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Mitglieder der Forschergruppe: v.l. Prof. G. Morgenthal, M. Götze, Dr.-Ing. T. Hutschenreuther, P. Debus, Prof. V. Rodehorste, J. Taraben, A. Benz, N. Hallermann (nicht im Bild: Prof. C. Völker).
Foto: S. Daubert
Published: 18 March 2019

Erfolgreicher Projektabschluss der Forschergruppe

Forschergruppe der Bauhaus-Universität Weimar leistet wichtigen Beitrag zur automatisierten Bauwerksüberwachung

Am 26. Februar 2019 präsentierte die vom Freistaat Thüringen geförderte und von Prof. Guido Morgenthal geleitete Forschergruppe „Digital Engineering für Planungs- und Revitalisierungsprozesse von Stadtquartieren“ (2016 FGR 0026) ihre Ergebnisse aus 28 Monaten Forschungstätigkeit vor einem interessierten Fachpublikum in Weimar. Im Fokus stand die automatisierte Zustandserfassung von Bauwerken mithilfe digitaler Methoden.

Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens stand die Entwicklung neuer Methoden und Verfahren zur Optimierung von Planungsprozessen für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen im innerstädtischen Kontext auf Basis digitaler Bilder und moderner Sensorik. Hierfür setzte das fakultätsübergreifende Forschungsprojekt der Bauhaus-Universität Weimar an der Schnittstelle zwischen den Ingenieurwissenschaften und der Medieninformatik, dem Digital Engineering, an.

In anschaulichen Präsentationen und Live-Demonstrationen stellte das interdisziplinäre Forscherteam aus Bauingenieuren, Informatikern und System-Designern einer Vielzahl interessierter Experten aus der Baupraxis die Anwendungsmöglichkeiten moderner Drohnentechnologie zur luftbildbasierten Zustandserfassung von Bauwerken, die automatisierte Bildaufnahme und -auswertung zur Bauzustandsanalyse und die automatisierte Verknüpfung geometrischer Bauwerksmodelle aber auch weiterführende Anwendungsmöglichkeiten zur BIM-basierten thermisch-energetischen Gebäudesimulation und dem Einsatz drahtloser Sensornetzwerke zur Langzeitüberwachung von Bauwerken vor.

Interdisziplinärer Ansatz

Der interdisziplinäre Ansatz und die konsequente Nutzung fortschrittlicher Technologien wie die drohnengestützte Erfassung der Geometrie von Bestandsbauten, die Erkennung von Bauwerksschäden mittels automatischer Bildanalyse (Computer Vision), die energetische Bewertung von Gebäuden mit Hilfe von Thermographie, das sensorbasierte Monitoring von Kennwerten und die konsistente Speicherung aller anfallenden Daten in Building Information Modeling (BIM) ermöglichten die Entwicklung neuartiger Methoden und Verfahren für die Bestandserfassung und -bewertung von Bauwerken und Quartieren.

 Bearbeitet wurden diese Fragestellungen durch die Professuren Modellierung und Simulation - Konstruktion, Computer Vision in Engineering und Bauphysik. Unterstützt wurden die Weimarer Forscher dabei vom IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH aus Ilmenau. Im Rahmen der Abschlusspräsentation bedankte sich Projektleiter Prof. Morgenthal im Namen aller beteiligten Forscher für die Förderung dieses Vorhabens durch das Land Thüringen und die konstruktive Begleitung des Projektes durch einen Industriebeirat aus insgesamt 15 Mitgliedern unter Vorsitz von Dr. Hans-Reinhard Hunger.

Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts bilden eine der wesentlichen Grundlagen für die weiterführenden und sehr praxisorientierten Forschungsarbeiten im vom BMBF geförderten Regionalen Wachstumskern „smood – smart neighborhood“. Das thüringische Bündnis von 17 Unternehmen, 4 Forschungseinrichtungen und einem Verein entwickelt ab Juni 2019 spezialisierte Lösungen für Planung, Energieversorgung und Betrieb von Bestands-Wohnquartieren.

Live-Demonstration der automatisierten Bauwerksaufnahme mit einem unbemannten Flugsystem (UAS) am Digital Bauhaus Lab der Bauhaus-Universität Weimar. Foto: M. Mellenthin Filardo