Radiogespräch

Alles Stimmen oder was? Zum Hören von Hörspielen

Ein Radiogespräch mit dem Theaterwissenschaftler Vito Pinto am 3. Dezember 2013

Die Stimme ist für das Hörspiel ein zentrales und vielschichtiges Element. Wie Stimmen in Hörspielen inszeniert, wie darüber Räumlichkeit und Zeitlichkeit generiert werden, ist – neben einer zu erzählenden Geschichte – von großer Bedeutung für die Wahrnehmung und Wirkung radiophoner Arbeiten. Die Rede von vermeintlich 'körperlosen Stimmen' erweist sich dabei als obsolet.

Dies wird Vito Pinto in seinem Vortrag in unserer Reihe „Radiogespräche“ beleuchten. Im Zentrum steht die Frage, welche Arten des Hörens möglich sind – und welche unterschiedlichen Zugangsweisen zum Hörspiel sich durch sie jeweils eröffnen. Fluchtlinie der Ausführungen werden die Produktionen des Hörspielmachers Paul Plamper sein.

Vito Pinto

studierte Theaterwissenschaft und Romanistik an der FU Berlin, promovierte 2011 im Fach Theaterwissenschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs ›Kulturen des Performativen‹ und arbeitet derzeit als freier Lektor, Dramaturg und Dozent in Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Theorie und Ästhetik der Stimme, des Gegenwartstheaters, des Hörspiels sowie die Geschichte und Ästhetik des Musikvideos.

Zu seinen Publikationen zählen unter anderem seine Monographien »Stimmen auf der Spur. Zur technischen Realisierung der Stimme in Theater, Hörspiel und Film« (Bielefeld 2012) sowie »(Selbst-)Inszenierungen als gesellschaftliche Provokation. Tabubruch und Transgression bei Marilyn Manson« (Berlin 2006). Hinzu kommt der Sammelband »Stimm-Welten: Philosophische, medientheoretische und ästhetische Perspektiven« (Bielefeld 2008), gemeinsam herausgegeben mit Doris Kolesch und Jenny Schrödl. Neben Publikationen zur Stimme und Stimmlichkeit im Theater sowie zum Hörspiel ist aktuell ein Beitrag über die Selbstinszenierungsstrategie der Sängerin Lana del Rey (»Geboren, um zu sterben – Das Phänomen Lana del Rey«, Graz 2013) in Vorbereitung (Bielefeld 2014).

Vito Pinto hat das diesjährige Berliner Hörspielfestival der freien Szene im Theaterdiscounter Berlin ausgerichtet. Aktuell gibt er im Rahmen seiner Lehrtätigkeit am Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin ein Master-Seminar zum Thema »Theatrale Klangräume«, in dem es nicht nur um klangliche Theater-Räume im herkömmlichen Sinne geht, sondern bspw. auch um Audio-Walks im öffentlichen Raum sowie um akustische Alltagswahrnehmung.

Zeit: Dienstag, 3. Dezember 2013 um 19:00 Uhr
Ort: Glaskasten der Limona, Steubenstraße 6a, Weimar