Projekt

Migration statt Schrumpfung!? Wohnen und Leben von Asylsuchenden und Flüchtlingen in Gera

Migration stellt in den neuen Bundesländern ein relativ neues, qualitativ und quantitativ sehr anders geartetes Phänomen dar. Auch in Thüringen leben heute sehr wenige (<2%) Menschen mit Migrationshintergrund, wobei die größte Gruppe zudem erst in den letzten Jahren auf der Suche nach Asyl und vor der Flucht vor Kriegen den Kommunen zugeteilt wurde. Das sozialwissenschaftlich ausgerichtete Projekt im WiSe 2015/16 beschäftigt sich daher mit der drängenden Frage, wie sich die Aufnahme und Versorgung, aber auch der Lebensalltag von Flüchtlingen und Asylsuchenden in Thüringer Kommunen und insbesondere in Gera gestaltet. Dabei soll in enger Kooperation mit Expert_innen in Verwaltung, lokalen Initiativen und unter den Geflüchteten selbst die besonderen Probleme und Herausforderungen für die Unterbringung und weitere Versorgung eruiert werden. Eine Besonderheit stellt dabei der Aufnahmekontext von schrumpfenden Kommunen, die wenig bis gar keine Erfahrung im Umgang mit „der/die/das Fremden“ oder Diversität haben dar.
Das Projekt wird sich aus einer theoretischen Einführung, methodologischer Schulung, einer selbstständigen Feldforschungsphase und einer gemeinsamen Analysephase zusammensetzen. Nach einer inhaltlichen Hinführung  sollen mit Hilfe qualitativer sozialräumlicher Erhebungen in Gera und durch Interviews mit den dortigen Akteuren Erkenntnisse zu Chancen und Möglichkeiten einer „Bestandserhaltungsmigration“ oder „replacement migration“ (laut Definition der Vereinigten Nationen wird unter Bestandserhaltungsmigration diejenige Zuwanderung gemeint, die benötigt wird um den Bevölkerungsrückgang durch Abwanderung oder demographischen Wandel auszugleichen. UN 2001: o.S.) gewonnen werden. Ein besonderer Fokus wird dabei auch auf das Zusammenleben und gemeinsame Wohnen von Asylsuchenden/Flüchtlingen und Menschen aus Gera gelegt werden.

Richtet sich an: BA Urbanistik, 3. FS
Termine:          dienstags, 10:00 bis 18:00 Uhr (erster Termin 20.10.2015)
Ort:
DozentInnen:   Franziska Werner M.A.; Anna Steigemann M.A.;
                       Prof. Frank Eckardt