Charlotte Coch/Ronald Röttel (Hg.): In the Web. Posthumanistische Erzählverfahren der Gegenwart, Stuttgart 2026. (=post:narratology, vol. 1)

Wie Erzählen in posthumanistischen Umwelten? Gegenstand der Untersuchungen sind Narrationen mit organischen (tierischen, pflanzlichen und stofflichen) wie digital-technischen Akteuren und Ökologien (etwa KI, Humanoide und Code) sowie die gegenwärtige Vernetztheit dieser Welten. Fokussiert werden verschiedene Erzählverfahren aus diesen beiden Bereichen, die spezifische Aspekte posthumanistischen Erzählens ins Zentrum stellen: Verteilen, Skalieren und Perspektivieren. Posthumanistisch sind diese Verfahren, da sie mehr-als-menschlichen Erzählaktivitäten Raum geben, sei es durch nichtmenschliche Erzählperspektiven in fiktiven Imaginationen, durch reale Umverteilungen von narrativer Gestaltungsmacht oder durch erzähltechnische Skalierungen abseits des menschlichen Maßes. Der transdisziplinäre Zugang ermöglicht die Erfassung jener kontemporären posthumanistischen Tendenz des Erzählens der auf menschliche, organische, mediale und materielle Akteure aufgeteilten Erzählverfahren und nimmt nicht nur deren narratologische Strukturen, sondern auch deren immanente Praxeologie in den Blick.