2. Weg und Rhythmus

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Weg und Rhythmus

sind Ordnungen sich wiederholender, einzelner Elemente entlang einer Linie. Innere und äußere Taktgeber bestimmen ihre Rhythmen, die vom totalen Gleichmaß über unterschiedlichste Akkorde und Intervalle bis zur unregelmäßigen Aneinanderreihung stattfinden können. Elemente, die entlang eines realen Weges mehrmals auftauchen, addieren und überlagern sich und geben Anlass zu weiteren Studien. Sie werden in abstrakte Formen wie Punkte, Linien oder Flächen übersetzt und unterschiedlich rhythmisiert. Diese Reihen in Beziehung zueinander zu setzen und miteinander zu einer Einheit zu verknüpfen, ist kompositorische Arbeit.

Aufgaben

1. Rhythmusprotokoll Ein abzuschreitendes Wegstück soll mit Worten protokolliert werden. Notiert werden nur Elemente, die sich mehr als fünfmal wiederholen. Gemeint sind Elemente wie: Häuser, Bäume, Zäune, Zaunlatten, Einfahrten, Fenster, Pflastersteine, Passanten aber auch die eigenen Schritte, die Atemzüge, das Geräusch der vorbeifahrenden Autos, der wiederholte Wechsel von Licht- und Schattenfall. Der Rhythmus ihrer Wiederkehr soll im Schriftbild abzulesen sein. Dabei sollen die Worte untereinander geschrieben werden. Sie können sich überlagern und unterschiedlich verdichten, so dass die einzelnen Begriffe unleserlich werden können. 

2. Partitur Der Inhalt des Rhythmusprotokolls soll grafisch übersetzt werden. Dazu wird zunächst eine Partitur grafischer Zeichen erstellt. Vier bis fünf verschiedene Elemente werden tabellarisch, in jeweils separaten Reihen, nebeneinander aufgelistet. Diese Reihen unterscheiden sich nicht nur durch ihre grafischen Formen sondern auch durch die rhythmische Folge ihrer Einzelelemente.

3. Komposition Die Verknüpfung der Reihen soll nicht wie beim Schriftprotokoll durch eine einfache Überlagerung geschehen. Formen und Rhythmen gehen aufeinander ein, greifen ineinander, verzahnen sich, übernehmen gegenseitig ihre Merkmale, überdecken sich und lassen sich gegenseitig Platz. Es entsteht eine Reihenkomposition, in der die Einzelelemente und ihre unterschiedlichen Rhythmen zu lesen sind.  

4. Modell Die zweidimensionale Komposition ist dreidimensional umzusetzen. Gearbeitet wird mit Papp- oder Kartonscheiben unterschiedlicher Größe und Form entlang einer Strecke von 63 cm. Das Spiel ihrer Rhythmen ist räumlich, von allen Ansichten aus lesbar, zu konzipieren. Die verschiedenen Einzelelemente sollen sich mindestens sechsmal wiederholen. Einmaligkeiten sind auszuschließen. 

5. Fotoserie Fotomotive ergänzen das Thema „Reihen“. Sie sind auf einem Blatt in Reihen anzuordnen.

6. Beispiele hier.