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Jobs-to-be-done

Module

User & Bedürfnisse

Material

Stift,
Template

Participants

alle Teammitglieder

Information:

Das Jobs-to-be-done (JTBD)-Framework, das auf den Harvard-Professor Clayton M. Christensen zurückgeht, hilft bei der Ergründung von Nutzerbedürfnissen. Die Idee hinter JTBD ist, dass jeder Mensch Aufgaben ("Jobs") hat, die er erledigt haben möchte ("To be done"). Solang man mit der Erledigung zufrieden ist, wird man immer wieder das selbe Produkt verwenden. Wenn das nicht mehr ausreicht und man einen Fortschritt erreichen möchte, fängt man an nach neuen Lösungen zu suchen. JTBD hilft, die "Jobs" strukturiert zu erfassen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Häufig können verborgene und bislang nicht ausgesprochene zu erfüllende Aufgaben der Nutzerin bzw. des Nutzers entdeckt werden. Diese können im Anschluss als Ausgangspunkt für die Entwicklung einer Problemlösung dienen, die die tiefgreifenden sozialen, emotionalen oder persönlichen Ziele der Nutzerin bzw. des Nutzers adressiert.  

Steps:

1) Durchführung der Interviews: Führt mindestens zwei qualitative Interviews mit potenziellen Nutzer*innen durch. Versucht mit gezielten Rückfragen die "Jobs" der befragten Person in der Tiefe zu verstehen (6 W-Fragen, Frage 5xWarum).

2) Erfassung der "Jobs": Um die "Jobs" strukturiert zu erfassen, könnt ihr euch das Tool User Journey zur Hilfe nehmen. Untersucht die Interviews nach konkreten "Jobs", die die befragte Person auf ihrer Reise bzw. im Kontext eurer Fragestellung zu erledigen hat und schreibt diese einzeln heraus. Fragt bei jeder offensichtlichen und vordergründigen Aufgabe, die zu erfüllen ist, nach dem "Warum" (z.B. "Warum kauft die befragte Person auf dem Wochenmarkt ein?"). Dies ermöglicht neben den leicht zu identifizierenden funktionalen Zielen auch die sozialen oder emotionalen Aspekte eines "Jobs" offenzulegen.

3) Anwendung des JTBD-Frameworks: Schreibt die "Jobs" nach dem Muster "Wenn… (Situation), will ich … (Motivation), so kann ich … (erwartetes Ergebnis)." auf. Verwendet dazu das JTBD-Template.

4) Untersuchung des „Warum nicht“: Fragt euch im Anschluss auch, warum die befragte Person Dinge nicht tut bzw. kauft. Fast immer bietet die "non consumption" Einblicke, welche indirekten Ziele oder Aspekte bisher nicht adressiert oder bedient werden. Dabei sind Workarounds und improvisierte Lösungen der befragten Person besonders aufschlussreich. Es handelt sich dabei um Lösungen, in die die Person Zeit und Geld investiert hat, um ein Problem eigenständig zu lösen.

5) Dokumentation der "Pains" & "Gains": Versucht zusätzlich auch Probleme und Schwierigkeiten sowie Vorteile und Freuden, die die befragte Person bei den zu erledigenden "Jobs" hat, in das JTBD-Template mit aufzunehmen.

6) Reflexion & Sicherung der Erkenntnisse: Besprecht die Ergebnisse im Team. Generiert aus den JTBD-Sätzen neue Ideen und sammelt alle Erfahrungen und Funktionen, die für eure potenziellen Nutzer*innen kritisch sind. Sie können euch als Ausgangspunkt für die Generierung einer Problemlösungen dienen, die die Nutzerin bzw. den Nutzer wirklich weiterbringt und ihr bzw. ihm hilft, die anfallenden "Jobs" besser zu erledigen.

 

 

 

Downloads:

Template "Jobs-to-be-done"