Forschung

URA untersucht die Auswirkungen dynamischer Urbanisierungsprozesse auf die umliegenden ländlichen Regionen. Das Projekt "Urban-Rural Assembly" (URA) zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für die Konstellationen zwischen Stadt und Land und deren gegenseitigen Abhängigkeiten zu entwickeln, die sich entlang Chinas großer Urbanisierungskorridore abzeichnen. Dabei wird die Problematik einer zunehmend polarisierten Raumentwicklung zwischen schnell wachsenden urbanen Verdichtungsräumen und ihren Hinterlandregionen, die sowohl für China als auch Deutschland eine wesentliche Herausforderung auf dem Weg zur nachhaltigen Raumentwicklung darstellt, thematisiert. Am Beispiel der Region Huangyan-Taizhou sollen Herausforderungen und Entwicklungspotentiale von "Hinterlandregionen" chinesischer Urbanisierungskorridore untersucht und Ansätze für ein strategisches und akteursorientiertes Transformationsmanagement, aufbauend auf der Stärkung nachhaltiger regionaler Wertschöpfungsketten entwickelt werden.

Hintergrund:

Das Projekt "Urban-Rural Assembly – Transformation zu nachhaltigen Stadt-Land-Ökonomien" wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nach Förderrichtlinie "Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen". Nach einer Initiierungsphase von April 2019 bis September 2020 folgt ab Dezember  2020 bis Dezember 2024 die Hauptphase. In diesem Zeitraum werden erste entwickelte Maßnahmen und Instrumente umgesetzt und getestet.

Projektpartner auf deutscher Seite: Technische Universität Berlin (Projektleitung); Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung; Bauhaus-Universität Weimar; ICLEI – Local Governments for Sustainability e. V., Bonn. Projektpartner auf chinesischer Seite: Tongji-Universität, Shanghai; Zhejiang Universität, Hangzhou; China Agricultural University, Peking; Zhejiang University of Technology, Hangzhou

Das von der Bauhaus Universität Weimar/Professur Landschaftsarchitektur-/planung geleitete Teilprojekt zielt dabei auf die Untersuchung räumlicher Veränderungsprozesse urban-ruraler Siedlungs- und Landschaftsstrukturen ab, um regionsspezifische Themenfelder einer landschaftsbasierten Siedlungsentwicklung aufdecken zu können.

WP4: Urban-Rural Landscapes & Spatial Typologies (Bauhaus-Universität Weimar)

The working package ‘Urban-Rural Landscapes and Spatial Typologies (WP4)’ aims to investigate spatial change processes of urban-rural settlement and landscape structures across the Huangyan-Taizhou region in order to reveal region-specific characteristics of landscape-based and water-sensitive settlement development. Therefore, the focus lies on the diverse network of relationships between settlement and landscape structures, aiming to capture the unique morphological character of urban-rural landscapes and outline transformation processes that are region-specific and relevant for sustainable future development paths. During the definition phase, WP4’s work includes 1) Cartographic interpretation of large-scale settlement-landscape relationships and change dynamics in the region at the macro level; 2) Cartographic description of prototypical water settlement structures on the meso level, naming associated relevant future topics of landscape-based and water-sensitive settlement development 3) In-depth cartographic analysis of an exemplary settlement type; and 4) Concept development of a GIS-based work and exchange strategy for R&D phase (in cooperation with WP5).

URA - R&D-Phase bewilligt (12/2020-11/2024)

Für das interdisziplinäre, deutsch-chinesische Forschungsprojekt "Urban-Rural-Assembly" (URA) wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Forschungs- und Entwicklungsphase (12/2020-11/2024) bewilligt. URA untersucht aus verschiedenen disziplinären Perspektiven heraus die Auswirkungen dynamischer Urbanisierungsprozesse auf die umliegenden ländlichen Regionen im chinesischen Kontext der Region Huangyan-Taizhou, um ein besseres Verständnis für die Konstellationen zwischen Stadt und Land und deren gegenseitigen Abhängigkeiten zu entwickeln. Dabei URA verfolgt die Hypothese, dass eine sozial-ökologisch integrierte Stadt-Land-Entwicklung, basierend auf partizipativen Planungs- und Governanceinstrumenten, einen wesentlichen Hebel für die Transformation zu resilienten (r)urbanen Regionen darstellt. Vor dem Hintergrund einer zunehmend polarisierten Raumentwicklung zwischen schnell wachsenden urbanen Verdichtungsräumen und ihren Hinterlandregionen, die sowohl für China als auch Deutschland eine wesentliche Herausforderung auf dem Weg zur nachhaltigen Raumentwicklung darstellt, konnten in der Initialphase erste Entwicklungspfade und Herausforderungen von "Hinterlandregionen" chinesischer Urbanisierungskorridore herausgearbeitet werden, die in der jetzt folgenden Forschungsphase spezifiziert und verifiziert werden können.

Am Lehrstuhl Landschaftsarchitektur und -planung liegt der Fokus auf den räumlich-strukturellen Gegebenheiten und räumlichen Veränderungsprozesse in der Region Huangyan-Taizhou in der Provinz Zhejiang als prototypischen Forschungskontext. Aufbauend auf den bereits identifizierten urban-ruralen Siedlungs- und Landschaftsstrukturen werden die Beziehungen von Wasser-, Siedlungs- und Bewirtschaftungsstrukturen an spezifischen Urban-Rural Living Labs (URLL) auf Microebene kartografisch entschichtet und erfasst, um maßstabsübergreifend auf der Meso- und Makroebene rückgekoppelt zu werden. Aus den morphologischen und naturräumlichen sowie ökologischen Eigenarten werden regionsspezifische Themenfelder interpretiert und portraitiert.

Schwerpunkt des URA Projektes und Fokus der Projektarbeit am Lehrstuhl Landschaftsarchitektur und -planung in Zusammenarbeit mit der TU Berlin ist auch die Ausarbeitung, Verifizierung und Anpassung des europäischen Raumbildansatzes im chinesischen Kontext der Region Huangyan-Taizhou. Die laufenden Forschungsergebnisse des interdisziplinären Verbundprojektes werden dafür synthetisiert, lokal aufgespürte Innovationspotentiale (Ressourcen und Akteure) adressiert und so orts- u. akteursspezifische Herausforderungen und Potentiale einer nachhaltigen Transformation genauer identifiziert und bestimmt. Das generierte, transdisziplinäre Wissen wird anhand von Teilraumbildern zusammengeführt und spezifische themen- und sektorenübergreifende Wechselbeziehungen aufgezeigt und visualisiert. Diese münden in konkrete Leit-/Zukunftsbilder für die einzelnen URLLs und ermöglichen transdisziplinäre und akteursorientierte Entwicklungen ortsspezifischer Implementierungsstrategien.

Weitere Informationen sowie Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen finden sich auf der Webseite des URA-Projektes: urbanruralassembly.com/en

Projektpartner:

auf deutscher Seite: Technische Universität Berlin (Projektleitung); Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung; Bauhaus-Universität Weimar

auf chinesischer Seite: Tongji-Universität, Shanghai; Zhejiang Universität, Hangzhou; China Agricultural University, Peking; Shanghai University, Shanghai

Das Projekt kooperiert außerdem u.a. mit UN Habitat, der IBA Thüringen, Urban Catalysts GmbH, AEDES Architecture Forum

Raumbild-Labor Nordhausen – 3. Multiple-Actor Workshop in Nordhausen, 29.9.2022

Das Raumbild-Labor ist der dritte Workshop eines mehrmonatigen Raumbildprozesses, der im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekts „Urban-Rural-Assembly (URA)“ stattfindet und in Zusammenarbeit mit dem Büro Urban Catalyst GmbH aus Berlin, der IBA Thüringen GmbH und Vertreter:innen aus der Region Nordhausen gestaltet wird. Ziel ist die kooperative Entwicklung eines Zukunftsbildes für eine klimagerechte Region Nordhausen.

Anschließend an die bereits diskutierten Herausforderungen, Chancen und Risiken der erweiterten Region Nordhausen sowie die im zweiten Workshop aufgedeckten Räumen und Akteuren einer klimagerechten Entwicklung, konnten wir in diesem abschließenden Workshop kooperative Pfade in eine klimagerechte Region Nordhausen finden. 

Zukunftswerkstatt Nordhausen – 2. Multiple-Actor Workshop in Nordhausen, 9.6.22

Die Zukunftswerkstatt fand am 9.6.2022 im Ratsaal in Nordhausen statt. Anschließend an die bereits im ersten Expertinnen-Workshop diskutierten Herausforderungen, Chancen und Risiken der erweiterten Region Nordhausen, konnten wir darauf aufbauend Räume und Akteure einer klimagerechten Entwicklung aufdecken. 

Weitere informationen Hier...

Multiple-Actor-Workshop in Nordhausen

Foto: Jörg Gläscher

Im Rahmen Forschungsprojektes „Urban-Rural Assembly“, URA, (gefördert vom BMBF) fand am 03.03.22 der erste Multiple-Actor-Workshop in Nordhausen in Thüringen statt. Der Workshop ist der Auftakt eines mehrmonatigen strategischen Planungsprozesses, den die Wissenschaftler:innen des deutsch-chinesischen URA Projektes gemeinsam mit Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft in enger Zusammenarbeit mit dem Berliner Büro Urban Catalyst GmbH und der IBA Thüringen in diesem Jahr durchführen werden. Ziel dieses ersten Expert:innenworkshops war das Aufdecken und Diskutieren von Potentialen und Herausforderungen für eine klimagerechte Entwicklung der Region Nordhausen. Hierzu wurde gemeinsam mit Vertreter:innen aus der Region an verschiedenen Tischen zu den Themen Energie, Ressourcen und Alltag gearbeitet. Die Ergebnisse wurden im Anschluss an einem gemeinsamen Modell zusammengetragen.

Mehr Informationen zum Projekt hier...

URA: Workshop Beiyang town

Im Rahmen des URA Forschungsprojektes wurde vom 30.September bis 6.Oktober in Zusammenarbeit mit der Zhejiang Universität und in Kooperation mit dem IÖR Dresden und der TU Berlin (Arbeitspakete 2-6) ein Workshop mit 11 Studierenden unterschiedlicher Disziplinen der chinesischen Region Huangyan-Taizhou durchgeführt. Mit dem Fokus auf urban-rurale Siedlungs- und Landschaftstypologien und Transformationen widmeten sich die Studierenden in dem landwirtschaftlich geprägten Urban-Rural-Living-Lab#1 in Beiyang Town Fragen urban-ruraler Alltagsabläufe, nachhaltiger moderner Landwirtschaft sowie Möglichkeiten wassersensibler Siedlungsentwicklung.

URA Periodical – ISSUE 1 – Interfaces

Die URA Periodicals diskutieren die laufenden Forschungs- und Entwicklungsergebnisse des interdisziplinären Deutsch-Chinesischen Forschungsprojektes Urban-Rural-Assembly (URA).

Die erste Ausgabe Interfaces befasst sich mit der multidisziplinären Konzeption des URA-Projekts sowie den transdisziplinären Forschungsansätzen des Projektes an der Schnittstelle zwischen Stadt und Land in der Region Huangyan-Taizhou, China.

Herausgegeben von Xiaoxue Gao, Hannes Langguth, Ava Lynam und Philipp Misselwitz (TU Berlin).

Mit Beiträgen von u.a. Maria Frölich-Kulik, Sigrun Langner, Yulin Zhang.

https://tubcloud.tu-berlin.de/s/W4DJqzXA2dtekyK#pdfviewer