Etwa die Hälfte des Gipsbedarfs in Deutschland, rund 6 Millionen Tonnen, wird aktuell als REA-Gips aus der Rauchgasreinigung von Kohlekraftwerken gewonnen, nur 5 Millionen Tonnen werden in Steinbrüchen abgebaut. Mit dem bis 2038 bevorstehenden Kohleausstieg steht in Deutschland bereits aktuell immer weniger REA-Gips zur Verfügung. Eine Alternative findet sich im verstärkten Abbau von Naturgips, was allerdings besonders im Südharz gesellschaftlich diskutiert und umweltpolitisch abgelehnt wird.
In diesem Zusammenhang erlangen marktfähige Gipsersatzstoffe und das Gipsrecycling eine immer höhere Bedeutung.
Vier Forschungseinrichtungen – das F. A. Finger-Institut für Baustoffkunde (FIB), die Materialforschungs- und Prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar (MFPA), das IAB Institut für Angewandte Bauforschung (IAB) Weimar, sowie das Thüringer Innovationszentrum Wertstoffe (ThIWert) an der Hochschule Nordhausen – stellen sich im Rahmen von vier miteinander verknüpften Forschungsprojekten der Herausforderung, als Thüringer Forschungsverbund „Ressourcenmanagement und nachhaltiges Bauen“ neue Lösungsansätze zu entwickeln und Alternativen zu finden.
Mit insgesamt 3 Millionen Euro unterstützt das Land Thüringen innerhalb des Maßnahmenpaketes „Innovationspotential“ die Umsetzung dieser Forschungsziele.
Aus diesem Anlass besuchte der Staatssekretär für Wissenschaft und Hochschulen des TMWWDG Carsten Feller im Rahmen seiner Sommertour am 29. Juni 2021 das FIB und die MFPA, um drei der vier Bündnispartnern die Förderbescheide über jeweils 750.000 Euro zu überreichen und sich über Wissenschaft und Forschung an den Einrichtungen zu informieren.
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