Akademisches Jahr 2025/26

Forschungsprojekt Master Urbanistik

M.Sc. Urbanistik
Forschungsprojekt Wintersemester 2025/2026

Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung

Eine Stadt für alle?
Thüringer Städte zwischen sozialer Exklusion und Solidarität

Die allgemeine Zunahme von Armut und sozialen Ungleichheiten in Deutschland stellen insbesondere Städte vor großen Herausforderungen. Viele Menschen werden in wichtigen Lebensbereichen nicht mehr „mitgenommen“. Sei es im Beruf, in der Ausbildung und Schule, in der Nachbarschaft oder im Vereinswesen – der Eindruck entsteht, dass lokale Stadtgesellschaften mit der sozialen Integration in Anbetracht der sich überlagernden Probleme von psychischen Überlastungen, Ausgrenzung, Benachteiligung und ungleichen Chancen überfordert sind.

Doch ist dieses Bild der sozialen Lage in unseren Städten so korrekt? Immerhin gibt es eine große Anzahl von Menschen, Einrichtungen, Institutionen, Initiativen und Organisationen, die sehr konkrete Hilfe und Unterstützung im Alltag leisten und so doch für viele Bürger Solidarität erlebbar machen. Aber die Situation mag in den verschiedenen Städten in Thüringen auch jeweils anders ausfallen.

Mit dem Studienprojekt „Eine Stadt für alle?“ soll untersucht werden, in welcher Weise lokal Prozesse der sozialen Exklusion zu beobachten sind und welche Formen der Unterstützung, Solidarität und Hilfe vorhanden sind. Dadurch soll es ermöglicht werden, dass eine Perspektive für einen weiteren Ausbau dieser Angebote auf Grundlage der spezifischen Analyse vor Ort diskutiert werden kann. Ziel ist es dabei, um die Handlungsspielräume der unterschiedlichen Akteure in den jeweiligen Städten kennenzulernen. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der „Thüringer Arbeitsgemeinschaft für soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit“ (ThASG) realisiert. In der Exkursionswoche lernen die Studierenden die Lebenslagen von Menschen verschiedener sozialen Gruppen in Thüringen kennen.

Um die Bedürfnisse von Menschen in diese Analyse einzubringen, sollen unterschiedliche Methoden der qualitativen Sozialforschung angewandt werden. Hierzu werden die Studierende im Rahmen des Studienprojekt durch die Dozenten angeleitet und betreut. Ferner ist es notwendig, sich allgemein mit den Prozessen der sozialen Exklusion in der Stadt auseinander zu setzen. Ergänzend wird deshalb eine öffentliche Vorlesungsreihe (online) stattfinden, die in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg organisiert wird.

Das Studienprojekt wird als eine „öffentliche Soziologie“ betrieben, wobei das Wissen aus dem Projekt durch öffentliche Präsentation zur weiteren Diskussion in Thüringen aufbereitet werden soll.

Forschungsprojekt richtet sich an:        MA Urbanistik
Zeit:                                                  Dienstags, 9.15-13.30
Vorlesung richtet sich an:                    Studierende aller Fächer
Online-Vorlesung:                               Mittwochs, 18.00-19.30 Uhr

Study Project Master EUS