Komposition der Sinne – Mikrocomputer, Sensoren, Daten und der Klang
Bela – eine Plattform mit geringer Latenz, die für die Echtzeit-Integration von Audio und Sensoren entwickelt wurde – bildet den wichtigsten Einstiegspunkt für diesen praxisorientierten Kurs. Durch die Verwendung von Bela zum Entwickeln interaktiver Systeme, die Sensordaten in klangliche Ausgaben übersetzen, erfor-schen die Studierenden, wie Klang als Werkzeug zur Erfassung, Transformation und Störung von Wissen dienen kann. Im Verlauf des Kurses untersuchen wir die epistemischen und politischen Implikationen der Sonifikation und analysieren, wie die Hörbarmachung von Daten verborgene Dynamiken aufdecken, konventionelle Wissensstrukturen in Frage stellen und neue Einsichten in wissenschaftlichen, künstlerischen und soziopolitischen Bereichen ermöglichen kann. Darüber hinaus befassen wir uns mit Schlüsselerwerken von Pionier*innen der Klangkunst und -forschung, um zu verstehen, wie deren Herangehensweisen an klangliche Wis-sensproduktion moderne Praktiken beeinflussen und herausfordern. Durch das Prototyping sensorbasierter Geräte und Installationen lernen die Studierenden, wie Echtzeit-Klangprozesse kritische Untersuchungen unserer Umwelt ermögli-chen können. Die Aktivitäten im Kurs finden in Zusammenarbeit mit dem Modul „Ästhetiken der Makrowelten” unter der Leitung von Dr. Alexander König statt. Außerdem kann das Modul gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Modul „Sound and Epistemo-logy” belegt werden. Beide Module ergänzen sich in einem facettenreichen Um-gang mit Klang als Träger, Transformator und Störer von Wissen.
Lehrende: Marcin Pietruszewski