Wintersemester 2017/18

Bachelor Urbanistik

Vorlesung: Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

1. Fachsemester | Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 09:15 - 10:45 Uhr | Beginn: 23.10.2017 
| Ort: M13, Hörsaal C

Die Vorlesung bietet einen ersten strukturierten Überblick über Genese, gesellschaftliche Funktion, aktuelle Herausforderungen und institutionelle Organisation der Stadtplanung. Sie beinhaltet die Darstellung und Diskussion ausgewählter aktueller Themen der Stadtentwicklung und Stadtplanung, und führt so an das thematische Feld sowie das Aufgaben- und Kompetenzspektrum der Stadtplanung heran, das zukünftige Stadtplaner/innen erwartet. Anhand ausgewählter Beispiele und der Diskussion aktueller Herausforderungen von Stadtentwicklung werden die Besonderheiten planerischer Problemstellungen und die daraus resultierenden methodischen Herausforderungen an Stadtplanung als Disziplin herausgearbeitet.

Vorlesung: Allgemeines Bau- und Planungsrecht

3. Fachsemester | Bernhard Weyrauch | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 11:00 - 16:45 Uhr | Beginn: 13.10.2017 | Ort:
C12b, Hörsaal 001

Die Vorlesung „Bau- und Planungsrecht“ behandelt das 1. Kapitel des Baugesetzbuches, das sogenannte Allgemeine Städtebaurecht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung (Flächennutzungsplan und Bebauungsplan). Die Studierenden werden sich in diesem Zusammenhang auch mit der Baunutzungsverordnung (BauNVO) beschäftigen und lernen ausgewählte Fachgesetze kennen (Bundesnaturschutzgesetz, Energiefachrecht, Bundesimmissionsschutzgesetz), die Einfluss auf die Bauleitplanung haben. Neben dem Bauplanungsrecht werden wesentliche Grundlagen des Bauordnungsrechts gelehrt.

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung gelehrten Stoffs.

Planungsprojekt: Verdichtung in Weimar: Wohnungspolitische Strategie zwischen Quartiersentwicklung und sozialem Konflikt

1. Fachsemester | Carsten Praum | 8 SWS, 12 ECTS
Di. 09:15 - 16:45 Uhr | Achtung: Beginn: Fr. 20.10.2017 11:15 - 16:45 Uhr 
| Ort: BA 5, R 005

Nicht nur prosperierende Metropolregionen, auch kleinere Universitätsstädte verzeichnen seit einigen Jahren wachsende Bevölkerungszahlen sowie steigende Mieten und Wohnungspreise. Um dem damit einhergehenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum entgegenzuwirken, wird erneut intensiv über die Verdichtung vorhandener Stadtteile diskutiert. In diesem Zusammenhang gilt die Aktivierung von Potenzialflächen im Bestand als nachhaltiges Instrument einer Stadtentwicklung nach innen, die sich am Leitbild der kompakten Stadt orientiert. Gleichzeitig zieht die Verdichtung vorhandener Stadtteile oftmals soziale Konflikte nach sich, bei denen die Interessen der betroffenen Bevölkerung eine herausragende Rolle spielen. 

Auch die Stadt Weimar sieht sich aufgrund der Nachfrageentwicklung vor die drängende Aufgabe gestellt, ein breites Angebot an attraktivem und bezahlbarem Wohnraum bereitzustellen – wobei die Aktivierung von Potenzialflächen im Bestand Priorität genießt. Daher wurden und werden innerstädtische und innenstadtnahe Lagen auf Verdichtungsmöglichkeiten überprüft. 

Vor diesem Hintergrund fragt das Planungsprojekt zunächst, inwiefern Verdichtung in Weimar auf gesamtstädtischer Ebene als wohnungspolitische Strategie zur Anwendung kommt. Darüber hinaus erfolgt eine vertiefende Auseinandersetzung mit einem vorhandenen Stadtteil. Hierbei wird exemplarisch eruiert, wie zusätzlicher Wohnraum im Bestand generiert werden kann, und wie sich die damit einhergehenden räumlichen und sozialen Implikationen auf das unmittelbare Umfeld und die gesamte Stadt auswirken. Konzeptionell soll darauf abgezielt werden, von der Identifizierung ressourcenschonender Potenzialflächen über die Rolle von Eigentümerstrukturen und Wohnformen bis hin zu kollaborativen Modellen der Quartiersentwicklung alle denkbaren Anstöße für die nachhaltige Verdichtung eines vorhandenen Stadtteils mit einzubeziehen.

Planungsprojekt: Grenzüberschreitungen - Thüringer Randlagen nach einer Gebietsreform?

5.+7. Fachsemester | Arvid Krüger | 8 SWS, 12 ECTS
Do. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 12.10.2017
| Ort: TBA

Die Funktional-, Verwaltungs- und Gebietsreform verändert weite Teile raumrelevanter Verwaltungsstrukturen. Was sich durch sie rein formal nicht ändert, sind die Ausweisungen zentralörtlicher Funktionen und was damit regionalplanerisch zusammenhängt. Auch die Frage, wie das von der IBA und anderen stetig hervorgehobene Potenzial des StadtLands Thüringen und die damit verbundene hohe Dichte an Kleinstädten durch eine solche Reform gehoben werden kann, wird keinesfalls mit dem Ende der Gebietsreform beantwortet werden können.

Besonders erfurtferne Städte und Regionen wie das Eichsfeld, Nordhausen, Eisenach, Süd- und Ostthüringen fühlen sich in der aktuellen politischen Debatte (Stand: Sommer 2017) als Verlierer der Reform, nachdem Gera und Weimar die Kreisfreiheit zugestanden wurde. Das ist zwar verständlich, überdeckt aber ein Potenzial grenzüberschreitendes Agieren. Die Landkreise, in denen beispielsweise Altenburg und Sonneberg zukünftig sind, werden so groß sein, dass die Ebene des Landkreises nicht mehr die sinnfälligste Ebene grenzüberschreitender Zusammenarbeit ist. Die Gemeinden dagegen werden so strukturiert, dass sie – wenn sie es geschickt anstellen – eigenständige Akteure regionaler Verflechtung sein können.

Der mit Coburg verflochtene Raum rund um die Stadt Sonneberg (alter Landkreis gleichen Namens) entspricht zukünftig wohl nur noch zwei Gemeinden (Sonneberg, Neuhaus). Wie grenzüberschreitend die beiden Gemeinden agieren können – egal ob Hildburghausen, Suhl oder andere das Kreiszentrum darstellen, ist eine für den Moment offene Fragestellung.

Altenburg dagegen hat eine ambivalente Zentralität zugesprochen bekommen. Einerseits ist die Stadt eine Art Vorort an der Leipziger S-Bahn, andererseits soll sie für einen dispersen Kreis Zentrum sein, der auch historische Grenzen und periphere Wirtschaftsstandorte wie Zeulenroda kennt (Bauerfeind AG). Es sind sowohl in Richtung Leipzig Grenzen zu überschreiten als auch in Richtung Zeulenroda-Greiz, wenn nicht das reußisch-thüringisch Gera, sondern das sächsisch-thüringische Altenburg die funktionale Kreismitte sein soll.

Ein dritter Raum, mit dem sich optional auseinandergesetzt werden kann, ist die Gegend um Suhl-Zella-Mehlis-Schmalkalden-Meiningen-Hildburghausen. Mit der Begründung, über die Rhön („Schön!“ Zitat Rainald Grebe) hinweg Verflechtungen nach Hessen zu ermöglichen, wurde der Raum von Eisenach bis Schmalkalden zu einem westthüringer Kreis zusammengefasst. Der „Rest“ des alten DDR-Bezirks Suhl bildet dann einen Südthüringer Kreis – mit dem Nachteil, dass die Verwaltungsgrenzen in dem zentralen Ballungsraum dieser Gegend, Suhl-Zella-Mehlis eben nicht verschwinden werden. Auch hier stellt sich die Frage nach Zentralität und Grenzüberschreitung – allerdings eher innerhalb des Bundeslands.

Das Studienprojekt soll sich nach der Erarbeitung der raumordnerischen und verwaltungsbezogenen Planungen recht zügig den Teilregionen Sonneberg-Coburg, Altenburg-Greiz und gegebenenfalls Suhl-Zella-Mehlis-Meiningen annähern und ein vorläufiges Leitbild der Teilregion in Bezug auf Gemeindestrukturen, Daseinsvorsorge, Arbeitsplatzzentralität und natürlich „Grenzüberschreitungen“ erarbeiten. In einem zweiten Schritt sollen dann die teilräumlichen Leitbildvorstellungen synthetisiert werden, um daraus konzeptionelle Vorstellungen für eine integrierte Landesentwicklungspolitik für erfurtferne Regionen zu erarbeiten, die sektorübergreifend zu folgenden Aspekten aussagefähig sind:

  • Daseinsvorsorge (Versorgung mit sozialer Infrastruktur)
  • Planungsverantwortung
  • Arbeitsplatzzentralität
  • Grenzüberschreitende Regionalentwicklung mit benachbarten Bundesländern
  • Mobilität

An das Planungsprojekt sind das selbstbestimmte Projekt „Senior Sequence" und die Winterschule der Nationalen Stadtentwicklungspolitik gekoppelt.

Experimentelles Planungs- und Entwurfsprojekt: Drei Zimmer, Küche, Diele, Bad. Entwerferische und urbanistische Perspektiven auf das Wohnen

Richtet sich an: 6 Studierende B.Sc. Urbanistik, 5.+7. Fachsemester (als Äquivalent zum selbstbestimmten Projekt); 6 Studierende B.Sc. und M.Sc. Architektur (5. Kernmodul bzw. Projektmodul)

Beteiligte Professuren: Prof. Dr. Barbara Schönig, Stadtplanung; Prof. Dr. Max Welch Guerra, Raumplanung und Raumforschung; Prof. Verena von Beckerath, Entwerfen und Wohnungsbau; Prof. Bernd Rudolf, Bauformenlehre

Koordination: Dipl.-Soz. M.A. Carsten Praum, Stadtplanung; Dipl.-Ing. Jessica Christoph, Entwerfen und Wohnungsbau

8 SWS, 12 ECTS

Do. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 12.10.2017 | Ort: TBA

Die Gestaltung von Wohnraum stellt eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung dar. Wohnen ist ein individuelles Grundbedürfnis, das zu bezahlbaren Preisen für alle gewährt und wandelnden Anforderungen gerecht werden muss. Sei es die Pluralisierung von Lebensformen, die Alterung der Gesellschaft, der Wandel der Geschlechterverhältnisse, die Vervielfältigung der Formen von Erwerbsarbeit oder die Zunahme sozialer Ungleichheit – im gebauten Raum materialisiert sich gesellschaftlicher Wandel. Zugleich ist das Wohnen auch aus urbanistischer Perspektive bedeutend, stellt es doch die Hauptnutzung von Städten dar, ist Kern und Ausgangspunkt lebendiger und sozial integrierter Quartiere sowie ein wesentlicher Faktor städtischen Ressourcenverbrauchs. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, wie Wohnraum innerhalb des baulichen Bestands und nach den oben genannten Prämissen weiterentwickelt werden kann.

Diese Frage ist Ausgangspunkt des Planungs- und Entwurfsprojekts „Drei Zimmer, Diele, Küche, Bad", das von einer konkreten und leerstehenden Wohnung in Weimar ausgeht, die auf analytische, performative und installative Weise auf ihre Potenziale für zukunftsfähige Wohn- und Lebensformen untersucht wird. Dabei erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Grundriss und möglichen Nutzungsoptionen, der Belichtung und Belüftung, den Materialien und Oberflächen sowie den Schnittstellen zu gemeinschaftlichen und öffentlichen Räumen. Gestaltungs- und Nutzungsoptionen sowie die Bedürfnisse möglicher Nutzer/innen werden ebenso einbezogen wie das räumliche und soziale Umfeld. Ziel ist die Entwicklung und Dokumentation unterschiedlicher konzeptioneller und entwurflicher Ansätze für die Neuinterpretation und Transformation der Wohnung und ihrer Außenräume. Die Wohnung kann für die Dauer des Projekts als Arbeits-, Experimentier-, Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt werden. Aufbauend auf den Konzepten der Studierenden soll die Wohnung im Anschluss umgebaut und für einen bestimmten Zeitraum genutzt werden.

Das Planungs- und Entwurfsprojekts „Drei Zimmer, Diele, Küche, Bad" ist Bestandteil eines mehrjährigen experimentellen und interdisziplinären Lehrforschungsprojekts, das in Kooperation mit der Thüringer Aufbaubank (TAB) durchgeführt wird. Es wird von mehreren Professuren der Fakultät Architektur und Urbanistik begleitet und von den Studierenden maßgeblich mitgestaltet.

Interesse an der Frage nach den Bedingungen des Wohnens, überdurchschnittliches Engagement, die Bereitschaft zum selbstbestimmten Arbeiten innerhalb eines interdisziplinären Teams aus Urbanist/innen und Architekt/innen sowie konzeptionelle oder entwurfliche Fähigkeiten sind Voraussetzung für die Teilnahme.

Bei Interesse an einer Teilnahme senden Studierende der Urbanistik Bewerbungen (Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse etc.) bis zum 30.09.2017 per E-Mail an Carsten Praum (carsten.praum@uni-weimar.de). Für Nachfragen stehen bis Mitte September Barbara Schönig, ab dann wieder Carsten Praum zur Verfügung.

Selbstbestimmtes Projekt: Senior Sequence

Arvid Krüger, N. N. (Lehrauftrag) | 8 SWS, 12 ECTS

Ein selbstbestimmtes Projekt als „Senior Sequence“ wird im Rahmen der Partnerschaft der Bauhaus-Universität Weimar mit der University of California San Diego stattfinden. Die Lehrveranstaltung ist primär ein Angebot für internationale Incomings. Die Lehrveranstaltung ist didaktisch an das „Selbstbestimmte Projekt“ des Bachelor-Studiengangs Urbanistik angelehnt und setzt die im Mai 2017 geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen Bauhaus-Universität Weimar und University of California San Diego um.

Das Projekt ist verknüpft mit dem deutschsprachigen Planungsprojekt „Grenzüberschreitungen – Thüringer Randlagen nach einer Gebietsreform?“ (Projektbeschreibung siehe dort). Internationale Studierende werden sich mit der gleichen Ausgangslage wie dieses Projekt mit der Rolle Weimars in der Thüringer Landesentwicklung auseinandersetzen. Teile der Projektplena und einzelne Elemente der Exkursion und der Projektpräsentation werden daher gemischt auf Englisch und Deutsch stattfinden. Den internationalen Studierenden wird ermöglicht, weiteren Teilen dieses Studienprojekts auf deutsch zu folgen.

Zur Belegung der „Senior Sequence“ gehört eine aktive Teilnahme am Seminar Wissenschaftliches Arbeiten des Studiengangs Europäische Urbanistik (Seminarbeschreibung siehe dort).

Seminar: Bauleitplanung

3. Fachsemester | Bernhard Weyrauch | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 11:00 - 16:45 Uhr | Beginn: 13.10.2017
| Ort: C12b, Hörsaal 001

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung "Allgemeines Bau- und Planungsrecht" gelehrten Stoffs.

Winterschule der Nationalen Stadtentwicklungspolitik

Arvid Krüger
Sonderveranstaltung im März 2018

Das Planungsprojekt „Grenzüberschreitungen – Thüringer Randlagen nach einer Gebietsreform?“ dient als vorbereitende Lehrveranstaltung für die Winterschule der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, die im März 2018 in Erfurt stattfinden wird. Die Winterschule ist Teil des Projekts „Fachlicher Nachwuchs entwirft Zukunft“. Es bietet Studierenden die Möglichkeit, in aufeinanderfolgenden Sommer- oder Winterschulen hochschulübergreifend Planungsthemen der Zukunft zu bearbeiten. Hochschulübergreifend soll jungen, angehenden Stadtplaner/innen eine Plattform gegeben werden, in der sie ihre Ideen und Gedanken mit aktuellen Forschungsfeldern zusammenbringen können.

Der Aspekt der Arbeitsplatzzentralität wird daher eine regelmäßige Thematisierung im Planungsprojekt erfahren, um dann hochschulübergreifend in der Winterschule der Nationalen Stadtentwicklungspolitik vertieft zu werden. Eine Einbeziehung von Arbeitsplatzkonzentrationen (z.B. die „Schwergewichte“ des Thüringer Mittelstands in Zeulenroda und Kölleda, aber auch die Verflechtungen mit Coburg und der Region Leipzig) wird daher im Planungsprojekt geleistet.

Einzelne Studierende des Projekts werden daher an dieser Winterschule im März 2018 in Erfurt und am Hochschultag der Nationalen Stadtentwicklungspolitik im Juni 2018 in Berlin teilnehmen (Auswahl der Teilnehmer/innen erfolgt im Planungsprojekt "Grenzüberschreitungen – Thüringer Randlagen nach einer Gebietsreform?").

Master Urbanistik

Seminar: Große Frage - Große Antwort: Siedlungen, Trabantenstädte und Neue Vorstädte als Antwort auf die Wohnungsfrage

Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 13:30 - 15:00 Uhr | Beginn: 16.10.2017
| Ort: TBA

Wieder einmal ist sie da: die Wohnungsfrage, also die Frage danach, wie bezahlbares Wohnen schnell und günstig in den Ballungsräumen geschaffen werden kann. Heute wie vor 100 Jahren scheint der Bau großer Siedlungen am Stadtrand eine adäquate Antwort – nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen Kontext. Und das, obgleich in vielen westlichen Ländern nichts so sehr Ambition wie Scheitern von Städtebau und Planung symbolisiert wie die am Reißbrett entworfene, neue Stadt.

Umso mehr stellt sich die Frage: wie kann der Bau großer Siedlungen räumlich geplant und entworfen, politisch entwickelt und rechtlich gesteuert werden, um bezahlbaren und qualitätsvollen Wohnraum für alle zu bieten? Wie kann dies unter Bedingungen knapper öffentlicher Ressourcen und der Knappheit an Boden durchgesetzt werden? Welche städtebaulichen Leitbilder, welche normativen  Setzungen an sozialer Mischung, Nutzungsmischung, Dichte oder Freiraum sind angemessen? Und wie kann über diese gesellschaftlich gestritten und entschieden werden?

Diesen Fragen widmet sich das Seminar. Ausgehend von der planungstheoretischen Auseinandersetzung mit den normativen Ansprüchen an Siedlungsplanungen wie z. B. Dichte, Mischung oder Urbanität werden planerische und städtebauliche Leitbilder sowie historische und aktuelle Fallbeispiele hinsichtlich ihrer prozessualen und politischen Planung, stadt- und sozialräumlichen Gestaltung sowie Realisierung betrachtet und analysiert. Dabei steht im Seminar neben der Vermittlung thematischer Kenntnisse die Vermittlung methodischer Kenntnisse und Fähigkeiten im Feld der (international) vergleichenden, fallstudienbasierten Stadtforschung im Zentrum. Ziel ist es, auf Basis der Forschungsliteratur und/oder anhand eines Beispiels aus der Region eine eigene Forschungsfrage identifizieren und in einem Forschungsexposé.

Master Advanced Urban Studies / European Urban Studies

Lecture: Perspectives on Urban Planning and Design in Germany – an introduction and discussion of understanding, tasks and strategies

Urban Planning and Design in Germany

Barbara Schönig, N. N. (Urban Planning), Steffen de Rudder (Urban Design I) | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 15:15 - 16:45 | Start: 16.10.2017
| Room: M13, Hörsaal

Coming to Weimar to many international students from cities and megacities around the world feels like a trip to Disneyland. Weimar seems to be the showcase example of a European City. But what are the assumptions and strategies that lie behind the idea of planning and containing a so-called “European City”? To what extent do German cities, as cities in Europe differ from other parts of the world and the challenges they are facing? How can urban development in Germany, how can planning and design strategies applied be interpreted in the context of urban developments in other parts of the world? And – last but not least – to what extent could these strategies help or be applied in international contexts?

The objective of this lecture is twofold: on the one hand it will give an insight and introduction into the German planning system, current tasks and challenges of urban development at stake in Germany and discuss planning and design strategies used to face those. Therefore, it provides an introduction into an understanding of planning and urban design in Germany especially to international students. On the other hand it will try to challenge the German view and position by confronting it with discourses and positions from the international students ‘countries. Doing so, the lecture will enable teaching staff and students to integrate their differing view on planning and learn from the others’ different national experiences and background. The lecture thus also can be understood international comparative studies in praxis in the field of urban design and planning.

The lecture can be combined with a research seminar but can also be attended exclusively. To receive credits for the integrated course in “Urban Planning/Urban Design” (MA AdUrb and EU) one of the seminars offered by the Chairs for Urban Planning or Urban Design I and the lecture series must be attended.

Lecture Series: Welcome to Weimar. Architecture and Urbanism in Weimar and beyond [Lecture series of the Institute for European Urban Studies]

Lisa Vollmer | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 19:00 - 20:30 | Start: 16.10.2017 
| Room: TBA

Welcome to Weimar! This lecture series will give international and German students insight into research at Bauhaus university’s faculty “Architecture and Urbanism”. Starting from Weimar the lecture series will provide an understanding of the latest developments in German scholarship concerning urban design, urban planning, and urban development as researched by the departments professors and staff. From landscape architecture, the historical Bauhaus and heritage conservation to sustainable mobility, the redevelopment of large housing estates and growing and shrinking cities – the topics of this lecture series will take you on a journey into the most important issues discussed in German cities and urban studies as seen by the university's teaching staff.

The lecture series will be given in English and is open to students of all departments. Each lecture will be held by another faculty member or invited guests. Students will have the opportunity to take part in an exam to acquire credit points and a grade.

Seminar: The Public Space

Dipl.-Ing. Uta Merkle | 2 SWS, 3 ECTS
Do. 13:30 - 16:45 | Start: 12.10.2017
| Room: TBA

Public urban spaces are most commonly understood to be generally accessible spaces that are to be equally used by everyone. They are said to facilitate democratic functions and the mutual encounter of people from different social backgrounds and of the multitude of varied life-styles, views and perspectives within cities.

For some decades, urban public spaces have increasingly gained significance for public and private actors and their strategies and policies to strengthen the competitiveness of cities and to create attractive, central urban places. An ongoing (neo-liberal) privatization of production and management of public space has led to a new surge in debates on the rights of participation in urban public space and on indications of exclusive developments. At the same time, strategies to reclaim (public) urban space by civic actors and a perceived rise in awareness on the prospects of urban spatial commons have also gained momentum.

In this seminar, we will discuss theories and academic debates on public space as well as international examples of strategies, projects and policies of different actors involved in the production, Management and appropriation of urban public space. We will question ascribed purports and ideals connected to as well as various forms of public space in different national and regional settings. Thus, we identify specifics within different planning cultures to gain a deeper understanding of aims, strategies and potentials in the transformation of public spaces.

Course requirements:

The introductory phase (session 1-3) of this seminar will be followed by blocks of presentation sessions on the topics of the production and management as well as strategies of appropriation of public space. Within these, each student will give a presentation on a chosen topic with an example from their home country or another context they know well. At the end of the semester, a paper on this example reflecting on the theoretical themes and the other examples has to be submitted. Additionally, students are required to read all obligatory texts (underlined), to submit two short text reviews and to actively participate in the discussions.