Die Malerei ist durch nichts zu ersetzen. | SS 2010

Prof. Barbara Nemitz
Martin Mohr
Thomas von Taschitzki M.A.
Gäste:
Uwe Hand
Frau Dr. Stefanie Kreuzer


Was ist die Malerei für ein Medium, dass sie sich so kontinuierlich innerhalb der Vielfalt der zeitgenössischen Kunstpraktiken behauptet? Immer wieder mit Vehemenz totgesagt war sie nie tot. Die Malerei ist zeitlos. Warum kann man auf sie nicht verzichten? Was macht sie immer wieder aktuell? Wodurch fasziniert sie? Was hat sie, das andere Ausdrucksformen nicht haben?

Was kann man unter Malerei verstehen und ist sie nicht in verschiedensten Medien möglich? Soll man sie überhaupt noch als Medium bezeichnen in der heutigen Mediendiskussion oder ist sie nicht übergeordnet? Das wäre zu betrachten, denn Malerei kann man mit verschiedensten Medien praktizieren.

Die Malerei ist eine so fundamentale Ausdrucksmöglichkeit des Menschen, dass man sie, wenn man sie einordnen möchte, als „Primärmedium“ bezeichnen kann. Farbe wirkt unmittelbar. Doch nicht jede Verwendung von Farbe ist gleich Malerei! Dem Wesentlichen, das die Malerei ausmacht, wollen wir uns im Projekt zuwenden. Wie kommt es, dass aus Farbe Malerei wird? Die Stärkung der Sensibilität für die Wirkungsweise der Malerei steht im Zentrum unseres Interesses.

Durch die Betrachtung von historischen und zeitgenössischen Beispielen und eigenen praktischen Erfahrungen werden wir das Phänomen einkreisen und für die eigene Arbeit nutzen. Praktische Fragen spielen dabei auch eine Rolle. Wie kann man mit Farbe umgehen? Welche Wirkungen werden in welchen Zusammenhängen erzielt? Welche Möglichkeiten geben verschiedene Farbträger?

Das Projekt Malerei hat im WS 09/10 bereits begonnen. Mit großer Konsequenz wird im Sommersemester weiter gemalt. Kontinuierliche Atelierpraxis ist angesagt. Es geht um die experimentelle Entdeckung verschiedenster Ausdrucksmöglichkeiten und Strategien in der Malerei. Dabei wird die traditionelle Technik der Malerei – Pinsel und Farbe als Paste auf der Leinwand – eine Möglichkeit unter vielen sein. Ebenso vorstellbar und hochinteressant sind weitere Optionen im Sinne einer „Erweiterten Malerei“ zu arbeiten: Installation, Objekte, Videos, Lichtprojektionen, Fotografie, mixed Media, elektronische Medien, sowie weitere Mittel, die von den Projektteilnehmern selbst gefunden werden. In spielerischer Offenheit soll viel ausprobiert werden, das zur Entwicklung einer eigenen Position führen kann.

Im Laufe des Semesters wird ein international renommierter zeitgenössischer Künstler zur gemeinsamen Diskussion eingeladen.

Mitte Juni wird eine dreitägige Exkursion zur international wichtigsten Kunstmesse Art Basel durchgeführt. Hier können die Projektteilnehmer in Galerien und Museen eine überaus große Vielfalt an Originalen sehen und Experten des zeitgenössischen Kunstdiskurses kennen lernen.

Projekt-Plenum

Britta Wagner
Robert Genschorek

Ausstellung zum Rundgang 2010

Marc Aaron Faesser
Britta Wagner | Marc Aaron Faesser
Ruth Kroll
Robert Genschorek

Maltechnik-Workshop mit Uwe Hand

Vortrag

Auf Einladung des Projektes hat Frau Dr. Stefanie Kreuzer - Kuratorin am Museum Morsbroich - einen Vortrag zum Thema "SLOW PAINTINGS" gehalten.