WiSe 2012/13 - Seminar Master

IBA überall - Internationale Bauaustellungen als Teilchenbeschleuniger des Städetbaus

Eine Bauausstellung ist immer Ausnahmezustand. Alles, was ansonsten bremst und stockt, wird außer Kraft gesetzt. Alles, was sonst verboten ist, ist erlaubt: Häuser auf Rädern, fliegende Parks, walking cities. Alle sollen es gut haben, wir spinnen uns die Zukunft zusammen!

Schön wärs. Leider werden IBAs oft selbst zu schwerfälligen Apparaten und Teil der Krankheit, die sie kurieren wollten. Planung ist lang und schwer und mühsam, Politik ebenso: Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen, sagt Helmut Schmidt. Aber wir wollen Visionen! Wo gibt es bei vergangenen und aktuellen Bauausstellungen Ideen, Experimente, konzeptionelle Erneuerung, wo haben IBA-Macher ihren Spielraum genutzt und neue Entwicklungen vorangetrieben? Das wollen wir im Seminar untersuchen, unter anderem anhand der Interbau von 1957, der IBA Berlin 1987 sowie den jüngeren IBAs Emscherpark, Fürst Pückler-Land und Hamburg.

Was kaum einer weiß: Auch in Thüringen gibt es eine IBA, doch sie findet bisher im Verborgenen statt. Wieso Thüringen? Wieso IBA? Nach dem Studium bewusstseinserweiternder Visionen der Vergangenheit wird das Seminar auch hierfür eine Antwort suchen.