Wintersemester 2025/26
Einführung in die Kunstgeschichte. Methoden, Werke, Epochen (Prof. Dr. Kristin Marek)
Wissenschaftsmodul
Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Studienanfänger*innen und darüber hinaus an alle Interessierten. Sie zielt auf die Vermittlung von Grundlagen des kunstgeschichtlichen und allgemein des wissenschaftlichen Arbeitens. Gemeinsam erarbeitet wird ein Überblick über die Geschichte der Kunst, ihre Werke und Epochen, sowie die wichtigsten Methoden der Kunstgeschichte. Dazu werden im Seminar ausgewählte Texte mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansätzen diskutiert, in Bezug zu exemplarischen Kunstwerken und diese wiederum in Relation zur jeweiligen Epoche gesetzt.
Menschen und Bilder. Eine Kulturgeschichte (Prof. Dr. Kristin Marek)
Wissenschaftsmodul
Die Frage nach dem Verhältnis von Menschen und Bildern ist so einfach zu stellen wie schwer zu beantworten. Fest steht allein: Der Mensch ist seit seinen frühesten Tagen nicht nur Jäger*in und Sammler*in, sondern insbesondere auch Homo imaginans, ein äußere und innere Bilder produzierendes Lebewesen. Diese Grundüberlegung war immer wieder Anlass, um aus kulturwissenschaftlicher Perspektive über die longue durée, die lange Dauer des Bildermachens, seit der Prähistorie nachzudenken – und dabei sehr unterschiedliche Theorien zu entwickeln und durchaus sehr verschiedene Aspekte zu betonen.
Immer wieder standen dabei auch sehr grundsätzliche Fragen im Zentrum: Warum machen Menschen Bilder? Und was machen Menschen mit Bildern? Wie geht man mit ihnen um und wozu werden sie verwendet? Und wie verhalten sich die Bilder der Gegenwart schließlich zu ihren ältesten Vorfahren? Aus welchem Nachleben speisen sie sich? Wie lassen sich bei allen Brüchen im Lauf der Geschichte doch bestimmte, möglicherweise auch bildanthropologische Zusammenhänge beschreiben? Und wie verhält sich hierzu schließlich ein spezifisch europäisch geprägter Kunstbegriff, der bestimmte Bilder vor allem für die distanzierte ästhetische Betrachtung bestimmt? Diesen Fragen gehen einige der maßgeblichen kulturwissenschaftlichen Denker*innen nach, mit deren Überlegungen und Texten wir uns auseinandersetzen wollen.
Denkfabrik: Re-Thinking the Programm (Prof. Dr. Kristin Marek)
Wissenschaftsmodul
Für die einen beginnt der PHD, die anderen sind mittendrin oder dabei ihn abzuschließen. Zeit zu fragen: was möchten wir behalten, was könnte sich ändern, und wenn ja, wie? Dazu eröffnen wir eine Denkfabrik – offen in jeder Hinsicht. Wir wollen alles sammeln, was uns zum Thema einfällt: Träume, Ideen, Vorstellungen, Erwartungen, Motivationen, Erfahrungen, Alalysen. Und dann: planen wir die nächsten Semester.
Graduiertenkolloquium (Prof. Dr. Kristin Marek)
Kolloquium
Das Graduiertenkolloquium bietet das Forum für den obligatorischen jährlichen Zwischenbericht. Form und Inhalt sind denkbar weit gefasst und können jeden Aspekt der eigenen Forschungsarbeit umfassen. Dies trägt der Vielfalt künstlerischer Forschung Rechnung, in der sich Theorie und Praxis von Projekt zu Projekt unterscheiden, von der Formulierung der Forschungsfragen über die Entwicklung von Methoden bis hin zur Präsentation der Ergebnisse und deren Öffentlichkeiten. Das Graduierenkolloquium bietet den Raum, um einzelne Ansätze, Herausforderungen und Meilensteine in einem offenen und fehlerfreundlichen Rahmen den Peers und Mentor*innen vorzustellen und zu diskutieren.
Sommersemester 2025
Handarbeit/Stricken (Prof. Dr. Kristin Marek)
Wissenschaftsmodul
Es wird wieder gestrickt, gestickt und gehäkelt. Handarbeit ist in Mode. Sie gilt als Gegengewicht zu industriellen Massenproduktion, als feministische Praxis der Wiederaneignung abgewerteter Praktiken von Frauen hat und eigene Plattformen wie etsy hervorgebracht. Und schließlich ist auch in der postdigitalen Kunst Handarbeit omnipräsent. Alles ganz easy. Denn Handarbeit gilt als leichte, beiläufige Tätigkeit, als etwas, das nebenbei getan wird. Sie ist eine Arbeit, die eigentlich gar keine ist. Stimmt das? Wo kommt das her? Womit hängt das zusammen? Wie verhält sich Handarbeit, als weibliche Tätigkeit, zum Handwerk, das als männlich gilt? Wie verhält sich hier also Arbeit zum Werk? Wer macht was und warum? Und was hat das alles auch mit der Trennung von angewandter und bildender Kunst zu tun? Wir werden in diesem Seminar all diesen Fragen am Beispiel des Strickens nachgehen, einer alten Kulturtechnik, mit der sich die Geschichte der Handarbeit paradigmatisch erzählen lässt. Bemerkung Bitte beachten Sie die entsprechende Studienordnung.
Was war Medienkunst? Kunst mit elektronischen Medien seit den 1950ern (Prof. Dr. Kristin Marek)
Wissenschaftsmodul
Das (Zentrum für Kunst und Medientechnologie) Karlsruhe verfügt über eine der umfangreichsten und bedeutendsten Sammlungen an Medienkunst. Nach langer Restaurierung werden in diesem Jahr erstmals wieder Werke von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart in einer großen Überblicksausstellung gezeigt. Wir nehmen das zum Anlass, um uns vor Ort mit der Frage zu beschäftigen was Medienkunst eigentlich war, was sie ist und was sie sein könnte.
Werkstattgespräche (Prof. Dr. Kristin Marek)
Wissenschaftsmodul
Werkstattgespräche bieten die Möglichkeit, die eigene künstlerische Arbeit, aktuelle Problem- und Fragestellungen oder einen spezifischen Lektürebedarf gemeinsam ausführlich zu besprechen, theoretisch zu fundieren und zu reflektieren.
Florentiner Frührenaissance (Prof. Dr. Kristin Marek)
Wissenschaftsmodul
Die Erfindung der Renaissance ist eng mit der Stadt Florenz verbunden. Hier versammelten sich um im 14. und 15. Jahrhundert eine Reihe hochrangiger Künstlerpersönlichkeiten mit bis heute klingenden Namen wie Giotto di Bondone, Filippo Brunelleschi, Donatello, Fra Angelico, Paolo Ucello, Massacio, Fra Filippo Lippi, Sandro Botticelli und Domenico Ghirlandaio. Sie alle arbeiteten mit an der grundlegenden Neuausrichtung der Kunst vor dem Hintergrund von Humanismus und Antikenrezeption und dem Bruch mit mittelalterlichen Bildtraditionen – und bezogen sich doch zugleich darauf. Man wendet sich vom Goldgrund ab und lässt ihn in prächtigen Textilien und Heiligenscheinen weiterleben. Man interessiert sich für konkrete Räumlichkeit und Architektur und schafft puppenhausähnliche Verschachtelungen und bühnenhafte Inszenierungen. Das Seminar verfolgt darum eine doppelte Blickrichtung: auf die grundsätzlichen Neuerungen und Innovationen wie zugleich auf Kontinuitäten und Verschiebungen, die jene Werke vornehmen, die man seit dem 19. Jahrhundert als Renaissancekunst bezeichnet. Wie entfaltet sich der Raum in völlig neuer Weise? Welches Menschen- und Körperbild ist vorherrschend? Welche Rolle und Aufmerksamkeit kommt der Natur zu und welche Vorstellungen von Natur sind bestimmend? Und wie werden all diese neuen Paradigmen visuell umgesetzt? Dabei wird sich auch herausstellen, wie grundlegend transkulturell diese Epoche verfasst ist, die immer noch als Geburtsstädte einer genuin europäischen Kunst gilt.