Posthuman Research and Narration

Die rasante Entwicklung generativer KI zeigt, dass das Erzählen von Geschichten nicht länger als rein menschliche Domäne betrachtet werden kann. Gleichzeitig erfordern die zunehmenden planetarischen Bedrohungen eine stärkere Sensibilität für die Artikulationen organischer Lebensformen.

Das von der DFG geförderte Forschungsnetzwerk PRANA (Posthuman Research and Narration) bringt zwei Bereiche zusammen, die aufgrund unterschiedlicher disziplinärer Methoden- und Begriffsentwicklungen oft getrennt untersucht werden: Wie reagieren menschliche Erzählpraktiken auf maschinell erzeugte und organische Ausdrucksformen? Welche Strategien werden eingesetzt um nichtmenschlichen Perspektiven Raum zu geben? Wie lässt sich die Zusammenarbeit mit nichtmenschlichen Akteuren als erzählerische Praxis theoretisch beschreiben?

Mit einem Fokus auf Entwicklungen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtet PRANA narrative Kollektivierungen von Menschen und Nichtmenschen – von frühen literarischen Arbeiten mit Großrechnern und Programmiersprachen bis zum wachsenden Interesse an den Kommunikationswelten von Pflanzen und Tieren. Die posthumanistische Theorie dient dabei nicht einfach als theoretischer Rahmen, sondern wird als Teil eines umfassenderen wissenschaftshistorischen Wandels begriffen, der narrative Praktiken und erzähltheoretische Modelle im Zuge technologischer und ökologischer Transformationen neu konfiguriert.

 

The rapid development of generative AI demonstrates that storytelling can no longer be regarded as an exclusively human domain. At the same time, increasing planetary threats demand greater sensitivity to the articulations of organic life forms.

The DFG-funded research network PRANA (Posthuman Research and Narration) brings together two areas that are often studied separately due to differing disciplinary methodologies and conceptual developments: How do human storytelling practices respond to machine-generated and organic forms of expression? What strategies are employed to give space to nonhuman perspectives? How can collaboration with nonhuman actors be theoretically described as a narrative practice?

Focusing on developments since the mid-20th century, PRANA examines narrative collectivizations of humans and nonhumans – from early literary engagements with mainframe computers and programming languages to the growing interest in the communicative worlds of plants and animals. Posthumanist theory here serves not merely as a theoretical framework but is understood as part of a broader shift in the history of science, one that reconfigures narrative practices and models of storytelling in the context of technological and ecological transformations.