Radiophonic Places - Program

Radiophonic Places – Follow the Radio Wagon – Das Eröffnungsprogramm zur Ausstellung RADIOPHONIC SPACES - Ein akustischer Parcours durch die Radiokunst

Vor 100 Jahren ging vom Bauhaus eine der radikalsten und innovativsten Bewegungen des 20. Jahrhunderts aus. Zeitgleich begannen vor 100 Jahren die neuen technischen Möglichkeiten der Radiophonie den Bereich des Sounds grundlegend zu revolutionieren. Die Experimente mit neuen Kulturtechniken des Sendens und Empfangens sowie der Tonaufzeichnung waren nicht nur Ausgangspunkt von Sounddesign, elektronischer Musik und Klangkunst, sie führten zu gänzlich neuen Hörgewohnheiten. 

Radiophonic Places – Follow the Radio Wagon soll Rückblick und Ausblick zugleich sein. Als Lehrende und Studierende der Bauhaus-Universität Weimar motiviert uns das doppelte Jubiläum, die Radikalität des Bauhauses zum Vorbild zu nehmen und nach 100 Jahren technologischer, künstlerischer und wissenschaftlicher Entwicklung die Frage nach dem Beitrag und der Verantwortung der Hörkunst und Hörkultur für die Gesellschaft erneut zu stellen. Dabei soll das heutige Verhältnis von Wissenschaft, Technik, Kunst und Gestaltung im Hinblick auf aktuelle digitale Kulturtechniken des Sounds und den einhergehenden Veränderungen der Wahrnehmung unter die Lupe genommen werden. 

Radiophonic Places – Follow the Radio Wagon eröffnet vom 26. bis 28. Juli 2019 den begehbaren Hörraum Radiophonic Spaces mit einem mobilen Radiostudio. Performances, Konzerte, Gespräche und Workshops rund um das Thema 100 Jahre Bauhaus | 100 Jahre Radiophonie finden öffentlich an wechselnden Orten im Weimarer Stadtraum statt und werden live auf bauhaus.fm und 106,6 MHz übertragen. 48 Stunden lang setzten sich Radiokünstler*innen, Wissenschaftler*innen, ehemalige und aktuelle Studierende mit Fragen nach dem politischen Potential von Hörkulturen, den Konsequenzen technischer Entwicklungen für die Radiokunst und mit alternativen Radioformaten auseinander.

Kurze Programm Übersicht:

Freitag, den 26.7.

18.00 Uhr – Universitätsbibliothek Weimar
Eröffnung Radiophonic Spaces – ein akustischer Parcours durch die Radiokunst
Mit: Deer, Roberto Paci Dalò und das Digital Bauhaus Ensemble, Liquid Penguin Ensemble, Marlow, Frank Simon-Ritz, Nathalie Singer, and(&), Elisabeth Zimmermann u.a.

Samstag, den 27.7.

10.30 Uhr – Garten der Bauhausstraße 15
Podcast Piraten – Radio hört nicht an der Antenne auf

13.30 Uhr – Beethovenplatz
Audioflaneure – mit Kopfhörer und Telefon auf akustischer Entdeckungsreise

16.30 Uhr – Frauenplan
Ouïr, écouter, entendre, comprendre – von der Kunst des Hörens in allen Lebenslagen

Sonntag, den 28.7.

10.30 Uhr – Universitätsbibliothek
raum-wir-raum – Eine Stadterkundung in drei GehörGängen
 
13.30 Uhr – Marienstraße 18
altre voci, altri suoni, altri rumori – Radiokunst in Italien 

15.30 Uhr – Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar
radio as an expanded public space – Performance im öffentlichen Raum

Treffpunkt: Jeweils 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek

 

Ausführliche Programmübersicht:

Programm

Freitag 26. Juli 2019

18:00 Uhr - 20:00 Uhr - Eröffnung der Radiophonic Spaces Ausstellung

Eröffnung Radiophonic Spaces – ein akustischer Parcours durch die Radiokunst – live aus der Universitäts-Bibliothek

Grußwort Dr. Frank Simon-Ritz - Direktor der Universitätsbibliothek, Bauhaus-Universität Weimar

Funkhaus Heiner Müller – Weimar
Performance - Roberto Paci Dalò und das Digital Bauhaus Ensemble (Onur Ünal, Denis Polec, Mohammed HosseinJvaheri, Sergio Valencia, Laura Dang, Pedro Rodolpho Ramos Camargo und Lefteris Krysalis)

In dieser musikalischen Uraufführung kommen der italienische Künstler Roberto Paci Dalò und Musiker*innen des Digital Bauhaus Orchester für ein Konzert der besonderen Art zusammen. Verstärkt wird die Musik durch den Text Landschaft mit Argonauten des Dramatikers Heiner Müller, der auch im Hörspiel wichtige Impulse gesetzt hat.

Konzept, Regie, Musik: Roberto Paci Dalò
Text: Landschaft mit Argonauten von Heiner Müller, mit freundlicher Genehmigung des Henschel Verlag
Zusammenarbeit Anja Quickert
Dramaturgische Zusammenarbeit Benedetta Bronzini
Unterstützung Laura Ciffolillo, Alessandro Renzi
Produktion Bauhaus Universität Weimar, Giardini Pensili
In Zusammenarbeit mit dem ORF Kunstradio, Usmaradio, Ubulibri, Università degli Studi della Repubblica di San Marino und der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft

Roberto Paci Dalò ist Komponist, Performer und Klangkünstler, Film- und Theaterregisseur, Autor, bildender Künstler und Radiozauberer. Seine Arbeit hat ihm internationale Anerkennung unter anderem von John Cage und Aleksandr Sokurov eingebracht. Er ist Mitglied der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft und Mitbegründer der School of Radio.

And(&)
Perfomance

And(&) ist ein klangexperimentell-musikalisches Projekt von Radiomacherin und Musikerin Maria Antonia Schmidt, sowie dem britischen Ambientkünstler Alex Smalley. Klangteppiche, fragmentarische Kompositionen, Text und Gesang verschmelzen zu einer radiophonen Performance

Maria Antonia Schmidt wurde 1986 in Cottbus geboren und absolvierte 2016 ihren Master am Lehrstuhl für Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar. Von 2006 an tourte sie 10 Jahre lang als Sängerin mit ihrer Band Chapeau Claque erfolgreich in ganz Deutschland und veröffentlichte seither vier Alben. 2009 nahm die Band am BundesVisionSongContest teil und erreichte bundesweit den 6. Platz. Ihre Hörpspiele erhielten mehrfach Preise. Darunter der 1.Preis und 2. Preis des Hoer.Spiel 2010/11, den Szlâbbész 2014 und eine Nominierung für den Prix Pierre Schaeffer. Für ihre Masterarbeit wurde Sie 2017 mit dem Medienkunstpreis der Bauhaus-Universität Weimar ausgezeichnet. Sie produziert unter anderem Kulturreportagen für Deutschlandfunk und lebt derzeit als freischaffende Medienkünstlerin in Weimar.
www.maria-antonia-schmidt.com

Elf Strophen aus dem Gedächtnis
Performance - Liquid Penguin Ensemble | http://www.liquidpenguin.de/

Unser Gehirn scheint nicht dafür geschaffen, Erinnerungen ordentlich zu behalten. Bei jeder Gelegenheit baut es neue Inhalte ein, schafft neue Verknüpfungen zum Vorteil der Bewältigung aktueller Situationen, häufig allerdings zum Nachteil der objektiven Darstellung vergangener Ereignisse. Der aktuelle Blick auf ein zurück liegendes Erlebnis verformt dieses, sobald man es sich in Erinnerung ruft, und schon ist eine neue Version dieser Erinnerung entstanden - die von der objektiven Wahrheit der ursprünglichen Situation unter Umständen nicht mehr viel widerspiegelt.
Katharina Bihler (Stimme) und Stefan Scheib (Sounds) rekapitulieren in Wort und Sound, mit Tonbändern, Kassetten und Häkelzeug elf Strophen aus den "Liedern" dieser äußerst flexiblen Erinnerungsapparatur. 

Liquid Penguin Ensemble sind die Autorin/Performerin Katharina Bihler und der Komponist/Bassist Stefan Scheib. Sie experimentieren und spielen an und mit den Grenzen künstlerischer Genres und entwickeln Projekte zwischen Klangkunst, Hörspiel, Musiktheater, Performance und Installation. Liquid Penguins Hörwerke wurden mehrmals ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD (2008), als Hörspiel des Jahres (2009 und 2014), sowie mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden (2015). 

Moderation: Nathalie Singer (Bauhaus-Universität Weimar) und Elisabeth Zimmermann (Ö1 Kunstradio)

20:00 Uhr - 22:00 Uhr - live von der Eröffnungsparty

live von der Eröffnungsparty der Radiophonic Spaces mit Marlow und Deer

Neben Auftritten in Paris, Istanbul oder Kopenhagen findet man Marlow auch immer wieder in Clubs wie der Berliner Panoramabar, dem Tresor oder dem Kölner Studio 672. Neben vielen eigenen Produktionen und Remixen auf verschiedenen nationalen und internationalen Labels wie Sonar Kollektiv, Compost, K!7 oder Z-Records, Compilationbeiträgen für EMI oder Universal, hat er das gerade auf Warner Classics erschienene Album von Martin Kohlstedt /w Gewandhauschor mitproduziert und gemischt.

Martin Hirsch aka Deer erforscht die Schnittstellen verschiedener Ausdrucksformen innerhalb und außerhalb der elektronischen Musik und legt Wert auf spannende und improvisierte Live-Performances. Wann immer möglich, arbeitet er mit anderen Musiker*innen zusammen, z.B. für epische Live-Jams. Er trat neben Künstlern wie Alva Noto, Pan Sonic, Move D, Soulphiction und Claro Intelecto auf. Deers Musik erscheint auf einer Vielzahl von Labels, darunter seine Home Labels Marionette, Giegling und Laut & Luise, aber er ist auch bei Hydrogen Dukebox, Connaisseur und We Play House aufgetreten.

23:00 Uhr - 24:00 Uhr - Aus dem Archiv | Teil 1

Aus dem Archiv | Teil 1

Produktionen der Studierenden und Radiogespräche des Experimentellen Radios der Bauhaus-Universität Weimar

23:00 Uhr - HELENA - Elena Zieser
Freundschaft ist eine Geschichte, die sich selbst erzählt. Mit einem Anfang und einem Ende, ein Raum im Raum, der sich immer wieder neu erfindet und der am Ende wieder einen Anfang markiert.

Samstag 27. Juli 2019

00:00 Uhr - 10:00 Uhr - Aus dem Archiv | Teil 1

Aus dem Archiv | Teil 1

Produktionen der Studierenden und Radiogespräche des Experimentellen Radios der Bauhaus-Universität Weimar

00:06 Uhr - WAS WIR TUN – Christian Schulteisz und Maya Vieth
Aus der Reihe "Hundert Titel sagen mehr als tausend Bücher". Ein Hörstück aus Buchtiteln der letzten Jahre.

00:14 Uhr - FERNGÄNGE – Vivien Schütz
Die Autorin sieht ihren Freund nur alle paar Monate, denn er lebt in den USA. Beide telefonieren täglich, doch reicht das aus oder geht auf Dauer etwas verloren?

01:10 Uhr - DER VERFASSUNGSSCHÜTZER – Katia Sophia Ditzler und Eunike Kramer
Eine nächtliche Begegnung mit einem betrunkenen Verfassungsschützer in der Berliner Ringbahn.

01:17 Uhr - ENTWÜRFE ZUM THEMA DRUCK – Söhnke Sofar
Im Hörstück begegnet sich der Schaffende in Form eines abstrakten Text-Klang-Konstrukts selbst, um vermeintliche Blockaden zu lösen und entdeckt dabei die ihm innewohnende Technik des dynamischen Improvisierens. Das Werk dreht sich um sich, bis das Innere hervorquillt und über sich selbst stülpt.

02:03 Uhr - KRATZZEICHEN – Johannes Hoffmann und Georg Kästle
Ein Hörspiel über das Ringen um Erinnerung, das Wieder-Erinnern und auch Vergessen-Wollen.

02:26 Uhr  - DIE WEITE WEITE SOFALANDSCHAFT – Malte Abraham und Nicholas Schönberger
Die Aufhebung der Grenzen von Arbeit und Freizeit, Büro und Wohnraum. Die Entstellung von neoliberalen Arbeitsanforderungen und deren Auswirkungen auf das Individuum bis zur Kenntlichkeit.

02:35 Uhr - ABDRIFT – Regine Elbers
Flucht aus akuter Not andersrum: von Nord nach Süd. In Westeuropa herrscht Chaos und Zerstörung nach einem Super-GAU. Die Außengrenzen werden dicht gemacht. Eine Frau versucht die Flucht aus Deutschland Richtung Afrika, zusammen mit ihrem Baby. Ihr Mann hält die Stellung in einem Radiosender. Durch einen Kernwaffen-Unfall sind Deutschland und weite Teile Europas unbewohnbar geworden.

03:30 Uhr - BREDE UND DÜRR – Heike Falkenberg und Susanne Altmann
Dürr schließt sich im Streit aus der eigenen Wohnung aus, wird im Hausflur zur Projektionsfläche der Nachbarn und  schließlich als Fremdkörper vertrieben.

03:45 Uhr - DETEKTEI FLENZER – Fabian Hapich
Ein Kriminalhörspiel von Fabian Hapich. Die Produktion des Hörspiels fand überwiegend unter der Verwendung von analoger Technik statt. Verwendet wurden unter anderem ein Tascam Porta One Mehrspur-Rekorder für Kompaktkassetten, ein SABA HiFI Stereo TG-543F Tonbandgerät sowie ein Revox A77 MK II.

04:28 Uhr - DIE RETTUNG DES HERRN P. DURCH EIN PFERD NAMENS ROSWITHA – Carola Gruber und Severin Schenkel
Seine Frau wünscht sich ein Kind von Herrn P. Doch er fühlt sich noch nicht bereit – und schiebt Panik, auch in seinen Träumen: abgetrennter Hoden, Verwandlung in einen Cyborg, Feuersbrunst ... Jede Nacht durchlebt Herr P. zunehmend intensive Episoden. Seine Träume entwickeln sich zu einer Art Parallelleben. Beistand leistet ihm darin ein Pferd, das ihn eines Nachts rettet und ihm in (Tag-)Träumen wieder begegnet.

04:43 Uhr - DAS ICH ALS ICH – Elena Zieser, Maria Antonia Schmidt
Das Ich als Ich spielt mit der Idee, die kollektive Erinnerung einer Gesellschaft zusammenzuführen und durch komplexe Collagentechnik neue Zusammenhänge und fiktive Geschichten zu montieren. Im Fokus stehen die Erinnerungen an die Schulzeit, sowie an erste Grenzerfahrungen, die in der Pubertät eine tragende Rolle einnehmen.

05:41 Uhr - FRANKIERTER RÜCKUMSCHLAG – Felicitas Wetzel und Julia Schneider
Frau X und Herr Y verstricken sich in einem unlösbaren Papierstau. Der Drucker hat Probleme mit der hinteren Zugangsklappe. Dem Reißwolf gelüstet es nach einer Druckauftragsgenehmigung. Ein ganz normaler Vorgang; Montag bis Freitag. Das Hörspiel bannt auf humorvolle und überspitzte Weise ironische Situationen des Büroalltags.

05:52 Uhr - IM HINTERGUND DER WASSERHAHN – Anna Morawetz und Josephine Prkno
Eine Busfahrt an den Rand der Stadt. Der Verlust eines Menschen. Die leere Wohnung. Erinnerungen unter vierzig matten Watt. Und im Hintergrund tropft der Wasserhahn.

06:03 Uhr - NORDLICHTER – Christina Baron
Christina Baron – vielleicht ist sie der letzte Mensch. Sie weiß es nicht. Um ihre Chance zu erhöhen weitere Menschen zu finden, beschließt sie sich in einem Radiostudio einzurichten und eine Radiosendung zu machen. Woher kann sie wissen, ob sie gehört wird oder nicht? Mit stoischer Gelassenheit wiederholt sie ihren Standort und berichtet von ihren Erlebnissen in der verlassenen Welt. Einzige Gesellschaft leistet ihr eine veraltete Dauerschleife des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die sie auf ihrem Radio empfangen kann. Ein Stück über das Radio und das Radio im Radio, über Sender und Empfänger, über Sonnenstürme, Nordlichter und mich selbst.

06:55 Uhr - LONDON – SAO PAOLO – STOCKHOLM – Mobile Radio
Radiogespräch mit dem Künstlerduo Sarah Washington und Knut Aufermann aka mobile Radio.
Sarah Washington und Knut Aufermann blicken dabei besonders auf drei ihrer radiokünstlerischen Werke, stellen sie näher vor und sprechen über die Erfahrungen, die sie mit diesen Werken gemacht haben: - Clingradio, eine wöchentliche 6-Stunden Performance auf Resonance FM in London (2002-2003) - Mobile Radio BSP, ein knapp dreimonatiges Radioprogramm im Rahmen der 30. Biennale in São Paulo (2012) - Dubbelradio, ein 24-Stündiges Programm, das auf 2 Frequenzen in Stockholm lief (2013).

07:57 Uhr - KRATZZEICHEN – Johannes Hoffmann und Yolanda Rüchel
Ein Hörspiel über das Ringen um Erinnerung, das Wieder-Erinnern und auch Vergessen-Wollen.

08:13 Uhr - WER SPRICHT? - Liquid Penguin Ensemble
Die Autorin Katharina Bihler und der Musiker Stefan Scheib sind zusammen das Liquid Penguin Ensemble und erzählen im Radiogespräch von ihren Recherchereisen zu Land und zu Kopf, von den Einsatzmöglichkeiten mobiler Wortcontainer, von Toninstallationen und Performances in echten Räumen und vor allem von den Hörspielen, die daraus entstehen. Liquid Penguin nehmen häufig wissenschaftliche oder historische Themen zum Ausgangspunkt für die Entwicklung ihrer Projekte und Hörspiele: Die Zeit oder die Schwerkraft, Taschenkrebshörhärchen und menschliche Hörtentakeln, einen Traktat aus dem Jahr 1534 von der Subtiligkait der Buchstaben und vom rechten Gebrauch unseres Mundgerüstes oder die babylonische Sprachvielfalt Europas Das Hörspiel, ein Zeitgespinst. Es vergeht, indem es gesendet wird. Während es im Äther verschwindet, taucht es in den Köpfen derer auf, die das Radio eingeschaltet haben. Wer spricht?

10:00 Uhr - 12:00 Uhr - Podcast Piraten

VERANSTALTUNG - Podcast Piraten

Radio hört nicht an der Antenne auf

Ort: Garten, Bauhausstrasse 15

Im Vortrag Podcast Piraten wird Nektarios Pappas aus Athen zu Gast sein, um über Radio in Griechenland zu sprechen. Ein kleiner Überblick über Piratenradios in Griechenland und von Privatsendern zu den Internet-Webradios und Podcasts. Eine Diskussion über Radiosendungen in den griechischen Bergen und in Großstädten in Zeiten, in denen es mehr Sender als Zuhörer gab. 

Nektarios Pappas studierte Soziologie an der Panteion University und absolvierte die Athener Schule für Bildende Kunst.  Er war Eigentümer des Plattenladens Vinyl Microstore und Gründer des Online-Radiosenders VM Radio. Er arbeitet als Dozent bei der Stegi-Onassis Foundation mit und konzentriert sich auf Klanginstallationen und logical disagreements
im öffentlichen Raum.

Treffpunkt: 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek

12:00 Uhr - 13:00 Uhr - Tonraum

Tonraum

Der Tonraum ist ein Ort und ein lockerer Zusammenschluss von Menschen, die Musik lieben.
Wir wollen gemeinsam das Auflegen dieser lernen und üben. Darüber hinaus sind aber auch Produzent*Innen und solche, dies es werden wollen, sowie einfach nur Leute willkommen, die Freude daran haben, neue Musik kennen zu lernen und sich mit einer Gruppe Musikvernarrten darüber austauschen wollen.

Ihr findet uns Donnerstags ab ca. 21 Uhr im Maschinenraum - 1. Stock der M18

13:00 Uhr - 15:00 Uhr - Audioflaneure

VERANSTALTUNG - Audioflaneure

mit Kopfhörer und Telefon auf akustischer Entdeckungsreise

Ort: Beethovenplatz

Die Audioflaneure Sibylle Hauert und Michael Markert sprechen über das Spazieren, Kopfhören, die Interaktion mit dem Raum und hybride Audio-Realitäten. Mobile Geräte, Realtime-Audio-Processing und Geolokalisation machen es möglich 3D-Audiowalks zu schaffen, die nicht nur Geschichten erzählen und mit dem Außen interferieren, sondern die Hörer*innen zu Flaneur*innen machen, die mit dem Raum oder mit der Hyperrealität in Interaktion treten. 

Sibylle Hauert lebt und arbeitet in Basel, Ausbildung in Theater, Musik und Kunst (Schola Teatro Dimitri, Elektronisches Studio Basel, Master in Arts Fine Arts ZHdK)
Von 1994-1999 Mitglied der Musik und Performancegruppe Les Reines Prochaines. Weitere Performance- und Musikprojekte, u.a. mit Muda Mathis, Sus Zwick, Chris Regn, Lena Eriksson
Seit 1999 Zusammenarbeit mit Daniel Reichmuth im Bereich Neue Medien: Mediale Inszenierungen, Interaktive Installationen und Performances (u.a. instant city, TRiCKSTR, V.O.C.A.L.). Forschung im Bereich der Mensch-Maschinen-Kommunikation und ihren performerischen Qualitäten.
www.hauert-reichmuth.ch

Michael Markert ist Kybernetiker und Flaneur und arbeitet als Medienkünstler mit dem Schwerpunkt der Erforschung menschlichen Verhaltens im Raum durch den Einsatz kybernetischer Interaktionssysteme, die typischerweise immersive akustische und musikalische Aspekte nutzen, anstatt visueller Displays. Seine neuesten Arbeiten verwenden ubiquitäre mobile Geräte als Schnittstellen in den erweiterten und virtuellen Raum, während wir uns durch die physische Welt bewegen.
Michael Markert ist diplomierter Kommunikations-Designer und absolvierte ein postgraduiertes Diplom für Kunst und öffentlicher Raum der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. 2014 war er Gastprofessor an der University at Buffalo, State University of New York. Seit 2009 lehrt er an der Bauhaus-Universität Weimar, von 2015 bis 2017 und seit 2019 als Vertretung der Professur Interface Design.

Treffpunkt: 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek

15:00 Uhr - 16:00 Uhr - Tonraum

Tonraum

Der Tonraum ist ein Ort und ein lockerer Zusammenschluss von Menschen, die Musik lieben.
Wir wollen gemeinsam das Auflegen dieser lernen und üben. Darüber hinaus sind aber auch Produzent*Innen und solche, dies es werden wollen, sowie einfach nur Leute willkommen, die Freude daran haben, neue Musik kennen zu lernen und sich mit einer Gruppe Musikvernarrten darüber austauschen wollen.

Ihr findet uns Donnerstags ab ca. 21 Uhr im Maschinenraum - 1. Stock der M18

16:00 Uhr - 18:00 Uhr - Ouir, écouter, entendre, comprendre

VERANSTALTUNG - Ouir, écouter, entendre, comprendre

von der Kunst des Hörens in allen Lebenslagen

Ort: Frauenplan

Mit der Erfindung der konkreten Musik im Paris der 40er Jahre löste der Toningenieur und Schriftsteller Pierre Schaeffer eine doppelte Revolution aus: zum einen schuf er das Fundament einer technisch reproduzierbaren Musik, zum anderen rief er eine neue Theorie des Hörens ins Leben - eine Hörschule, die noch heute in der Ausbildung von Radio,- und Soundkünstlern in Weimar eine große Rolle spielt.

Im Kontext von 100 Jahre Bauhaus – 100 Jahre Radiophonie nähern wir uns in der Sendung Ouïr, écouter, entendre, comprendre der Kunst des Hörens aus unterschiedlichen Perspektiven: Welche Qualitäten unterscheidet den Hörsinn von anderen Sinnen und welche spezifischen Kulturtechniken und Medienpraktiken leiten sich davon ab? Was weiß das Ohr und wie funktioniert es im Zusammenspiel mit anderen Sinnen? Welche Rolle spielte die Harmonisierungslehre der Musikerin und Bauhaus-Meisterin Gertrud Grunow für die damalige Ausbildung am Bauhaus? Und welche pädagogische und gesellschaftliche Relevanz könnte eine Kultur des (Hin)Hörens für die Gestaltung zukünftiger Lebensräume haben?

Linn Burchert Studium der Kulturwissenschaft und Anglistik/Amerikanistik sowie Vergleichende Literatur- und Kunstwissenschaft (Uni Potsdam). 2014-2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der FSU Jena. Promotion 2018 zum Thema »Das Bild als Lebensraum. Ökologische Wirkungskonzepte in der abstrakten Kunst, 1910–1960«. Seit 2018 Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU Berlin.

Carina Pesch arbeitet als Autorin und Regisseurin von Hörstücken für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber auch ortsspezifische Installationen gehören zu ihrem Repertoire.
Lena Löhr erarbeitet Soundinstallationen für Museen, sowie Audiowalks und Hörstücke für den freien und  öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dabei verwendet sie Methoden der Klanganthropologie. Gemeinsam mit Martina Weber kuratieren beide die monatliche Veranstaltungsreihe GERÄUSCHKULISSE *Hörspiel *Feature *Klangkunst.

Nathalie Singer ist seit 2007 Professorin für Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar, seit 2017 Vizepräsidentin für Studium und Lehre und künstlerische Leiterin der Ausstellung Radiophonic Spaces. Schwerpunkte in künstlerischer Forschung und Lehre: Radio,- und Klangkunst, Audioarchive und ihre Umsetzung in medialen Umgebungen.

Christiane Voss ist seit 2010 Professorin für Philosophie audiovisueller Medien an der Bauhaus-Universität Weimar und seit 2014 Sprecherin des Kompetenzzentrums Medienanthropologie. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Ästhetik, Medien-Anthropologie, Medien- und Filmphilosophie, Affekttheorie.

Alejandro Weyler (Kunst und Gestaltung, Bauhaus-Universität Weimar) untersucht die Zwischenräume und verschwimmenden Grenzen von Klang als Medium. Sein jüngstes Projekt beschäftigt sich mit dem Alltag der Stadt und dem Ortsgefühl der zuhörenden Personen in Weimar.

Treffpunkt: 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek

18:00 Uhr - 21:00 Uhr - Open Call | DIY Radio Shows

Open Call | DIY Radio Shows

18:00 Uhr - white bench red slate – Knut Aufermann, Sarah Washington und Xentos Fray Bentos"Mobile Radio hat sich mit Xentos 'Fray' Bentos für eine improvisierte Hörspielübertragung von einer weißen Bank hoch oben in unserem lokalen Weinberg Ürziger Würzgarten zusammengeschlossen. Da wir nicht an das Stromnetz angeschlossen waren, war alles batteriebetrieben und drahtlos, wobei wir das 3G-Netz nutzten, um unseren Stream an unsere Host-Radiosender zu senden: Soundart Radio in Totnes, Großbritannien. Die Performance selbst war Old-School, alles musste vor einem einzigen Stereomikrofon live gemacht werden. Foley-Instrumente umfassten verschiedene Arten von Schiefer, Plastikflaschen, Stäbchen, gebogene Instrumente, iPhone Sample App, Krähen, Militärflugzeuge, Daumenklavier, fm tx und rx Feedback, Schlaginstrumente, Live-Luftbandfunk, Papier usw." - Knut Aufermann

18:32 Uhr - Serendipity – Jan Langhammer
Serendipity läuft jeden zweiten und vierten Sonntag 17.00 - 18.00 Uhr auf "Radio Corax 95.9" in Halle
. Anfänglich als reine Jazz-Sendung gestartet, erweiterte sich das Spektrum mit der Zeit immer mehr in Richtung Radiokunst und experimentelle Musik. Als Teil der Radio Revolten Radio Crew kam Jan Langhammer mit vielen Künstlerinnen und Künstlern in Kontakt und entdeckte seine Liebe zur Radiokunst. Zu Gast: Die Band Spemakh - ein Kollektiv aus Klangkünstler*innen, die mit zum Teil selbst gebauten Instrumenten frei improvisieren und in ihren Performances sogenannte Fehler explizit mit einkalkulieren. Ein Gespräch über die Ausstellung und das Blech als neu geschaffenen Ausstellungsort in Halle mit anschließender Performance. Durch den beinahe komplett leeren Ausstellungsraum entsteht dabei eine einzigartige Raumakustik, die von den Musiker*innen auch bewusst genutzt und in das Spiel integriert wurde.

19:00 Uhr - Rooms in your mindSol Rezza
"Meine Wahrnehmung ist nicht die Summe bekannter visueller, taktiler und auditiver Daten. Ich nehme in einer Gesamtheit mit meinem ganzen Wesen wahr: Ich fange eine einzigartige Struktur der Dinge ein, eine einzigartige Art zu sein, die alle Sinne auf einmal anspricht."
Rooms in your mind ist ein Live-Performance-Experiment. Ein immersives Klangstück, das die Hörer*innen einlädt, den Raum auf einfachste Weise zu erleben, sich vom Klang mitreißen zu lassen und auf die Reaktionen des Körpers zu achten. Alle Aufnahmen in diesem Stück wurden live gemacht. Die Idee, dass ein bestimmter Raum in einer bestimmten Zeit klingt, ist Teil dieser Arbeit.

20:00 Uhr - Kommissar Keller von der Traubenpolizei
Ein anonymer Moselwinzer. Ein Mobilelefon. Ein paar kurze improvisierte Hörstücke.

21:00 Uhr - 22:00 Uhr - Tonraum

Tonraum

Der Tonraum ist ein Ort und ein lockerer Zusammenschluss von Menschen, die Musik lieben.
Wir wollen gemeinsam das Auflegen dieser lernen und üben. Darüber hinaus sind aber auch Produzent*Innen und solche, dies es werden wollen, sowie einfach nur Leute willkommen, die Freude daran haben, neue Musik kennen zu lernen und sich mit einer Gruppe Musikvernarrten darüber austauschen wollen.

Ihr findet uns Donnerstags ab ca. 21 Uhr im Maschinenraum - 1. Stock der M18

22:00 Uhr - 24:00 Uhr - Aus dem Archiv | Teil 2

Aus dem Archiv | Teil 2

Produktionen der Studierenden und Radiogespräche des Experimentellen Radios der Bauhaus-Universität Weimar

22:00 Uhr - BIRDS OF BUCHENWALD Jan Glöckner
Eine Stunde vor Sonnenaufgang. Viele Vögel beginnen mit ihrem morgendlichem Gesang. Um diese Zeit traten auch die Häftlinge des Konzentrationslager Buchenwald aus den Barracken zum Appellstehen. Sie stehen auf dem Appellplatz und zählen ab. Sie müssen singen. Teilweise 72 Stunden lang. Wer umfällt wird weiter bestraft. Zu dieser Szenerie singen damals wie heute die Vögel. Ich fand 2008 in einer Wohngemeinschaft in Kassel den Lagerbericht des Internationalen Buchenwaldkomitees auf einer Toilette. Ich lese den Vögeln des ehemaligen Konzentrationslagers aus diesem Buch vor und erzähle ihnen Geschichten von den Menschen die dort lebten.

23:11 Uhr - ANATOL + MELTDOWN = FALLOUT Anatol Anatol
In seiner Masterarbeit erforscht Anatol Kempker alias Anatol Atonal, die Berührungspunkte zwischen Hörspiel und HipHop und beschreibt genauestens den Werdegang einer Idee bis auf einen eigenen Musikträger.Auf einer in Eigenregie gestalteten und produzierten Vinyl Dubplate stellt der Musiker und Hörspielmacher fünf aktuelle Produktionen vor. Das musikalische Fundament für seine autobiografischen Raptexte bildet die aus der Hochschule für Musik Franz Liszt hervorgegangene Band Meltdown.

23:47 Uhr - IN DER TWAPELLE Jurate Braginaite
Seit es das iPhone gibt, kann man nicht nur einfacher kommunizieren, sich besser auf der Straße orientieren, schneller abnehmen oder pünktlich die richtige Bahn erwischen. Seit es das iPhone gibt, ist auch der Weg zu Gott kürzer geworden. Wir können ihm einfach eine Videobotschaft senden. Und falls keine Antwort kommt, können wir die digitale Twitter-Kapelle betreten und gemeinsam mit anderen Menschen das Abendgebet auf unsere Handys tippen.

Sonntag 28. Juli 2019

00:00 Uhr - 10:00 Uhr - Aus dem Archiv | Teil 2

Aus dem Archiv | Teil 2

Produktionen der Studierenden und Radiogespräche des Experimentellen Radios der Bauhaus-Universität Weimar

00:41 Uhr - RESTE VON GESTERN – Mara May und Laura Dang
Immer bleiben Reste liegen. Reste von gestern. Und wohin sollen wir dann damit? Wir treten doch rein, wenn wir die da liegen lassen! Kann uns nicht jemand sagen, dass uns nichts passieren wird? Dann bestellen wir uns eben jemanden. Warum nicht. Ob er uns helfen kann? Ein Hörspiel, dass sich wünscht, dass alles gut wird.

00:56 Uhr - AKUSTISCHE SPIEGEL – Jochen Meißner 
Während das Hörspiel in der öffentlichen Wahrnehmung immer mehr verschwimmt, wie die Stimme von Alvin Lucier, die 1969 in seinem Aufnahme- und Wiedergaberaum verschwunden ist, geht es der Hörspielkritik darum die Wahrnehmung zu schärfen. Wenn Hörspiel Kampf ist, wie der Hörspieltheoretiker Friedrich Knilli behauptet, dann ist Hörspielkritik Notwehr. Und nichts stellt man sich lieber als einer ordentlichen ästhetischen Herausforderung. Dabei passiert es allzu oft, dass man Texte, die man lesen möchte, selber schreiben muss. Meist werden das die besseren Texte. Dennoch sollte man sich ab und zu die Frage stellen: Was mache ich hier eigentlich? Warum nicht bei einem Radiogespräch?

Jochen Meißner schreibt für den Fachdienst „Funkkorrespondenz“ (2015 umbenannt in „Medienkorrespondenz“) über das Hörspiel und das Radio. Für seine Arbeit wurde er 2014 mit einer Besonderen Ehrung des Bert-Donnepp-Preises für Medienpublizistik ausgezeichnet. Von 2006 bis 2010 war er künstlerischer Leiter des Hörspielsymposions an der Eider am Nordkolleg Rendsburg. In seinen Radiofeatures beschäftigt er sich mit historischen und systematischen Längs- und Querschnitten durch die Gattung Hörspiel, porträtiert Autoren und beschäftigt sich mit Schriften, Dingen und Datenspuren, sowie mit Krisen, Kriegen und Katastrophen. Seit 2008 ist er Mitveranstalter des „Berliner Hörspielfestivals – Das Festival des freien Hörspiels“. Im Lauf der Zeit gehörte er verschiedenen Hörspieljurys an, unter anderem der des Hörspielpreises der Kriegsblinden, des Deutschen Kinderhörspielpreises, des Hörspielpreises der ARD, des Deutschen Hörbuchpreis und der zum Hörspiel des Monats/des Jahres.

02:15 Uhr - DIE MIT DINKEL – Vivien Schütz
Das Gleiche oder dasselbe? Rindfleisch oder Schweinefleisch? Bei Laura (Sie) und Alex (Er) gibt es immer wieder kleinere Reibereien. Aber dann geht einer der beiden zu weit. Aus einer fiktiven Geschichte wird Realität. Doch was ist wahr, was fiktiv?

02:35 Uhr - GHIBERRISH WHISPERS – Mara May
GIBBERISH WHISPERS setzt sich mit den Besonderheiten dieser Sprachform auseinander: Was passiert, wenn Worte sinnfrei werden? Zuallererst wird sie niemand verstehen. Aber welche Mitteilungen transportieren sich über Sprachklang, -melodie und -rhythmus, wenn Sprache erst im Moment des Mündlich-Werdens erfunden und entwickelt wird? Welche Ästhetik hat Fantasiesprache? Wie lässt sich Gibberish interpretieren, wie damit kommunizieren? Welche Sprachklänge werden je nach linguistischer Prägung der jeweils sprechenden Person hörbar?

03:01 Uhr - 7 EURO 20 – Fabian Polinksi
Mit der Tageskarte einmal durch Leipzig, das ist das Setting von Polinksis Stück. Mit einer genauen Beobachtungsgabe und einer Liebe für die leisen Zwischentöne bringt uns Fabian Polinksi eine Welt nahe, die wir sonst oft einfach ausblenden und übersehen.

03:17 Uhr - DIE WEITE WEITE SOFALANDSCHAFT – Malte Abraham und Markus Westphal
Die Aufhebung der Grenzen von Arbeit und Freizeit, Büro und Wohnraum. Die Einstellung von neoliberalen Arbeitsanforderungen und deren Auswirkungen auf das Individuum bis zur Kenntlichkeit. die weite weite sofalandschaft ist eine Satire auf eine Zeit, in der die Bedeutung von Arbeit und Job als Element der Selbstverwirklichung für viele Menschen essentiell zu sein scheint, und damit auch explizit politisch zu verstehen.

03:56 Uhr - A FABULATIVE ARCHIPELAGO – Dang, Lieder, Langheim, Smolensky, Westphal
Laura Dang, Jason Langheim, Grit Lieder, Doreen Smolensky, Markus Westphal des Experimentellen Radios der Bauhaus-Universität Weimar zusammen mit Islands Songs (Nicolas Perret & Silvia Ploner) und Martin Hirsch.
Eine Mischung aus merkwürdigen Praktiken, die fortgesetzt werden soll. Mit allen Arten von Zähnen, allen Arten von Schädeln, allen Arten von Abstammung und Lachen, informieren Sie die Welt, indem Sie Ihre Lichtschalter ein- und ausschalten.

04:40 Uhr - JAN WALDEMAR STANGEMara May
Wie sie da stand. Im Zimmer aus Grau und Braun. Er wendet den Blick ab. Was hätte ich denn machen sollen, Jan? Er möchte etwas sagen. Seine Arme legen sich nicht um den krummen Rücken. Dieses Mal nicht. Ein Besuch bei der Mutter. Die von ihrem Zimmernachbarn erzählt. Von den Rouladen. Sie macht es gut. Helle Stimme zwischen den Zimmerwänden, nicht zu laut, nicht zu leise. Er will es nicht hören.  Jan Waldemar Stange geht. Weiter, ohne zu warten.

05:49 Uhr - ALLES IN ORDNUNG – Katja Schraml und Jurate Braginaite
Eine namenlose Figur im Zwiegespräch mit sich selbst: wer fährt weiter und wer steigt aus? Wer wirft Steine an die Wand und wer bringt die Akten nach oben? Wer rebelliert und wer folgt still den Regeln?

06:10 Uhr - HIER GEHT’S UM DEN FLOW – Ulrich Bassenge
In seinen Hörspielen untersucht Ulrich Bassenge die Zusammenhänge von Schrift und Sprache - Sprache als Musik: nonverbale Laute sind dabei ein wichtiges Mittel. Zusammen mit Bernhard Jungel komponierte er zum Beispiel Archivmaterial neu und entwickelt daraus einen ganz eigenen Sound der Vergangenheit. So geschehen im drei Teiler schallarchiv von 2003 oder bei sprechmaschinenfest von 2005, das sich mit der Sprache von Maschinen auseinandersetzt. In seinem Radiogespräch Hier geht’s um den Flow wird Bassenge vor allem an Hand eigener Stücke auf die Technik seiner Arbeitsweisen eingehen und über die Inszenierung von Texten mit besonderem Augenmerk auf die Improvisation sprechen. Ulrich Bassenge war am 22. November 2016 Gast der Radiogespräche.

07:41 Uhr - ATMENDE SCHWAEMME – Martha Hennersdorf, Kevin Jahnel
22 Personen wurde die selbe einfache, aber doch komplexe Frage gestellt. Im Stück „Atmende Schwämme“ von Martha Hennersdorf und Kevin Jahnel antworten alle Menschen auf die gleiche Frage wie aus einem Munde.

08:00 Uhr - JAN HOLO – Benjamin Voßler 
Der Musiker Jan Holo erzählt in diesem Stück von Benjamin Voßler über seinen künstlerischen Werdegang. Abwechslungsreich unterschnitten mit der jeweiligen Musik. Ein eindrückliches Stimmungsbild.

09:02 Uhr - SILENCE AND EFFECT – Patrick Beyer, Jakob Wulfert 
Silence and Effect von Patrick Beyer und Jakob Wulfert In einem Selbstexperiment wurde die Stille anhand verschiedener reflexionsarmer Räume untersucht. Wie wirken diese Räume mit unterschiedlichen Eigenschaften auf den menschlichen Körper. Welche physischen und psychischen Reaktionen sind zu erkennen, zu hören. Welche auditiven Reaktionen produziert ein Mensch, in einer unbekannten Hörumgebung, die nicht natürlichen Ursprungs ist. Entstanden ist experimentelle Klangkunst, die unsere Wahrnehmungen und Gefühle widerspiegelt. Besuchte Räume: 1. Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie, Ilmenau 2. Institut für Strömungsmechanik und Technische Akustik, Berlin 3. Akustiklabor, TU Berlin 4. Deutschland Radio, Reflexionsarmer Raum, Berlin.

10:00 Uhr - 12:00 Uhr - raum–wir–raum

VERANSTALTUNG - raum–wir–raum

Sound Walk in drei Gängen mit der Geräuschkulisse

Ort: Universitätsbibliothek

Wie klingt ein Stein? Wie klingt Architektur? Was macht meine Position im Raum? Und wie finden wir uns in ihm wieder? Der Sound Walk lädt ein den sonst so prägnanten Sehsinn auszuschalten und den Hörsinn zu fokussieren. Filter aus und Verstärker an. Einlassen auf Führung und Orientierungslosigkeit, um sich selbst neu zu entdecken im altbekannten Raum. Eine Stadterkundung in drei GehörGängen. 

max. 20 Teilnehmer*innen, um Voranmeldung wird gebeten unter radiobauhaus.fm@gmail.com

Geräuschkulisse sind:
Carina Pesch arbeitet als Autorin und Regisseurin von Hörstücken für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber auch ortsspezifische Installationen gehören zu ihrem Repertoire.
Lena Löhr erarbeitet Soundinstallationen für Museen, sowie Audiowalks und Hörstücke für den freien und  öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dabei verwendet sie Methoden der Klanganthropologie.
Gemeinsam mit Martina Weber kuratieren beide die monatliche Veranstaltungsreihe GERÄUSCHKULISSE *Hörspiel *Feature *Klangkunst.

Treffpunkt: 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek

12:00 Uhr - 13:00 Uhr - Tonraum

Tonraum

Der Tonraum ist ein Ort und ein lockerer Zusammenschluss von Menschen, die Musik lieben.
Wir wollen gemeinsam das Auflegen dieser lernen und üben. Darüber hinaus sind aber auch Produzent*Innen und solche, dies es werden wollen, sowie einfach nur Leute willkommen, die Freude daran haben, neue Musik kennen zu lernen und sich mit einer Gruppe Musikvernarrten darüber austauschen wollen.

Ihr findet uns Donnerstags ab ca. 21 Uhr im Maschinenraum - 1. Stock der M18

13:00 Uhr - 15:00 Uhr - altre voci, altri suoni, altri rumori

VERANSTALTUNG - altre voci, altri suoni, altri rumori

Radiokunst in Italien

Ort: Marienstrasse 18

Roberto Paci Dalò spricht auf bauhaus.fm über Radiokunst in Italien und das USMA Radio. USMA Radio ist das Universitätsradio der Republik San Marino. USMA Radio spielt Radiokunst und überträgt alles, was nicht im normalen Netzwerk und im Mainstream-Radio Platz hat.

Roberto Paci Dalò ist Komponist, Performer und Klangkünstler, Film- und Theaterregisseur, Autor, bildender Künstler und Radiozauberer. Seine Arbeit hat ihm internationale Anerkennung unter anderem von John Cage und Aleksandr Sokurov eingebracht. Er ist Mitglied der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft und Mitbegründer der School of Radio.

Treffpunkt: 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek

15:00 Uhr - 15:30 Uhr - Tonraum

Tonraum

Der Tonraum ist ein Ort und ein lockerer Zusammenschluss von Menschen, die Musik lieben.
Wir wollen gemeinsam das Auflegen dieser lernen und üben. Darüber hinaus sind aber auch Produzent*Innen und solche, dies es werden wollen, sowie einfach nur Leute willkommen, die Freude daran haben, neue Musik kennen zu lernen und sich mit einer Gruppe Musikvernarrten darüber austauschen wollen.

Ihr findet uns Donnerstags ab ca. 21 Uhr im Maschinenraum - 1. Stock der M18

15:30 Uhr - 16:30 Uhr - Radio as an expanded public Space

VERANSTALTUNG - Radio as an expanded public Space

Performance im öffentlichen Raum

Ort: Marienstrasse 18

Radio as an expanded public Space ist ein kollektiver, interdisziplinärer Workshop, der spielerisch die Grenzen zwischen Kunst, öffentlichem Raum und Radio untersucht. Ziel des Workshops ist es, eine Performance zu realisieren und sie am 28. Juli, 15:30 Uhr, mit der MedienKarre (einem mobilen Radiostudio) live auf Sendung zu bringen. Die Kernidee bewegt sich um das Konzept der Bewegung. Der Begriff der Bewegung ist dabei weit gefasst. 

Elina Varouxaki schließt ihren M.Sc. in Architektur ab und arbeitet in Zusammenarbeit mit Ingenieuren an Architekturprojekten. Sie studierte ein Semester lang an der NTUA, Athen und an der Bauhaus-Universität. Sie erforscht interdisziplinäre Prozesse, die (Theorie der) Architektur mit Kunst, Kunstgeschichte, öffentlicher Kunst und Klangkunst verbinden.

Eleftherios Krysalis absolvierte seinen Bachelor in Kunstgeschichte und -theorie an der Athens School of Fine Arts. Derzeit schließt er seinen M.F.A. in Kunst und Gestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar ab. Er ist DAAD-Stipendiat. Seine Schwerpunkte liegen auf experimentellen Radioformaten und elektroakustischen Musikelementen.

Treffpunkt: 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek

16:30 Uhr - Sende Ende

ENDE