An der Urania – Ost

An der Urania, Berlin
Der Stadtraum An der Urania entstand in seiner heutigen Form erst in den 60er Jahren. Fast prototypisch steht die nach erheblichen Kriegszerstörungen auf gut 60m Breite aufgeweitete Verkehrsschneise noch heute für das Leitbild einer großzügig durchgrünten, autogerechten Stadt. Die heute als unwirtlich empfundene Situation ist derzeit Gegenstand kontroverser Debatten. Ein bewahrender Umgang mit den viel kritisierten Nachkriegsbauten und eine neue Wahrnehmung des bisher vom Straßenverkehr geprägten Stadtraums könnten an dieser Stelle beispielhaft für einen Paradigmenwandel in der Architektur und in der Stadtentwicklung stehen. Gleich mehrere gegenwärtig diskutierte Bauprojekte haben das Potential, an diesem Ort den Wandel anschaulich zu machen - sie sollen Gegenstand unserer Arbeit im kommenden Wintersemester sein.


An der Urania – Ost
Projektmodul | Master Architektur (12 ECTS)

Die für den Stadtraum namensgebende Berliner Gesellschaft Urania wurde schon 1888 mit dem Ziel einer Demokratisierung des Wissens gegründet. Wissenschaftliche Diskurse sollen in eine breitere Öffentlichkeit getragen werden. Seit 1962 nutzt die Urania den heutigen Standort in Schöneberg mit dem früheren Jüdischen Logenhaus und einem -inzwischen überformten- Saalbau mit Waschbetonfassade.

Die Urania plant unter Mitnutzung des heutigen Bestandes den Neubau eines Bürgerforums für Vorträge, Workshops, Labore, Kongresse und Ausstellungen. In der exponierten Lage an der Ecke zur Kleiststraße kommt dem Gebäude nicht nur für die Institution selbst, sondern auch für die künftige Entwicklung des Stadtraums eine besondere Bedeutung zu. Neben der innenräumlichen Typologie des öffentlichen Hauses werden uns die Setzung der Baukörper und der an diesem Ort angemessene architektonische Ausdruck beschäftigen.

Unmittelbar Beteiligte und Gastkritiker werden unsere Arbeit bereichern.

Das entwurfsbegleitende Seminar ist, An der Urania – Mitte (bewertet mit Note und 6 ECTS).

Das Thema wird auch zur Bearbeitung als Master-Thesis angeboten.

Die Professur vergibt vorab bis zu 10 Plätze (5 Plätze im Projektmodul, 5 Plätze Master-Thesis). Bewerbungen (Portfolio) werden bis 15. September 2023 digital an juliane.steffen@uni-weimar.de erbeten.

Exkursion
Begleitend zu den Entwurfsprojekten wird eine -nicht obligatorische- Exkursion vom 30.10.–03.11.23 angeboten.