzig which stands as an exemplary site for different urban renewal schemes.

The general seminar themes of urban renewal are:

  • heritage upgrading and preservation,
  • social urban regeneration,
  • retrofitting of large-scale neighbourhoods,
  • shrinking cities,
  • inner city renewal.


For more than four decades the Städtebauförderung has been a success in urban development policies. Originally it was meant to enable the municipalities to achieve measures by means of which an area is substantially improved or transformed with the purpose of alleviating urban deficits. Measures of this type may be employed only where there is a public interest in uniform preparation and speedy implementation. On the other hand urban renewal of this kind is meant to be a never-ending story (continuous problem without final solution – is the saying among planners). Urban deficits may be a matter of the quality of the building fabric or they may be considered to exist when an area is seriously impaired in its ability to meet the requirements placed on it by virtue and function. Important stages of a renewal procedure include preparatory investigations, the drawing up of a social plan, public participation, individual infrastructural measures and also constructional measures.

Seminar: In the Aftermath of Conflict: Spaces of Becoming

Spaces of Becoming

Zinovia Foka (Urban Planning / Urban Design) | 2 SWS, 3 ECTS
Fortnightly | Start: TBA
| Room: TBA

Conflicts are taking place at various scales, involving state and non-state actors, and demonstrating diverse levels of intensity and violence. From urban social movements to inter- and intrastate armed conflicts and the global networks of terror, cities have emerged as the primary geographical terrains where conflicts unfold, leading to radical spatial and social transformations. In the aftermath of conflict, as peacemaking efforts ensue, measures are taken to lessen the violence, or consensus is reached, the key relationship between people and cityscape changes, and new modes of space production emerge. As a result of ongoing struggles over power and control, spaces occur that are constantly transformed, negotiated, reshaped, or reclaimed by various interrelated actors, thus in the process of ‘becoming’ but not yet being, in-between the real and various imaginaries.

This seminar will explore the relationship between conflicts of various forms and the built environments they transform, focusing on the workings of political power. Departing from the premise that space is not only constructed and configured by power, but also becomes its resource, selected case studies, both historic and contemporary, highlighting and problematizing the dynamics of post-conflict space production will be examined.

Furthermore, taking into account the increased active involvement of architects, urban planners and designers in processes of post-conflict space production, this course will inquire into the role of these planning and design professionals, by exploring the different cognitive frameworks, tools, and types of interventions they are involved in.