Summaery 2014

Lapidarium am Grünen Gitter, Potsdam

Fakultät: Architektur und Urbanistik, Studiengang: Architektur (M.Sc.)

Jenseits der moralischen Erregungen die Legitimität des Rekonstruierens betreffend gibt es gute Gründe auf die Kraft neuer und zeitgemäßer Baukunst auch dort zu vertrauen, wo die architektonische Qualität der in den Zeitläufen gewachsenen Nachbarschaft einen besonderen Anspruch an unsere Arbeit als Architekten stellt.

Eine solche Situation finden wir im Abschluß des südlichen Parterres am Fuße der Weinbergterrassen des Schlosses Sanssouci. Offen liegt hier die Diskrepanz zwischen der ikonografischen Parkarchitektur und der stupenden Gewöhnlichkeit des südlichen Parkzugangs zu Tage. Die besonders ausgezeichnete Lage des südlichen Parkzugangs, genau in der Achse von Schloß und Terrassen und der Stadt Potsdam zugewandt, macht diese Situation umso schwerer erträglich. Umgekehrt kommt uns entgegen, daß der Ort durch historische Vorgängerbauten nicht ‚belastet’ ist. Dennoch setzen die herausragenden Bauwerke in Sichtweite einen hohen Maßstab. Im Kontext von Persius’ Villa Illaire, in Sichtweite seiner Friedenskirche und zugleich in unmittelbarer Nachbarschaft der bescheidenen Torhäuser von Knobelsdorff stellt sich die Frage nach der Angemessenheit einer architektonischen Antwort. Einer Antwort, die jenseits ihrer unvermeidlichen Zeitgebundenheit in einem durch herausragende Baudenkmäler geprägten Kontext auch eine dauerhafte Gültigkeit beanspruchen kann.

Gegenstand unseres Entwurfes an diesem Ort wird ein Lapidarium mit Werkstätten und Einrichtungen zur Besucherbetreuung sein.