Der ehemalige und zukünftige Sitz der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar, die einzige Kunsthochschule Thüringens, bringt historische Besonderheiten mit sich. Die Studenten malen, gestalten und formen ihre Projekte in den Arbeitsräumen, die schon den Bauhäuslern als Ateliers und Werkstätten dienten: In der ehemaligen Kunstgewerbeschule des belgischen Architekten Henry van de Velde, dem heutigen Van-de-Velde-Gebäude.
Henry van de Velde entwarf und baute das Winkelgebäude in den Jahren 1904 bis 1906 als Werkstatt und Ateliergebäude für sein 1902 gegründetes privates kunstgewerbliches Seminar sowie für die großherzogliche Bildhauerschule.
Nach dem Weggang van de Veldes 1917 aus Weimar wurde das Gebäude ab 1919 von den Schülern des „Staatlichen Bauhauses in Weimar“ als Werkstattgebäude genutzt. Unter Lehrenden wie Lyonel Feininger, Gerhard Marcks und Johannes Itten wurde hier die handwerkliche Ausbildung unter anderem in der Gold-Silber-Kupfer-Schmiede, Buchbinderei, Weberei und grafischen Druckerei angeboten. Einer der prominenten Schüler der Weimarer Werkstätten im Van-de-Velde-Gebäude war Wilhelm Wagenfeld, der in den Räumen 1923/1924 seine berühmte Tischleuchte entwarf.
Aufgrund von Feuchteschäden und massivem Schwammbefall war eine Sanierung des Gebäudes für eine weitere Nutzung durch die Bauhaus-Universität Weimar unumgänglich geworden. Mit viel Liebe zum Detail rekonstruierten die Architekturbüros Pitz&Hoh aus Berlin sowie Junk&Reich aus Weimar das Gebäude in zweijähriger Sanierungsarbeit. Jetzt erstrahlt das historische Gebäude wieder im alten Glanz. Durch seine Fertigstellung wird das Zusammenspiel mit dem ebenfalls von Henry van de Velde erbauten Kunsthochschulgebäude, dem heutigen Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar, und somit ein einmaliges Architekturensemble nicht nur wieder erlebbar sondern auch vollständig nutzbar.
Quellen:
Opitz, Silke (Hg.): Van de Veldes Kunstschulbauten in Weimar. Weimar 2004;
Eckardt, Michael (Hg.): Bauhaus-Spaziergang. In Weimar unterwegs auf den Spuren des frühen Bauhauses. Weimar 2009;
Bauhaus-Universität Weimar: Der Bogen 3/2007. Weimar 2007
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