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Julia Putscher
Published: 01 March 2013

Herzfrequenzen_Architektonische und biologische Rhythmen

In der Thesis wurden architektonische und biologische Rhythmen auf Gemeinsamkeiten untersucht.

In der Thesis wurden architektonische und biologische Rhythmen auf Gemeinsamkeiten untersucht. Insbesondere wurde hierbei der menschliche Herzrhythmus in Verbindung zur Architektur gebracht. Die Beschreibung der architektonisch-biologischen Schnittmenge des Rhythmus dient zur Erhellung begrifflicher Berührungen der beiden Themenbereiche.
Die Herzrhythmuskurve eines EKGs, die bereits eine grafische Visualisierung der Herztätigkeit
darstellt, wurde, unter Einbeziehung medizinisch physiologischer Grundlagen, anhand von mathematischen und grafischen Regeln analysiert und neu interpretiert. 

Dabei wurden eine klassische normale EKG-Kurve, eine Herzrhythmuskurve unter Stress sowie ein harmonische Herzrhythmuskurve zur Betrachtung herangezogen und untersucht. Die Ergebnisse der grafischen Analyse der Herzfrequenzkurven lassen vielfältige Formen und
Strukturen ableiten, die auch in der Architektur Anwendung finden. In den dabei angeführten Bildvergleichen kann man deutlich erkennen, dass die entwickelten Anwendungsvariationen den bereits realisierten Konstruktionen und den in der
Natur vorkommenden Objekten auffallend ähnlich sind. Diese reichen von organischen
Zellstrukturen wie Waben bis hin zu dreidimensionalen Konstruktionen.
Hiermit wurde gezeigt, dass die Rhythmen der Architektur und die Herzrhythmen nicht nur begrifflich, sondern auch substantiell korrelieren.
Die gewonnenen Resultate aus der Analyse der Grafiken können im Einzelnen und im
Ganzen als Impulsgeber für die Entwurfsfindung herangezogen werden und sind somit
Ausgangspunkt und Hilfsmittel für das architektonische Entwerfen, aber nicht das Ergebnis selbst als fertiges Werk. Dabei könnten die Regeln der graphischen Analyse in codierter Form in Computerprogramme implementiert und somit als Werkzeug, innerhalb
des Entwurfsprozesses verwendet werden.
So individuell wie die menschlichen Herzfrequenzen sind, so vielfältig können die daraus abgeleiteten und entwickelten Ergebnisse sein, die jedoch alle einem Grundrhythmus
folgen. Daraus schlussfolgernd lässt sich vermuten dass die architektonischen und biologischen Rhythmen den Regeln der Mikro- und Makrokosmostheorie unterliegen und somit Teil
eines übergeordneten, größeren Ganzen sind.