Freies Arbeiten: motiviert, ohne Motiv? | SS 2008

Prof. Barbara Nemitz
Oliver Zwink

 

Auf der Suche nach Allem oder Nichts. Was unterscheidet die künstlerische Arbeit von der nichtkünstlerischen?

In diesem Projekt ging es darum, sich in das Spezifische der selbst initiierten Arbeit hineinzufinden. Künstler sind ihre eigenen Auftraggeber und Chefs. Als Künstler hat man das Privileg sich selbst seine Aufgabe zu suchen, in aller Freiheit. Das ist die Chance! Doch gleichzeitig kann diese totale Offenheit erdrückend sein. Wo soll man anfangen? Welche Entscheidungen sind die "richtigen"? Techniken lernen, die man vielleicht gebrauchen könnte? Nicht schlecht, wenn man dabei nicht in der Perfektionierung der Routine stecken bleibt.

Aber die Techniken bieten eben nur einen gewissen Halt. Sie alleine machen ein Werk nicht aus. Was ist das, was eine Arbeit trägt? Der wichtigste Baustein ist dabei ihr Gehalt. Der fußt auf dem, was uns ausmacht, was von uns selbst ganz individuell erlebt und durchlebt wird. Unsere Erfahrungen, Empfindungen, Wissen und Zielsetzungen teilen sich in der Arbeit in transformierter Weise mit. Das Werk ist die Möglichkeit "un- sagbare Mitteilungen" in Form einer Position darzustellen und zu kommunizieren. Eine mehr oder weniger bewusste und offene Suche danach, treibt die künstlerische Arbeit voran.

Im Projekt wurde dem nachgegangen, was es für Künstler bedeutet "motiviert" zu sein. Was uns im ursprünglichen Sinn des Wortes dazu bewegt etwas zu produzieren, das sich künstlerischer Darstellungsweisen bedient.

In experimenteller Weise wurde ausprobiert, was es sein könnte. Wie geht es anderen Künstlern? Was bewegt sie? Welche Bildsprachen werden heute in der aktuellen Kunst genutzt?