Dissonanzen.

Die akustische Rekonstruktion der Moderne

Ausschnitt aus einem Portrait von Adolf Loos, ©Trude Fleischmann, 1930

Dieses Seminar wird sich der akustischen Rekonstruktion der Architektur der Moderne widmen. Dabei soll sowohl der Zusammenhang zwischen räumlicher Erfahrung und Wahrnehmung von Ton und Klang untersucht werden, und zugleich auch eine historische Rekonstruktion eben dieser Raumerfahrung versucht werden. In wieweit lässt sich ein Geräusch oder eine Geräuschkulisse der Vergangenheit nachstellen? Wie verändern die Materialien, Verkleidungen und Objekte der funktionalen Architekturmoderne die Raumakustik? Wie haben Architekt*innen im Zusammenspiel mit neuen Materialien und Medien neue akustische Effekte und Raumgestaltungen entwickelt? Wie lassen sich diese Räume akustisch ‚wiederbeleben’ und ‚zum Sprechen’ bringen? Um solcher Art Fragen zu beantworten, werden wir uns mit theoretischen Diskursen der Kultur- und Architekturgeschichte beschäftigen, werden Ton-Archive und ihre Sammlungstechniken und -konzepte erkunden, aber werden auch direkt mit Hörräumen experimentieren, um Narrative der Geschichte im Zusammenspiel mit Architekturen und Stadträumen zu erstellen. Als Begleitseminar für das Kunstfest-Projekt ‚„Ein Gespenst geht um ...“ Auf den Spuren des Kommunismus in Weimar’ werden wir die Projekt-Idee eines Audiowalks der Professuren Experimentelles Radio und Denkmalpflege & Baugeschichte intensiv reflektieren und begleiten.