Teaching Research Associate
History and Theory of Art
Geschwister-Scholl-Straße 7
99423 Weimar
email johannes.lang[at]uni-weimar.de
Johannes Lang studierte Kunstgeschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin, der University of Leicester und der Universität Potsdam. Von 2011 bis 2014 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem Sonderforschungsbereich 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste", wo er ein Forschungsprojekt zur Ästhetik des ökologischen Produktdesigns bearbeitete, dessen Ergebnisse in dem Buch Prozessästhetik - Eine ästhetische Erfahrungstheorie des ökologischen Designs im Birkhäuser Verlag erschienen sind. Von 2014 bis 2017 lehrte er schwerpunktmäßig Designtheorie an der Bauhaus-Universität Weimar und promovierte 2019 mit einer Arbeit zur Theorie der Gestaltung, die epistemische, technische, mediale und ästhetische Grundfragen des Gestaltens in eine einheitliche Theorie integriert. Gegenwärtig lehrt er zu unterschiedlichen gestaltungstheoretischen Fragen an der Bauhaus-Universität Weimar und arbeitet an einer Habilitation zur sozialen Gestaltung im Spannungsfeld von Design und Kunst.
Verantwortungsbewusstes Design, das sich ökologischen, sozialen oder gesundheitlichen Themen widmet, hat es häufig mit Problemstellungen zu tun, die mit herkömmlichen objektzentrierten Designstrategien nicht gelöst werden können, da sie von den Verhaltensweisen der Nutzer*innen abhängen. In diesem Fall ist es von entscheidender Bedeutung, den Zusammenhang von Verhalten und Gestaltung genau zu verstehen und zu studieren, um auf dieser Grundlage evt. gestalterischen Einfluss auf das Nutzer*innenverhalten zu nehmen.
Im englischsprachigen Raum hat sich unter dem Titel „Behavior Design“ oder „Design for Behavior Change“ bereits ein Diskurs zu diesem Thema entwickelt und etabliert. Auch was die ethischen Implikationen und Problematiken eines verhaltenssteuernden Designs angeht. Im Seminar werden wir uns einerseits diesen Diskurs aneignen, aber andererseits – und ganz wesentlich – eigene dokumentarische Verhaltensforschung im Zusammenhang mit Design betreiben. In Kleingruppen werden nach selbstgewählten Problem- bzw. Interessensfeldern das relevante Gebrauchsverhalten beobachtet und daraufhin befragt, in welcher Weise gestalterische Aspekte mit bestimmten Verhaltensweisen zusammenhängen. Die Methoden dieser Beobachtungen können hierbei kreativ und mit unterschiedlichen Medien erfolgen und sind auch selbst experimenteller Gegenstand des Seminars. Die Ergebnisse dieser Verhaltensanalysen werden im Seminar präsentiert und diskutiert.
In diesem Seminar wollen wir anhand von Gesellschaftsspielen sowohl theoretisch forschend, als auch praktisch entwerfend die Logiken und Psychologiken unterschiedlichster sinnlicher Phänomene erkunden und auf ihr Potential für spielerische Interaktionen hin befragen. Welches spielerische Interaktionspotential lässt sich durch das genaue Beobachten und Erforschen einem der Sinne gegenwärtigen Phänomenbereichs gewinnen? Wie können Regeln der Interaktion aus den Phänomenen des Sehsinns, Tastsinns, Gleichgewichtssinns, Wärmesinns, Hörsinns, Geruchssinns oder Geschmackssinns allererst gewonnen werden, sodass die Wahrnehmung und mit ihr das Design regelleitend wird statt umgekehrt einer bestehenden Regel eine wahrnehmbare Form zu geben?
Diesen umgekehrten Prozess des Interaktionsdesigns, nämlich nicht einer bereits vorhandenen Interaktionsvorstellung eine sinnliche Gestalt zu geben, sondern nach den innovativen spielerischen Interaktionsmöglichkeiten gegebener sinnlicher Phänomene zu fragen, wollen wir anhand der konkreten Entwicklung von Gesellschaftsspielen, Brettspielen oder auch performativen Spielkonzepten vollziehen. Recherche, theoretisches Hintergrundwissen und Entwürfe werden hierbei in kleinen Gruppen erarbeitet werden, die jeweils sich einem selbstgewählten sinnlichen Phänomenbereich zuwenden. Das Seminar vermittelt theoretische und experimentelle Grundlagen des Interaktionsdesigns sowie des Zusammenhangs von Sinnlichkeit, Sozialer Interaktion und Psychologie.
Für einen Leistungsnachweis ist eine in Kleingruppen erarbeitete Präsentation, ein spielbarer Prototyp und eine Verschriftlichung der experimentellen Erkenntnisse erforderlich.
Das Seminar richtet sich an Studierende aller Studiengänge.
Nachhaltiges Design wird in der Regel mit umweltfreundlichen und sozial verträglichen Materialien, Produktions-, Konstruktions- und Vertriebsweisen sowie Entsorgungs- oder Recyclingverfahren verbunden. Durch diesen material- und technologielastigen Fokus gerät die Rolle, die das Gebrauchsverhalten der Nutzer für Fragen der Nachhaltigkeit spielt aus dem Blick. Denn insbesondere bei Produkten, die während ihres Gebrauchs Ressourcen verbrauchen, Emissionen verursachen oder mit der sozialen wie der natürlichen Umwelt interagieren, ist das Verhalten der Nutzer häufig der entscheidende Faktor für die Nachhaltigkeit des Produktes. Da das Gebrauchsverhalten der Nutzer oftmals direkt mit dem Design der Produkte zusammenhängt, also gewissermaßen eine sinnlich-materielle Basis hat und nicht im luftleeren Raum stattfindet, ist es von entscheidender Bedeutung, den Zusammenhang von Gebrauchsverhalten und Gestaltung auch in den unbeabsichtigten Implikationen genau zu verstehen und zu studieren, um auf dieser Grundlage evt. gestalterischen Einfluss auf das Nutzerverhalten zu nehmen.
Im englischsprachigen Raum hat sich unter dem Titel „Design for sustainable behavior“ bereits ein Diskurs zu diesem Thema entwickelt und etabliert. Auch was die ethischen Implikationen und Problematiken eines verhaltenssteuernden Designs angeht. Im Seminar werden wir uns einerseits diesen Diskurs aneignen, aber andererseits – und ganz wesentlich – eigene dokumentarische Verhaltensforschung im Zusammenhang mit Design betreiben. In Kleingruppen werden nach selbstgewählten nachhaltigen Problem- bzw. Interessensfeldern das relevante Gebrauchsverhalten beobachtet und daraufhin befragt, in welcher Weise gestalterische Aspekte mit bestimmten Verhaltensweisen zusammenhängen. Die Methoden dieser Beobachtungen können hierbei kreativ und mit unterschiedlichen Medien erfolgen und sind auch selbst experimenteller Gegenstand des Seminars. Die Ergebnisse dieser Verhaltensanalysen werden im Seminar präsentiert und diskutiert.
Für einen Leistungsnachweis ist eine Präsentation und eine Verschriftlichung der Forschungsergebnisse erforderlich.
Das Seminar richtet sich an Studierende aller Studiengänge. Es werden jedoch Alltagsprodukte im Mittelpunkt unserer Analysen stehen.
Nachdem wir im letzten Wintersemester im Seminar „Zwischenmenschliches Design“ uns mit gegenwärtigen Theorien und Methoden des Social Design auseinandergesetzt haben, werden wir in diesem Seminar uns mehr der historischen Entwicklung sozialer Bestrebungen im Design zuwenden. Wie wurde über die Rolle von Design in sozialen Zusammenhängen nachgedacht? Lassen sich im historischen Verlauf unterschiedliche Ansätze herausdestillieren und gegeneinander abgrenzen? Wie wird in den jeweiligen Strömungen – angefangen mit der Arts-and-Crafts-Bewegung, dem Deutschen Werkbund, dem Bauhaus, dem Social Engineering Mitte des 20. Jahrhunderts, der Postmoderne, den demokratischen und partizipatorischen Ansätzen und dem material turn der Akteur-Netzwerk-Theorie – das Verhältnis von designten Dingen und sozialen Prozessen aufgefasst, gestaltet und eingefordert? Diese und weitere Fragen werden wir anhand ausgewählter Texte und Beispiele diskutieren.
In the past, the creative disciplines - from media design to product design to architecture - have tried to define themselves in particular through their design and planning character. Not least because in this way – against the background of a society that is increasingly based on the division of labor – one can better understand one's own social role and distinguish it from the craft- and machine-producing industry. However, this self-image tends to be accompanied by a certain problematic perspective, namely the assumption that the designed and planned things, when they are realized and used, do what and only do what they were intended to do, in other words: what they were designed for. At the latest since technological sociological approaches such as actor network theory or technological philosophical approaches such as mediation theory, this purpose-oriented understanding of technology has been shaken. Things not only do what they were designed for, but have a variety of hidden and indirect influences. As complex realities, they help shape how we perceive and judge ourselves and others and thus have an epistemic dimension. They influence our decisions and what we want and therefore have an ethical dimension. And they help shape our competencies and incompetencies by influencing our actions and thus have an ontological dimension. Our relationship with ourselves and the world is thus shaped in a comprehensive way by the things and spaces in our environment, even if it was not part of the design intent.
We want to investigate these hidden dimensions of design on the basis of a topic that is often perceived as an undesigned, natural phenomenon, namely the phenomenon of aging and the generation differences that go with it. We want to analyze concretely how design creates and actualizes certain ideas of age from young to old, evokes certain assumptions and judgments, through to mostly unintentional stereotypes and stigmatizations. The target group and age group orientation in the design promises on the one hand to serve the specific needs of individual age groups, but on the other hand it helps to separate the ages so that we do not live in a common world with people of different ages but just in the world that seems designed for our respective age group. The question also arises as to whether certain competencies and incompetence perceived as age-dependent are primarily caused by design.
Together we will examine the hidden influences of design on different age groups. This requires suitable methods that make the unobservable observable. We will test these in independent user, product and network analyzes and develop them further if necessary.
In addition to the observation and analysis of the existing hidden age design, we will deal with a further focus on whether and how such hidden influences of the design can be taken into account and caught up in the design process. To this end, we want to work speculatively in terms of design and evoke the effects of design on future concepts of "age" and "generations" using fictional products.
Ästhetische Fragen spielen in allen Gestaltungsdisziplinen eine wesentliche Rolle. Dementsprechend besteht in der Philosophie auch eine reiche Tradition, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was ästhetische Phänomene von anderen Phänomenen unterscheidet. Im Zuge dieser Auseinandersetzung sind verschiedenste Positionen entstanden, die jeweils unterschiedliche Aspekte des Ästhetischen in den Mittelpunkt rücken und beleuchten.
Im Seminar wollen wir uns anhand einschlägiger Texte des ästhetischen Diskurses von der Antike bis heute diese Positionen erarbeiten und gemeinsam diskutieren. Eine kleine Warnung vorab: Die Texte werden nicht immer ganz einfach sein und meist philosophischen Charakter haben. Des Weiteren sollte man Lust zum Diskutieren mitbringen.
Soziale Dimensionen des Designs sind in den letzten Jahren besonders virulent geworden. Dies nicht nur deshalb, weil die globalen sozialen Missstände und Ungerechtigkeiten medial vermittelt besonders sichtbar werden, sondern auch, weil sich das Verständnis sozialer Prozesse geändert hat. Es besteht mehr und mehr die Einsicht, dass soziale Prozesse nicht nur eine Angelegenheit gewissermaßen unsichtbarer makrosoziologischer „Regime“ in Politik und Wirtschaft sind und auch nicht bloß eine unsichtbare mikrosoziologische Angelegenheit unserer individuellen alltäglichen Entscheidungen als wirtschaftlicher KonsumentIn und politischer BürgerIn, sondern auch und insbesondere mit der Gestaltung der Dinge zusammenhängen.
Innerhalb der gestaltungsnahen Diskurse und Praktiken wird diese Tendenz unter Bezeichnungen wie „Social Design“,„Transformation Design“ oder schlicht „Gesellschaftsdesign“verhandelt. Es wird hierbei gefragt, inwiefern Gestaltung zu einem positiven gesellschaftlichen Wandel beiträgt und beitragen kann. Implizit steht hierbei meist ein makrosoziologisches Verständnis im Vordergrund, also die Frage, welchen Anteil Gestaltung an gesamtgesellschaftlichen Veränderungen hat, in welcher Weise es Massenphänomene initiiert und reguliert, aktuelle kollektive Probleme adressieren kann oder kulturelle Identitäten bildet.
In Abgrenzung zu dieser eher globalen Perspektive auf die sozial konstitutive Rolle von Gestaltung möchten wir in dem Seminar eine dezidiert mikrosoziologische Perspektive einnehmen, indem wir konkret nach der aktiven Rolle designter Dinge in der Konstituierung von zwischenmenschlichen Beziehungen fragen. Welchen Einfluss hat die Gestaltung des gegenständlichen Umfeldes auf die Art und Weise, wie wir uns wechselseitig wahrnehmen, wie wir übereinander denken und wie wir uns handelnd zueinander verhalten? Statt dem Design der Gesellschaft steht also das Design zwischenmenschlicher Beziehungen im Vordergrund des Seminars.
Im Gegensatz zu meinem letzten Seminar „Gestaltete Wirklichkeit II“, das mehr philosophisch ausgerichtet war, werden wir in diesem Seminar konkrete soziale Gestaltungsprojekte und eigene empirische Beobachtungen analysieren und auf ihre zwischenmenschlichen Effekte und Implikationen hin befragen. Dies auch deshalb, da das Thema des zwischenmenschlichen Designs durch Dinge bisher noch kaum erforscht ist. Wir werden also versuchen, anhand konkreter Beispiele uns selbst theoretische Einsichten in die unterschiedlichen Aspekte von zwischenmenschlichem Design zu erarbeiten. Ergänzend zum Seminar erscheint im November im Springer VS Verlag der von Martina Fineder und mir herausgegebene Band Zwischenmenschliches Design – Sozialität und Soziabilität durch Dinge:
https://www.springer.com/de/book/9783658302689
Das Seminar richtet sich an Studierende aller Studiengänge. Es werden jedoch angewandte Gestaltungsprojekte im Mittelpunkt unserer Analysen stehen.
Begriffe wie "Ökologie" und "ökologisches Design" sind heute in aller Munde. Aber was meinen wir eigentlich, wenn wir solche Begriffe verwenden? Was gerät in den Fokus, wenn die Wirklichkeit nach ökologischen Gesichtspunkten betrachtet wird? Für das ökologische Bewusstsein scheint es wesentlich zu sein, dass die Erde weder nur als ein anorganisches Gebilde betrachtet wird noch nur als ein unvermitteltes Nebeneinander von belebten und unbelebten Existenzen, sondern dass gerade die Zusammenhänge, die zwischen organischen und anorganischen Prozessen bestehen, virulent werden. Ernst Haeckel, auf den die Wissenschaft der Ökologie zurückgeht, drückt diesen Zusammenhang wie folgt aus: „Unter Oecologie verstehen wir die gesammte Wissenschaft von den Beziehungen des Organismus zur umgebenden Außenwelt, wohin wir im weiteren Sinne alle ‚Existenz-Bedingungen‘ rechnen können. Diese sind teils organischer teils anorganischer Natur.“ (Haeckel, Generelle Morphologie der Organismen, Bd. 2, 1866, S. 286) Was für eine ökologische Betrachtungsweise also an Bedeutung gewinnt, sind die organischen und anorganischen Zusammenhänge, in die Lebewesen eingebunden sind.
Die Neuerung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gegenüber dem Haeckel’schen Verständnis von Ökologie besteht nun darin, diesen Zusammenhang von anorganischen Prozessen und Lebewesen von der Tierwelt auch auf die menschliche Artefaktwelt auszuweiten. Dadurch werden neue Dimensionen der Produkte relevant: Unter dem ökologischen Blick werden Produkte hinsichtlich der stofflichen und energetischen Prozesse befragt, die sie mit Organismen verbinden. Die menschlichen Produkte werden nicht nur als physische Objekte, die wiederum physikalische Veränderung ermöglichen gesehen, sondern als Dinge, die auf vielerlei Weise mit gesundheitlich relevanten Lebensprozessen verbunden sind.
Im Seminar werden wir zentrale Themen des ökologischen Designdiskurses seit dem 1970er Jahren verfolgen (natürliche Materialien, Recyclingdesign, ökologische Ästhetik, Langlebigkeit, nachhaltiger Gebrauch u.a.) als auch und insbesondere selbständige empirische Beobachtungen und Analysen des Lebenszyklusses von Produkten vornehmen, um Erkenntnisse über die ökologischen Zusammenhänge von Produkten zu gewinnen.
Das Seminar richtet sich an Studierende aller Studiengänge. Es werden jedoch Alltagsprodukte im Mittelpunkt unserer Analysen stehen.
Bei diesem Seminar handelt es sich um den Teil II des Seminars „Gestaltete Wirklichkeit I“ aus dem letzten Semester. NeueinsteigerInnen sind jedoch herzlich willkommen und ausdrücklich erwünscht, da die Themen in diesem Semester einen Besuch des Teil I im letzten Semester nicht voraussetzen! Nachdem wir uns im letzten Semester mit Themen wie „Natürlichkeit“, „Naturgesetzlichkeit“, „Stil“, „Funktionen“, „Zwecke“, „Gebrauchen“ und „Technik“ auseinandergesetzt haben, werden wir in diesem Semester Themen wie „Zeichen“, „Bildlichkeit“, „Medien“ und „Ästhetik“ anhand einschlägiger Texte und vereinzelter Beispiele philosophisch diskutieren. Der methodische rote Faden wird hierbei die Frage sein, von welchen wahrnehmbaren und denkbaren Bedingungen es abhängt, dass wir irgendetwas als Zeichen, Bild, Medium oder Ästhetisches auffassen. Hierbei wird sich ein disziplinübergreifendes Verständnis dieser Grundphänomene und Grundbegriffe ergeben, weshalb sich das Seminar auch an Studierende aller Studiengänge richtet.
Übergreifende Beschreibung für Teil I und II:
Die Frage, was Gestaltung sei wird selten in allgemeiner Form gestellt und auch entsprechend selten in disziplinübergreifender Weise behandelt. Stattdessen zerfällt diese Frage sogleich in die Einzelauffassungen, die sich die unterschiedlichen Gestaltungsdisziplinen von Gestaltung bilden. So finden sich breite Diskurse um die Fragen, was Natur, was Technik, was Medien, was Ästhetik oder was das Handeln sei, die allgemeine Frage jedoch, wie sich ein Verständnis von Gestaltung insgesamt bilden ließe, bleibt im Feld dieser Disziplinierungen unterbelichtet. Das Produktdesign kommt hierbei zu anderen Auffassungen, als das Kommunikationsdesign und die Kunst wiederum zu anderen als technische Gestaltungsfächer.
Aus diesem Grund wollen wir uns einmal jenseits dieser Disziplinierungen bewegen und disziplinübergreifend bestimmte Grundbegriffe der Gestaltung zum Gegenstand philosophischer Überlegungen werden lassen. Leitend soll hierbei die Frage sein, ob nicht diese unterschiedlichen Perspektiven auf Gestaltung sich zu einem sinnvollen Gesamtkonzept zusammenschließen lassen. Die Grundbegriffe, die wir anhand einschlägiger Texte diskutieren werden sind: Natürlichkeit, Naturgesetzlichkeit, Stil, Funktion, Zwecke, Bildlichkeit, Zeichen, Medien, Ästhetik. Worin unterscheiden sich diese Aspekte von Gestaltung und lassen sich diese in eine widerspruchsfreie Theorie der Gestaltung integrieren?
Das Seminar versteht sich als gestaltungstheoretisches Grundlagenseminar und baut auf meiner Dissertation Gestaltete Wirklichkeit – Eine Theorie der Gestaltungauf.
Die Frage, was Gestaltung sei wird selten in allgemeiner Form gestellt und auch entsprechend selten in disziplinübergreifender Weise behandelt. Stattdessen zerfällt diese Frage sogleich in die Einzelauffassungen, die sich die unterschiedlichen Gestaltungsdisziplinen von Gestaltung bilden. So finden sich breite Diskurse um die Fragen, was Natur, was Technik, was Medien, was Ästhetik oder was das Handeln sei, die allgemeine Frage jedoch, wie sich ein Verständnis von Gestaltung insgesamt bilden ließe, bleibt im Feld dieser Disziplinierungen unterbelichtet. Das Produktdesign kommt hierbei zu anderen Auffassungen, als das Kommunikationsdesign und die Kunst wiederum zu anderen als technische Gestaltungsfächer.
Aus diesem Grund wollen wir uns einmal jenseits dieser Disziplinierungen bewegen und disziplinübergreifend bestimmte Grundbegriffe der Gestaltung zum Gegenstand philosophischer Überlegungen werden lassen. Leitend soll hierbei die Frage sein, ob nicht diese unterschiedlichen Perspektiven auf Gestaltung sich zu einem sinnvollen Gesamtkonzept zusammenschließen lassen. Die Grundbegriffe, die wir anhand einschlägiger Texte im Teil I dieses zweisemestrigen Seminars diskutieren werden sind: Natürlichkeit, Naturgesetzlichkeit, Stil, Funktion und Zwecke. Im Teil II: Bildlichkeit, Zeichen, Medien und Ausdruck. Worin unterscheiden sich diese Aspekte von Gestaltung und lassen sich diese in eine widerspruchsfreie Theorie der Gestaltung integrieren?
Das Seminar versteht sich als gestaltungstheoretisches Grundlagenseminar und baut auf meiner Dissertation Gestaltete Wirklichkeit – Eine Theorie der Gestaltungauf.
Die Frage, was Gestaltung sei wird selten in allgemeiner Form gestellt und auch entsprechend selten in disziplinübergreifender Weise behandelt. Stattdessen zerfällt diese Frage sogleich in die Einzelauffassungen, die sich die unterschiedlichen Gestaltungsdisziplinen von Gestaltung bilden. So finden sich breite Diskurse um die Fragen, was Natur, was Technik, was Medien, was Ästhetik oder was das Handeln sei, die allgemeine Frage jedoch, wie sich ein Verständnis von Gestaltung insgesamt bilden ließe, bleibt im Feld dieser Disziplinierungen unterbelichtet. Das Produktdesign kommt hierbei zu anderen Auffassungen, als das Kommunikationsdesign und die Kunst wiederum zu anderen als technische Gestaltungsfächer.
Aus diesem Grund wollen wir uns einmal jenseits dieser Disziplinierungen bewegen und disziplinübergreifend bestimmte Grundbegriffe der Gestaltung zum Gegenstand philosophischer Überlegungen werden lassen. Leitend soll hierbei die Frage sein, ob nicht diese unterschiedlichen Perspektiven auf Gestaltung sich zu einem sinnvollen Gesamtkonzept zusammenschließen lassen. Die Grundbegriffe, die wir anhand einschlägiger Texte diskutieren werden sind: Natürlichkeit, Naturgesetzlichkeit, Stil, Funktion, Bildlichkeit, Zeichen, Proportionen, Kontingenz, Normen, Fiktionen und Gebrauchen. Worin unterscheiden sich diese Aspekte von Gestaltung und lassen sich diese in eine widerspruchsfreie Theorie der Gestaltung integrieren?
Die sinnliche Seite von Gestaltung wird nicht nur im Selbstverständnis von ProduktgestalterInnen, sondern auch in der Designwissenschaft gerne ausgespart. Man assoziiert mit ästhetischer Gestaltung formalistische Spielereien oder eine "oberflächliche" Gestaltung, die sich nur für den Schein, jedoch nicht für das Sein der Dinge interessiere. Stattdessen sei Produktgestaltung primär eine Methode, Abläufe, Prozesse, Zusammenhänge, ja sogar die Welt zu verändern. Sie richte sich auf das physikalische, ökologische und soziale Funktionieren der Welt, nicht jedoch auf ihre Wahrnehmungszusammenhänge: die Welt zu verändern ist "in", ihre Wahrnehmbarkeit zu gestalten oder sie gar zu verschönern ist "out". Ungewollt folgt hier das Selbstverständnis der Designdisziplin dem Nützlichkeitsparadigma, wie es schon funktionalistischen Denkweisen zugrunde liegt und sich im Laufe des 20. Jahrhunderts dann auf körperliche, ökologische, soziale und psychologische Bereiche ausgeweitet hat. Im Mittelpunkt steht nun nicht mehr nur der technisch-konstruktive Nutzen der Moderne, sondern der ökologische, gesundheitliche, soziale oder allgemein mentale Nutzen.
Sinnliche Gestaltung lässt sich jedoch nicht vermeiden. Was auch immer gestaltet wird, impliziert auch immer eine Veränderung von Wahrnehmungen und Wahrnehmungszusammenhängen. Der Mangel an ästhetischer Reflexion und Theoriebildung führt folglich dazu, dass die sinnliche Seite des Gestaltens und Gestalteten der Intuition oder dem Gefühl (oder dem Marketing) überlassen wird und nicht auf einer ähnlich durchdachten Basis steht, wie das für die technisch-nützliche Seite der Gestaltung gilt. Aus diesem Grund werden wir uns in diesem Seminar einmal ausführlich unterschiedlichen theoretischen Positionen zur Designästhetik vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart widmen. Anhand einschlägiger Texte und passender Produktbeispiele werden wir uns charakteristische Denkweisen sinnlicher Gestaltung aneignen.
Das Masterkolloquium bietet MasterstudentInnen des Masterprogramms "Nachhaltige Produktkulturen" die Möglichkeit, ihre Fragestellungen und Projekte vorzustellen und gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden zu diskutieren. Daneben werden wir dieses Semester in einzelnen Sitzungen den thematischen Schwerpunkt "Sustainable Design" verfolgen.
In jüngerer Zeit hat das Nachdenken über die Rolle von materiellen Dingen und Objekten in sozio-kulturellen Prozessen an Auftrieb gewonnen. Zu den Wissenschaften, die die Bedeutung von Dingen und Objekten "neu" entdecken, gehören u.a. die Soziologie, die Psychologie, die Anthropologie, die Material Culture Studies und die Technikwissenschaften. Am bekanntesten ist hierbei die Akteur-Netzwerk-Theorie geworden.
Ausgehend von diesem "material turn" wollen wir verschiedene Theorien erarbeiten und diskutieren, die geeignet sind, sich ein breiteres Verständnis von der kulturellen Rolle von Dingen und Objekten anzueignen. Hierbei werden wir aktuelle Positionen um historische Positionen ergänzen, um auch die historischen Veränderungen im Nachdenken über Dinge nachzuvollziehen, beispielsweise die Entstehung der Unterscheidung in ästhetische Dinge (Kunstwerke) und nützliche Dinge (Gebrauchsprodukte). Welche Rolle spielen Dinge für die verschiedenen Weisen, in der Welt zu sein, für die epistemischen (wissenden oder erkennenden), ästhetischen (wahrnehmenden oder erlebenden) und performativen (handelnden oder verändernden) Weltzugänge?
In den ersten Sitzungen werden wir uns mit Positionen von Referenten der im November von mir und Martina Fineder organisierten Tagung Beziehungskisten – Sozialität und Soziabilität durch Dinge beschäftigen und thematisch vorbereiten. Das Seminar bietet sich auch in Ergänzung zu Liz Bachhubers Projekt "Material World" an.
Das Masterkolloquium bietet MasterstudentInnen des Masterprogramms "Nachhaltige Produktkulturen" die Möglichkeit, ihre Fragestellungen und Projekte vorzustellen und gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden zu diskutieren. In Anlehnung an die von Martina Fineder und mir organisierte Tagung "Beziehungskisten - Sozialität und Soziabilität durch Dinge", die am 11. Und 12. November stattfinden wird, ist der thematische Schwerpunkt dieses Semester "Soziale Objekte". Zu Beginn werden wir die Tagung thematisch vorbereiten und anschließend in freien Sitzungen das Thema mit einschlägigen Texten vertiefen.
Wenn Gestaltung darauf aus ist, den Ist-Zustand beliebiger kleinerer oder größerer Verhältnisse der Gegenwart zu verändern, dann ist ihr grundsätzlich ein Bezug zu Zukunftsvorstellungen inhärent. Designer versuchen Irreales real zu machen, etwas, das nicht existiert, existent werden zu lassen. Einen Ist-Zustand in einen wünschenswerten Zustand zu verwandeln. Aber nicht alles, was nicht ist, hat auch die Möglichkeit zu sein oder ist wünschenswert. Wie kann Gestaltung den Spagat zwischen dem Nicht-Existenten und dem Existenten überwinden? Heißt Gestaltung Visionen realisieren? Und wenn ja, wodurch entstehen die Visionen und wodurch entstehen vor allen Dingen die Visionen, die auch realisierbar und wünschenswert sind?
An diesem Punkt setzt das spekulative Design ein. Dieses möchte sich nicht nur um das Realisieren kollektiver Vorstellungen einer besseren Zukunft kümmern, sondern möchte schon die Visionen möglicher Zukünfte gestalten und erproben. Statt Visionen real werden zu lassen, möchte es Reales visionär werden lassen und auf mögliche Zukünfte hin befragen. Die Zukunft hingegen bloß vorhersagen bedeutet, sie im Sinne naturgesetzlicher Notwendigkeiten zu verstehen. Räumen wir aber ein, dass die tatsächliche Zukunft auch wesentlich davon abhängt, welche Zukunft wir wollen, dann heißt Zukunft gestalten auch, Angebote schaffen, die eine Verständigung über die Zukunft, die wir wollen ermöglichen. Design wird zur Imaginationstechnik, es ermöglicht nicht nur Gegenwart, sondern ein Bewusstsein von der Gegenwart, die wir wünschen.
Im Seminar werden wir verschiedene spekulative Designprojekte und Beispiele analysieren und diskutieren. Das Erlenen und Üben präziser Beschreibungen von Objekterfahrungen wird im Mittelpunkt stehen. Daneben werden wir uns mit theoretischen Überlegungen zum spekulativen Design beschäftigen (Speculative Design, Design Fiction, Critical Design). Hierbei wird der Zukunftsbezug von Gestaltung eine zentrale Stellung einnehmen.
Das Masterkolloquium bietet MasterstudentInnen des Masterprogramms "Nachhaltige Produktkulturen" die Möglichkeit, ihre Fragestellungen und Projekte vorzustellen und gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden zu diskutieren. Daneben werden wir uns in einzelnen Sitzungen mit dem thematischen Schwerpunkt "Design Research" beschäftigen.
Nachdem in den letzten beiden Seminaren einmal die physikalischen und einmal die ökologischen Dimensionen von Produkten im Vordergrund standen, sowie deren technologische und ästhetische Verhandlung, widmet sich dieses Seminar den sozialen und politischen Dimensionen der Gestaltung. Welche Rolle spielen Artefakte innerhalb sozialer Zusammenhänge und wie lässt sich das Verhältnis von Produkt und Gesellschaft beschreiben? Lässt sich überhaupt Gesellschaft ohne Artefakte denken oder kommt nicht umgekehrt jedem Artefakt eine konstitutive Rolle für gesellschaftliche Prozesse zu? Und was heißt in diesem Zusammenhang überhaupt "Gesellschaft" und "Sozial"? Ist es möglich, einen Begriff des "Social Design" zu gewinnen, der über Benutzerfreundlichkeit, Stakeholdermodelle und partizipative Modelle der Gestaltung hinaus geht und eventuell die Bildung sozialer Identitäten mitumfasst? Gibt es mithin Möglichkeiten, zwischen totalitärem Gesellschaftsdesign und "Social Design" zu unterscheiden? Und ist schließlich eine Ästhetik des Sozialen auffindbar und vorstellbar, die soziale Dimensionen von Produkten erlebbar macht?
Diese und ähnliche Fragen werden wir anhand einer Auswahl designtheoretischer Texte, der Akteur-Netzwerk-Theorie, der Dingsoziologie und Fallbeispielen diskutieren.
Lassen sich die Regeln der Interaktion mit Wahrnehmungsphänomenen und in einem zweiten Schritt die Regeln der Interaktion mit Personen aus Wahrnehmungsphänomenen entwickeln? Welches Potential birgt die Wahrnehmung für die Entwicklung von Interaktionsregeln?
Anhand der Entwicklung von Brettspielen wollen wir nicht Regeln eine Form geben, sondern umgekehrt aus Wahrnehmungsphänomenen Regeln ableiten. Anstatt nach den richtigen Lösungen für ein Problem bzw. den geeigneten Mitteln für einen vorgegebenen Zweck zu suchen, wollen wir umgekehrt aus Wahrnehmungsphänomenen Spielregeln entwickeln. Ziel ist es demnach, dass das Design regelleitend wird.
Besondere Kriterien sind hierbei:
1. Verankerung der Spielregel in der Wahrnehmung. Die Spielbarkeit sollte also in möglichst hohem Maße von der Art der Gestaltung abhängen (Mensch-Objekt-Interaktion und Objekt-Objekt-Interaktion)
2. Spielreiz (Mensch-Mensch-Interaktion und eine gelungene Verbindung von Psychologie und Wahrnehmung)
Das Masterkolloquium bietet MasterstudentInnen des PD die Möglichkeit, ihre Fragestellungen und Projekte vorzustellen und gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden zu diskutieren. Dieses Modell wird beibehalten, jedoch um mehrere thematische Sitzungen ergänzt werden, da die meisten Masterprojekte bereits präsentiert und diskutiert wurden. Der thematische Fokus liegt auf Möglichkeiten der ökonomischen Einflussnahme durch das Design, indem es beispielweise alternative Modelle der Konsumption oder auch Produktion unterstützt. Von Interesse sind hier besonders gegenwärtige Modelle der durch das Web 2.0 getriebenen "Sharing Economy", die eine Ökonomie des Besitzens in eine Ökonomie des Nutzens transformieren. Diese und ähnliche Themen werden wir anhand einschlägiger Texte und Beispielen erarbeiten und diskutieren.
Wie können wir das Verhältnis von Ästhetik und Technik begreifen? Ist Ästhetik eine Folge der Technik, ist das Verhältnis durch Kontingenz ausgezeichnet oder macht Ästhetik womöglich Technik sichtbar? Gibt es eine Ästhetik des Funktionierens?
Zentrale Vorstellungen zum Verhältnis von Ästhetik und Technik wurden in der Moderne mit dem Begriffspaar Form und Funktion gebildet. Während die Begriffe Form und Funktion heute an Zugkraft verloren haben, so sind doch die zugrundeliegenden Vorstellungen beispielsweise in der These, Produktästhetik sei eine Folge technologischer Entwicklungen oder in verschiedenen technologieaffinen Ästhetiken vielfach geblieben. Bis heute hat die Vorstellung einer Ästhetik, die sich aus der Optimierung von Funktionen ergibt an Attraktivität nicht verloren, wie beispielsweise die Faszination der Soft-Kill-Option-Methode zeigt oder anderer Verfahren der Bionik.
Anhand einschlägiger designtheoretischer und philosophischer Texte des europäischen und amerikanischen Raums vom 19. Jahrhundert bis heute wollen wir dem Begriff der Funktion in seinen unterschiedlichen Bedeutungen nachspüren und andererseits anhand von Produktbeispielen verschiedene Ästhetiken des Funktionierens untersuchen.
Ziel des Seminars ist es erstens zentrale Theorien und Ästhetiken des modernen Produktdesigns zu verstehen, zweitens diese in ihrer Kontinuität bis heute kritisch zu verfolgen und drittens eine übergeordnete philosophische Auseinandersetzung zum Verhältnis von Technik und Ästhetik zu führen.
Wie erfahren wir Nachhaltigkeit und wie wird Nachhaltigkeit erfahrbar gemacht? Welche Rolle spielt Erfahrung für nachhaltige Produktkulturen? Diese und ähnliche Fragen bilden den Schwerpunkt des Kolloquiums, das thematisch dieses Semester fortgeführt wird. Das zweiwöchentliche Kolloquium versteht sich als Denkraum, in dem MasterstudentInnen ihre Thesen, Fragestellungen und Arbeiten vorstellen und diskutieren können. Des Weiteren werden zentrale Konzepte vorgestellt und diskutiert.
Begriffe wie "Nachhaltigkeit" und "nachhaltiges Design" sind heute in aller Munde. Aber was meinen wir eigentlich, wenn wir solche Begriffe verwenden? Ist nachhaltiges Design bloß durch sozial und ökologisch relevante Technologien ausgezeichnet oder entwickeln sich im Zuge nachhaltiger Reflexionen auch neue Formen der Produktästhetik? Und wenn ja, wie lassen sich diese Ästhetiken nachhaltigen Gestaltens charakterisieren?
Anhand einschlägiger Texte wollen wir sowohl den Diskurs über nachhaltiges Design seit den 1970er Jahren verfolgen, als auch designgeschichtlich verschiedene Produkte analysieren, die programmatisch für nachhaltiges Design auftreten. Ausgangspunkt werden hierbei die einflussreichen Schriften und Konzepte Victor Papaneks sein, die Ansätze der Gruppe "des-in" unter der Leitung von Jochen Gros, sowie der designkritische Diskurs der frühen 1970er Jahre, der das Design auf seine unsichtbaren Implikationen verwies. Des Weiteren werden wir u.a. die Rolle "natürlicher Materialien" im nachhaltigen Design anhand verschiedener Theorien der Natürlichkeit diskutieren, sowie uns des Phänomens des Recycling-Designs, autogenerativer Formprozesse, des Do-it-yourself-Designs und des breit diskutierten Themas der Langlebigkeit annehmen. In kurzen Refferaten werden die Teilnehmer in einschlägige Texte einführen und zusammen mit selbstgewählten Produktbeispielen präsentieren.
Das Seminar wird in sofern eine Herausforderung sein, als im Gegensatz zu einer politischen oder technologischen Beleuchtung der nachhaltigen Bewegung, eine Behandlung unter ästhetischen Gesichtspunkten noch kaum stattgefunden hat. Unter Zuhilfenahme philosophischer, als auch kunsttheoretischer Texte werden wir uns dieser ästhetischen Seite des nachhaltigen Designs gemeinsam produktiv zu nähern versuchen.
Wie erfahren wir Nachhaltigkeit und wie wird Nachhaltigkeit erfahrbar gemacht? Welche Rolle spielt Erfahrung für nachhaltige Produktkulturen? Diese und ähnliche Fragen bilden den Schwerpunkt des Kolloquiums für dieses Semester. Das zweiwöchentliche Kolloquium versteht sich als Denkraum, in dem MasterstudentInnen ihre Thesen, Fragestellungen und Arbeiten vorstellen und diskutieren können. Des Weiteren werden zentrale Konzepte vorgestellt und diskutiert.
Im Seminar wollen wir uns mit der Geschichte und Theorie des nachhaltigen Designs beschäftigen. Der Titel legt allerdings nahe, dass es soetwas wie eine Geschichte und Theorie des nachhaltigen Designs schon gibt. Das ist allerdings nicht so ohne weiteres der Fall. Dies hat damit zutun, dass Nachhaltigkeit im Feld des Design mit einem gewissen Schwerpunkt als technologische Frage oder als eine Frage der Werte angesehen wird und weniger als eine Frage der Gestaltung. Anders also, als beispielsweise in der Postmoderne-Disskusion, in der ästhetische Fragestellungen immer einen zentralen Stellenwert eingenommen haben, wurde eine solche Diskussion bezogen auf nachhaltige Gestaltung bisher nur in Ansätzen geführt.
Im Seminar wollen wir nun die Ästhetiken, die sich im Zuge nachhaltiger Reflexionen entwickeln in den Mittelpunkt der Disskussion stellen. Angefangen mit dem designkritischen Diskurs der frühen 70er Jahre, der das Design auf seine unsichtbaren aber folgenreichen Zusammenhänge verwies, wollen wir die Entwicklung eines Gestaltungsparadigmas verfolgen, das auf diese Zusammenhänge zu reflektieren beginnt. Hierbei werden Texte des einflussreichen Pioniers Viktor Papanek, sowie Ansätze der Gruppe "des-in" zur Debatte stehen. Wir werden die Rolle "natürlicher Materialien" im nachhaltigen Design anhand verschiedener Theorien zur Natürlichkeit diskutieren. Die Ästhetiken untersuchen, die sich durch den Einsatz gebrauchter Materialien entwickeln, in dem wir sie mit vergleichbaren Ansätzen in der Kunst konfrontieren. Wir wollen verschiedene Verfahren der Naturrefferenz analysieren und kritisch beleuchten, sowie neben anderen Feldern die Gestaltungsansätze verfolgen, die sich im Zuge der Disskussion über Langlebigkeit entwickeln. Die verschiedenen theoretischen Ansätze werden nicht nur für sich, sondern vor allen Dingen bezogen auf konkrete Produkte besprochen werden. Ähnlich der Werkanalyse in der Kunstgeschichte, sollen die theoretischen Ansätze auch Hilfsmittel für Produktinterpretationen sein.
Theorie der Gestaltung, Designgeschichte, Ästhetik, Social Design, Sustainable Design, Philosophie des Design, Theorien des Funktionalismus. Das Verhältnis von Kunst und Design im 20. Jahrhundert.
Monographien:
"Die Qualität der Arbeit besteht zum einen in der Einführung der Begrifflichkeit 'Prozessästhetik' in den Diskurs um Gestaltung selbst, zum anderen in der Visualisierung dieses Terminus. Dieser, so Johannes Lang, umfasst die Form gewordenen – oder Form werdenden – und sinnlich wahrnehmbaren Ebenen eines Produkts, in denen die natürlichen Prozesse der Produktgeschichte zu einem Teil der Produkterfahrung werden. Die Relevanz des Buches – auch für Architekten – erschließt sich neben den präzisen textlichen Ausführungen auch anhand der teilweise fein, teils sehr abseitig ausgewählten, deswegen aber nicht minder interessanten Beispiele. Johannes Lang ist mit 'Prozessästhetik' nicht weniger gelungen als die erste umfassende Analyse zur Formensprache von ökologischem Produktdesign." der Architekt (BDA)
Herausgabe:
Aufsätze:
Vorträge:
Tagungen:
Lehrveranstaltungen:
Felicitas Ohnesorge: Formen der Akustik – Verkörperungen digitaler Prozesse am Beispiel von Streaming Boxen, Master 2017
Wolfram Thurm: social local, Bachelor 2016
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